Warum lohnt sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Theologie?
Der Begriff Theologie kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus theos (Gott) und logos (Lehre, Wort) zusammen. Es handelt sich hierbei also um die Lehre oder die Rede von Gott oder den Göttern. Fundament und Voraussetzung sind die Inhalte eines religiösen Glaubens und deren Dokumente. In der christlichen Theologie gilt die Bibel als die Quelle des Glaubens, aber auch die Geschichte spielt eine tragende Rolle. Diese spiegelt sich zum Beispiel in greifbaren Glaubenszeugnissen, wie Kirchen oder christlichen Traditionen wieder. Das christliche Studium der Theologie unterteilt sich in das Katholische und das Evangelische, beide gelten als Verbindung zwischen dem Glauben und der Wissenschaft. Zusammenfassen lässt sich das Studium der Theologie in drei Hauptbestandteile:
Die wichtigsten Studieninhalte sind dabei das Alte Testament, das Neue Testament, die Praktische Theologie, die Kirchengeschichte und die Systematische Theologie. Theologen haben die Aufgabe die Lehre und die Worte Gottes an die Menschen zu bringen und die Fragen des Glaubens zu klären. Sie stehen damit im Dienst der Kirche als Institution und auch in dem von Gott, als nicht greifbare Instanz.
In der Schweiz gibt es einige Theologische Fakultäten, unter anderem in Basel, Bern und Zürich, welche die Möglichkeit für ein Studium der Theologie bieten. Basel ist bekannt für eine aufgeschlossene und moderne Theologie, welche sich auch mit interkulturellen und interreligiösen Thematiken auseinandersetzt. In Bern steht das Thema Ökumene im Zentrum, interdisziplinäre Arbeit und Diskussion gehören hier zum Studienalltag. Zürich steht vor allem für die enge Verbindung von Forschung und Lehre und inhaltliche Vielfalt. Die Möglichkeit für ein Fernstudium der Theologie gibt es in Luzern. Das Theologiestudium wird mit dem Bachelor oder dem Master abgeschlossen und kann als Vollzeitstudium absolviert werden. Es gibt aber auch die Variante das Studium in Kombination mit anderen Studienfächern abzuschliessen, beispielsweise mit Religionspädagogik oder Germanistik. Für Menschen ab 30 bis 55 Jahren gibt es ein spezielles Angebot, um in den Pfarrberuf quer einsteigen zu können. Dabei handelt es sich um ein spezielles Masterstudium, welches drei Jahre dauert, wenn es in Vollzeit absolviert wird. Anschliessend folgt ein Lernvikariat, welches eins bis zwei Jahre dauert. So kann der Absolvent bereits nach fünf Jahren in das Pfarramt einsteigen.
Grundvoraussetzung für ein Studium der Theologie ist das Interesse an Religion und der eigene Glauben. Neben dem sollte eine Affinität zu Sprachen bestehen, da dies ein wichtiger Punkt in der akademischen Laufbahn sein wird. Das Erlernen von Latein, Altgriechisch und Althebräisch gehört zu den Studieninhalten. Ausserdem sollten Sie Interesse daran haben, sich mit theologischen und philosophischen Fragen und Texten auseinanderzusetzen. Die beste Voraussetzung ist es, wenn Sie Ihren Glauben und die Lehre Gottes und der Kirche anderen Menschen näherbringen möchten. Aufgeschlossenheit und Empathie gegenüber Personen aller Altersklassen ist ebenfalls eine wichtige Grundlage, da die theologische Arbeit als Pfarrer nah am Menschen sein wird. Das Bewusstsein über die Wichtigkeit von Traditionen und Werten sollte ebenfalls zum eigenen Persönlichkeitsprofil gehören.
Weitere Voraussetzungen sind:
Ein Student aus der Theologischen Fakultät Basel sagt von sich selbst, dass er den Schritt Theologie zu studieren nie bereut hat. Das Reizvollste sei es für ihn, seinen Glauben mit der Wissenschaft, und die Geschichte mit der heutigen Zeit zu verbinden.
Ein Theologiestudium kann für jedes Lebensalter sehr bereichernd sein, besteht allerdings das Berufsziel Pfarramt, ist das Alter nicht ohne Bedeutung. Hinsichtlich des Beamtenverhältnisses auf Lebenszeit liegt die Altersobergrenze zum Eintritt in den Pfarrdienst meist bei 42 bis 45 Jahren. Entscheiden Sie sich für ein Theologiestudium, muss dies keinesfalls die christliche (katholische und evangelische) Theologie sein. Möglich sind genauso die islamische oder die orthodoxe Theologie. Ein Numerus Clausus (NC) ist aufgrund der geringen Studierendenzahl an den meisten Universitäten nicht zu erwarten. Es ist aber nicht unüblich, dass man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. In der Regel streben die Studierenden nach dem Beenden ihres Studiums eine Tätigkeit als Pfarrerin oder Pfarrer an, aber das ist nicht der einzige Weg. Alternativ lässt sich auch ein Lehrauftrag oder eine wissenschaftliche Karriere, beispielsweise an einer Hochschule anvisieren. Ebenso möglich ist es, in religiösen Organisationen zu arbeiten. In vielen Studienprofilen der Hochschulen steht, dass die Sprachkenntnisse in Griechisch, Latein und Hebräisch zu den Voraussetzungen gehören. Wer nicht über diese verfügt, kann sich trotzdem einschreiben, denn diese sind auch nach der Aufnahme des Studiums noch erlernbar. Es ist sogar möglich ohne Matura die Zulassung zum Studium zu erhalten, vorausgesetzt Sie holen diese nach.