4 Facts, warum sich ein Kurs oder ein Seminar in gewaltfreier Kommunikation lohnt:
Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg hat nichts mit körperlicher Gewalt zu tun. Letztlich geht es hierbei um eine Kommunikationsmethode, die Ihnen hilft sachlich-konstruktiv zu kommunizieren: Meist sind es unbewusst kommunizierte Beleidigungen und Anspielungen, die zu Konflikten führen. Daher geht es bei dieser Methode darum, Inhalte so zu kommunizieren, dass sich Ihr Gegenüber - und Sie - verstanden und respektiert fühlen. Um diese Ziele zu erreichen, hat Rosenberg das vierstufige Modell der gewaltfreien Kommunikation entwickelt (Beobachtung - Gefühl - Bedürfnis - Bitte), das nach einiger Übung leicht im Alltag angewandt werden kann. Im Vordergrund steht hierbei die Empathie, ohne die keine verbindende Kommunikation stattfinden kann. Denn wer sich von seinem Gesprächspartner missverstanden fühlt, nimmt diesen eher als aggressiv oder manipulativ wahr. Dies kann dazu führen, dass man sich in zukünftigen Gesprächen mit diesem speziellen Partner, nicht mehr objektiv und konstruktiv austauschen kann und möchte. Stattdessen soll nach dem Grundsatz der gewaltfreien Kommunikation aktiv zugehört und auf einander eingegangen werden. Der Fokus sollte hierbei zunächst auf den eigenen Bedürfnissen liegen - ohne dabei egoistisch wirken zu wollen. Vielmehr geht es bei der gewaltfreien Kommunikation darum, dem Gegenüber die eigene Situation und Gefühlslage in Zusammenhang mit dem Sachverhalt begreifbar zu machen, damit das im Gespräch ausgedrückte Bedürfnis und die darauffolgende Bitte verständlich und nachvollziehbar ist. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist der Gesprächspartner, laut Rosenberg, gern bereit auf die Bitte einzugehen, ohne sich dabei ausgenutzt oder unter Druck gesetzt zu fühlen.
In der Schweiz gibt es vielfältige Möglichkeiten sich zum Thema der gewaltfreien Kommunikation weiterzubilden. Das Angebot reicht von Einführungsseminaren bis hin zu diverser Weiterbildungen für "Fortgeschrittene" und richtet sich an Interessierte aller Altersstufen. Um sich mit gewaltfreier Kommunikation zu befassen und erste Kurse zu belegen, sind keine Vorkenntnisse nötig. Neben Angeboten von Trainerinnen und Trainern verschiedener Fachverbände, die sich auf diese Kommunikationsmethode spezialisiert haben, können Sie auch einen Kurs oder ein Seminar in Ausbildungsinstituten, Berufs- und Fachschulen sowie von privaten Anbietern wahrnehmen. Oft ist es auch möglich, Kurse für spezielle Interaktionssituationen zu buchen, zum Beispiel solche, die die gewaltfreie Kommunikation auf spezifische Situationen wie Kundenakquise, Beschwerdeeingänge, Schulsituationen usw. beziehen.
Das Wissen der gewaltfreien Kommunikation können Sie mit allen Menschen, egal welchen Alters, unabhängig ihres kulturellen oder religiösen Hintergrundes in den unterschiedlichsten Situationen anwenden. Gewaltfreie Kommunikation bringt Sie auch persönlich weiter, da Sie sich und Ihrer Bedürfnisse bewusster werden und Menschen in Ihrem Umfeld besser verstehen. Daher eignen sich Weiterbildungen in diesem Bereich für jeden. Besonders hilfreich sind sie für Menschen in Führungspositionen und für solche mit Berufen, in denen direkter, erfolgreicher Kundenkontakt zwingend für erfolgreiches Arbeiten vonnöten ist oder für Menschen, denen die Kommunikation mit anderen schwerfällt. Insbesondere für Menschen mit Schwierigkeiten des erfolgreichen Kommunizierens in Konfliktsituationen, kann gewaltfreie Kommunikation eine Lösung darstellen. Zum einen lernen Sie die Beweggründe der anderen Partei nachzuvollziehen, zum anderen werden impulsiven, verbalen Ausbrüchen entgegengewirkt.
Ein zentraler Punkt beim Lernen der gewaltfreien Kommunikation, bei dem die Teilnahme an einem Kurs oder einem Seminar helfen kann, ist, dass Sie bestimmte Schlüsselunterscheidungen in Bezug auf Konfliktsituationen üben müssen: Fokussieren Sie sich während des Gespräches auf das, was Sie von Ihrem Gesprächspartner denken, d.h. was Sie unreflektiert in ihn hineininterpretieren, oder schaffen Sie es, sich darauf zu konzentrieren, was Sie und Ihr Gegenüber in diesem Moment für Bedürfnisse haben? Der erste Impuls der mentalen Wertung muss zugunsten des reflektierten Austausches bewusst umgangen werden um eine erfolgreiche gewaltfreie Kommunikation anzuwenden. Zu beachten ist auch, dass gewaltfrei zu kommunizieren nicht bedeutet, nie wieder in einen Konflikt zu geraten. Konflikte zu lösen ist eine Kompetenz, die von jedem Menschen gefordert wird. Zuhause, auf der Arbeit, beim Sport, in der Schule: Auseinandersetzungen sind vollkommen normal, wenn Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen aufeinandertreffen. Vielmehr verleiht gewaltfreie Kommunikation Ihnen die Fähigkeit, mit diesem Konflikt kompetenter und zielführender umzugehen.