Das öffentliche Interesse an Lebensmittelverpackungen steigt. Die Beurteilung von Konformitäten wird aufgrund zunehmender Anforderungen immer komplexer. Dieser Kurs verschafft Ihnen einen Überblick zu Verpackungstechnologien, Konformitätserklärungen, Migrationstests sowie CH/EU-Lebensmittelrecht bezüglich Gebrauchsgegenstände. Leute wie Sie sind immer mehr gefragt.
Zielpublikum:Der Weiterbildungskurs richtet sich an Personen, die bei Lebensmittel- und Verpackungsfirmen tätig sind, z. B. aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Produktion, Entwicklung/Technologie und Beschaffung. Sie wollen sich Basiswissen über Materialien, Eigenschaften und Technologie von Verpackungen aneignen. Zudem haben Sie Interesse an den rechtlichen Anforderungen an Gebrauchsgegenstände, dem Ausstellen oder Prüfen von Konformitätserklärungen sowie Migrationstests in Auftrag zu geben respektive zu beurteilen.
Ziele:Die Weiterbildung zur Konformität von Lebensmittelverpackungen wird in Wädenswil durchgeführt. Das öffentliche Interesse für dieses Thema steigt. Aufgrund von zunehmenden Anforderungen wird die Beurteilung von Konformitäten auf Basis von Migrationstests für Verpackungen zudem immer komplexer.
Die Kursteilnehmenden …
- gewinnen einen Überblick über relevante Rechtstexte der Schweiz und EU zum Thema Gebrauchsgegenstände.
- kennen wichtige Begriffe sowie allgemeine Anforderungen an Gebrauchsgegenstände und können die einzelnen Produktkategorien der Gebrauchsgegenstände benennen
- wissen, welche Anforderungen an eine Konformitätserklärung gestellt werden und sind in der Lage, eine Konformitätserklärung formal zu prüfen
- kennen die Pflichten von Gebrauchsgegenständebetrieben, insbesondere bei der Umsetzung der Selbstkontrolle gemäss Schweizerischem Recht
Darüber hinaus wird auch ein kurzer Einblick in die Chemikaliengesetzgebung gegeben, welche je länger je mehr auch einen Einfluss auf die Bewertung von Substanzen hat, die im Lebensmittelkontaktmaterial-Bereich eingesetzt werden. Insbesondere in der Sicherheitsbewertung von Substanzen spielt das eine nicht unerhebliche Rolle. Des Weiteren erhalten die Teilnehmenden eine Einführung in die Grundlagen der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie sowie einen Überblick über Entwicklungen im Lebensmittelverpackungsbereich. Es wird erörtert, welchen möglichen Einfluss Verarbeitungsschritte während und nach dem Verpacken von Lebensmitteln auf nachfolgend entstehende Migrationsproblematiken haben könnten. Die Teilnehmenden sind am Ende des Kurses in der Lage, erste Basis-Risiko-Abklärungen auf Grundlage von Migrations-Ergebnissen vorzunehmen.
Gerne schaffen wir für Sie die Möglichkeit, Ihr Wissen zu teilen und von anderen zu lernen. Wir freuen uns, Sie in Wädenswil begrüssen zu dürfen.
Inhalt:
1. Kurstag
Modul A: Grundlagen der Lebensmittel- & Verpackungstechnologie
- Einführung in die Funktionen einer Verpackung
- Überblick und Auswahl von Verpackungsmaterialien für Lebensmittel im Hinblick auf eine mögliche Migrationsproblematik
- Converting-Technologien und mögliche Gründe für entstehende Migrationsproblematiken
- Übersicht von Lebensmittel-Verpackungsprozessen
- Gründe für nachhaltige Verpackungen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen
- Überblick über die neue EU-Kunststoffstrategie und die sich daraus ableitenden Veränderungen (Recycling)
- Kurzer Ausblick über den Einsatz von neuen Verpackungsmaterialien und -technologien
Modul B: Rechtliche Regelungen (EU/CH) und Anforderungen an Gebrauchsgegenstände
EU-Lebensmittelrecht
- Definitionen, allgemeine Anforderungen, Einzelmassnahmen, Konformitätserklärung → Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 «Rahmenverordnung»
- Grundsätze der Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 («GMP-Verordnung»)
- Aufbau, Unionsliste zugelassener Stoffe, Lebensmittelsimulanzien, SML, SML(T), OML, Konformitätserklärung und -prüfung → Verordnung (EU) Nr. 10/2011 «Kunststoff-Verordnung»
Schweizer Lebensmittelrecht
- Allgemeine Anforderungen (Täuschungsschutz, hygienischer Umgang, Sicherheit) und Pflichten für Gebrauchsgegenständebetriebe (Begriff «verantwortliche Person», Meldepflicht) insbesondere bei der Umsetzung der Selbstkontrolle
- Begriff «Gebrauchsgegenstände» und «Bedarfsgegenstände»
- Spezifische Anforderungen an Bedarfsgegenstände: Verordnung über Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen (Bedarfsgegenständeverordnung)
- Übung zu EU und Schweizer Lebensmittelrecht
CH und EU Chemikalien-Gesetzgebung
- Allgemeine Anforderungen des Chemikaliengesetzes und deren Umgang in Bezug zu Lebensmittelkontaktmaterialien inkl. Übung
- Risikoabklärungen auf der Basis von Daten der ECHA, insbesondere Anwendung von self-derived Limits
2. Kurstag
Modul C: Grundlagen der Migrationstests und deren Bewertung
- Anforderungen an Simulationstests und wie man diese aufsetzt
- Interpretation von Migrationsergebnissen und deren Bewertung
- Risiko-Abklärungen auf Basis von Migrationsergebnissen und deren Einfluss auf die Konformität
Modul D: Fallbeispiele
- Anhand eines leicht modifizierten Realbeispiels sollen die Teilnehmenden das Gelernte umsetzen und wenn möglich bewerten
- Eine systematische Vorgehensweise zur Bewertung der Konformität wird erarbeitet
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