Eine Weiterbildung bietet Ihnen den Vorteil
Die Logopädie ist die Lehre der Sprecherziehung. Logopäden kümmern sich um Menschen, die Probleme mit der Stimme oder der Sprache haben und sich nicht optimal verständigen können. Das sind zum Beispiel Kinder, die stottern oder Sprachentwicklungsstörungen aufweisen oder auch Schlaganfallpatienten. Die Ursachen für Schwierigkeiten beim Sprechen sind vielseitig. Das Studium der Logopädie erfordert deshalb neben einem fundierten Fachwissen, auch Einfühlungsvermögen, eine gute Beobachtungsgabe, Geduld und Menschenkenntnis.
Zu den Aufgaben eines Logopäden zählen vor allem, Sprachfehler zu diagnostizieren und zu therapieren. Störungen beim Sprechen können in jedem Alter auftreten vom Kleinkind bis zu Menschen im hohen Alter. Patienten / Patientinnen sind zum Beispiel Personen, die an Krebs erkrankt sind oder einen Schlagfanfall hatten und ihre Sprache verloren haben. Auch Hirntumore oder Schädeltraumata wirken sich negativ auf das Sprachzentrum aus. Manche Menschen können gar nicht mehr sprechen, andere Worte nicht mehr richtig artikulieren. Mit Hilfe eines Logopäden / einer Logopädin erlernen diese Patienten und Patientinnen ihre Sprache oft völlig neu. Auch Kinder, die Stottern oder über Schluckbeschwerden klagen, gehören in den Aufgabenbereich der Logopädie. Solche Störungen weisen schon sehr früh auf eine defekte Sprachentwicklung hin und können gut behandelt werden.
„Zu den Aufgaben eines Logopäden zählen vor allem, Sprachfehler zu diagnostizieren und zu therapieren.“
In der Logopädie arbeitet der Therapeut / die Therapeutin mit bestimmten Bewegungsübungen für die Gesichtsmuskeln, mit Atemübungen und Stimm- und Gesangspraktiken. Je nach Diagnose ist die Behandlung pädagogisch oder medizinisch ausgerichtet. Der Patient / Die Patientin muss lernen, sich wieder einwandfrei verständigen zu können und sich im Leben mit der Sprache zurecht zu finden. Die Therapie dauert oft Monate und ist individuell den Bedürfnissen des Patienten / der Patientin angepasst. Die Logopädie hat aber auch Aufklärung und Prävention zum Inhalt. Logopäden arbeiten eng mit Ärzten / Ärztinnen, Psychologen / Psychologinnen und anderen Therapeuten / Therapeutinnen zusammen, um Krankheitsbilder im Sprachgebrauch so früh wie möglich zu erkennen und sich bei der Behandlung abzustimmen. Sie besuchen aber auch Schulen und klären Eltern über mögliche Sprachfehler und Therapieformen auf. Je früher ein Kind mit Problemen beim Sprechen einen Therapeuten / eine Therapeutin aufsucht, je grösser sind die Erfolge.
Das Studium Logopädie beinhaltet medizinisches sowie auch psychologisches und pädagogisches Fachwissen. Ausserdem werden Linguistik, Neurologie, die menschliche Muskulatur und Soziologie gelehrt. Die Ausbildung in der Logopädie ist sehr praxisorientiert, das heisst Sie arbeiten bis zu 35% während des Studiums mit Patienten. Das ist wegen der Sprachstörungen oft nicht einfach. Studierende der Logopädie sollten sich deshalb gut in einen Menschen einfühlen und gut mit ihm kommunizieren können. Sie lernen sich mit Gesten und Bildern zu verständigen und gut zu beobachten. Weitere Voraussetzungen für die Arbeit in der Logopädie sind gute pädagogische Fähigkeiten, Belastbarkeit und Kreativität. Natürlich sollten sie selbst Sprache und Aussprache einwandfrei beherrschen und sich während der Ausbildung viel mit Kommunikation befassen.
Menschen, die einen Logopäden / eine Logopädin aufsuchen, haben oft Verständigungsprobleme mit ihrer Umwelt. Als Therapeut / Therapeutin sind sie belastenden Situationen ausgesetzt und müssen schnell und flexibel reagieren.
Die Ausbildung zum Logopäden dauert in der Schweiz drei Jahre. In der ganzen Schweiz verteilt gibt es Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten, die ein Studium in Logopädie anbieten.Voraussetzung für das Logopädie-Studium sind in der Regel ein gymnasiales Maturitätszeugnis.
Weitere Bedingungen variieren von Hochschule zu Hochschule. Meistens werden Erfahrung als Lehrperson oder Erzieher / Erzieherin gefordert. Die Universität Genf verlangt einen Bachelor in Psychologie. Wenn Sie noch nicht als Pädagoge / Pädagogin gearbeitet haben, sollten Sie vor Beginn des Studiums ein dreimonatiges Praktikum absolvieren. Ausserdem sollten Sie normal Hören können und eine gute Aussprache haben. Die Ausbildung zum Logopäden / zur Logopädin wird in der deutschsprachigen Schweiz mit einem Bachelordiplom, in der französischen Schweiz mit einem Masterdiplom abgeschlossen.
Logopäden / Logopädinnen sollten sich ständig über medizinische Fortschritte oder neue pädagogische Verfahren informieren. Deshalb ist es sinnvoll, sich immer wieder neues Wissen anzueignen. Alle Fachhochschulen veranstalten regelmässig Weiterbildung oder bieten Masterstudiengänge an. Sie können auch an Tagungen teilnehmen oder Zertifikatslehrgänge für Stimme und Sprechen, Stottern, oder Lese-und Rechtschreibstörungen absolvieren.
Als Logopäde / Logopädin haben Sie verschieden Möglichkeiten nach dem Studium. Sie können sich selbständig machen oder an Schulen oder Heimen für behinderte Kinder arbeiten. Ausserdem suchen Spitäler oder Rehakliniken oft Logopäden / Logopädinnen für ihre Patienten / Patientinnen. Generell ist der Beruf des Logopäden sehr gefragt, die Chance auf einen Job variiert aber von Region zu Region. Natürlich kann ein Logopäde / eine Logopädin auch in der Forschung arbeiten oder an Hochschulen lehren.
Das Wichtigste ist aber, dass Menschen, die in der Logopädie tätig sind, mit ihrer Arbeit vielen Menschen wieder den Weg zurück in ein angenehmeres Leben ermöglichen, und das ist für viele eine tolle Erfahrung.