Wer bietet in der Schweiz eine Weiterbildung in Supervision an?

Facts, die für eine Supervision und Coaching Weiterbildung sprechen:

  • Sie bieten Unterstützung in verschiedenen Arbeitsphasen und -situationen
  • Sie bieten Hilfestellung für die Supervisanden, einen neutraleren, distanzierteren Blick auf die Arbeitsprozesse und eventuelle Fehlentwicklungen zu erarbeiten
  • Sie bieten Hilfe beim Austausch von fachlichen Informationen sowie von Lebens- und beruflichen Erfahrungen

Wenn Sie in einem medizinischen, pädagogischen, therapeutischen oder sozialen Beruf arbeiten,
kann eine Supervisor Ausbildung eine interessante und lohnenswerte Weiterbildung sein. SupervisorInnen sind kompetente Experten für eine bestimmte Art der Beratung von Mitarbeitern, die zum Ziel hat, das berufliche (oder auch ehrenamtliche) Handeln in einem Betrieb zu verbessern.

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SupervisorInnen stellen Fragen die zum Ziel haben das berufliche Handeln zu verbessern.

Was ist Supervision?

Supervision (lateinisch:"Überblick") ist eine Art der Interaktion, bei der die Handelnden in drei unterschiedlichen Rollentypen agieren: der Supervisor, der Auftraggeber und der Supervisand.

  • der Supervisor: Leitet die Sitzungen und wertet diese aus. Er verhandelt mit dem Auftraggeber den Inhalt, den Umfang, die Zielsetzungen und die Häufigkeit der Sitzungen. Er arbeitet vertrauensvoll und empathisch mit dem Supervisanden und achtet auf die Vertraulichkeit bezüglich der Sitzungen. In der Supervisionsausbildung werden Sie lernen, sich gleichzeitig sehr persönlich mit dem Supervisanden auseinanderzusetzen und trotzdem ergebnisorientiert zu sein.
  • der Auftraggeber: Ist der Initiator dieser Sitzungen. Er möchte die Abläufe und Interaktion in seinem Betrieb verbessern und verändern.
  • der Supervisand: Ist derjenige, der sein Handeln und seine Interaktion im Betrieb auf den Prüfstand stellen, sein eigenes Handeln reflektieren und eventuell zusammen mit dem Supervisor nach Entwicklungsmöglichkeiten suchen soll.

Es gibt verschiedene Formen der Supervision, je nachdem, ob sich die Supervision an Einzelpersonen oder Gruppen richtet.

  • Einzelsupervision: Hierbei arbeitet der Supervisand mit dem Supervisor in Einzelgesprächen. Der Vorteil ist die absolut vertrauliche Gesprächssituation. Der Supervisor kann in dem Beratungsgespräch auch intimere und empfindlichere Themen besprechen.
  • Gruppensupervision: Bei dieser Form der Supervision treffen sich Mitglieder verschiedener Institutionen oder Berufsfeldern zu Gesprächen unter Anleitung eines Supervisors. Als Beispiel könnte man hier an einen Fall des Jugendamtes denken, bei dem Lehrer, Erzieher, Eltern, Therapeuten etc. unter Anleitung eines Supervisors gemeinsam Zielsetzungen formulieren und ihre Interaktion verbessern.
  • Teamsupervision: Bei der Teamsupervision stehen die Mitglieder eines Teams und dessen Interaktion im Fokus. Unter Anleitung eines Supervisors reflektieren sie ihre Zusammenarbeit und Kommunikation. Stärken und Schwächen der einzelnen Mitglieder stehen nur dann im Mittelpunkt der Sitzungen, wenn sie die gemeinsamen Prozesse hindern oder auch fördern. Ziel der Supervision ist es, den Umgang mit dem oder den Klienten zu verbessern.

„SupervisorInnen sind kompetente Experten für eine bestimmte Art der Beratung von Mitarbeitern, die zum Ziel hat, das berufliche (oder auch ehrenamtliche) Handeln in einem Betrieb zu verbessern.“

Wie ist die Geschichte der Supervision?

Ursprünglich verwendete man den Begriff Supervision in den USA, hauptsächlich im Bereich der Sozialarbeit. Die Anleitung von freiwilligen Helfern durch professionelle Sozialarbeiter bezeichnete man als "Supervision".
In den 50er Jahren entwickelte der ungarische Psychoanalytiker Michael Balint Supervisionsgruppen für Ärzte. In sogenannten Balintgruppen sprechen 8 bis 12 Ärzte (oder auch anderes Krankenhauspersonal) unter Anleitung eines Supervisors über die Beziehung zu ihren Patienten. Ziel dieser Gesprächsgruppen ist es, durch eine verbesserte Arzt-Patient-Beziehung die Behandlung des Kranken zu optimieren.
In den letzten Jahrzehnten haben auch Organisationssoziologie und -psychologie Einzug in die Supervisionsausbildung gehalten .In diesen Fächern geht es um die Rolle des individuellen Mitarbeiters in einem Betrieb oder einer Organisation und z.B. um die Frage, ob die inneren Bedürfnisse des Einzelnen mit den äußeren Anforderungen des Betriebes in Einklang zu bringen sind.

Was ist der Unterschied zwischen Supervision, Mediation und Coaching?

Die Grenzen dieser drei Begriffe sind fliessend. Während es jedoch bei der Mediation um eine ergebnisorientierte Streitschlichtung geht, haben Supervision und Coaching eher eine beratende, unterstützende Funktion. Die Inhalte und Methoden der Supervision und des Coachings sind gleich. Während Supervision sich eher an medizinische, therapeutische, soziale und pädagogische Berufsgruppen wendet, hat Coaching eher die Verbesserung des beruflichen Handelns von Führungskräften in der freien Wirtschaft zum Ziel.

Unterschiede zwischen Supervision, Coaching und Mediation erklärt.

Wie sieht die Supervisor Ausbildung in der Schweiz aus?

Weiterbildungen zum Thema Supervision finden an vielen Orten in der Schweiz statt.
Die Angebote im Bereich Supervisionsausbildung reichen von ein- oder mehrtägigen Seminaren bis hin zu einem berufsbegleitenden, mehrjährigen Studium und auch Master Studiengängen. Der Berufsverband für Supervision und Coaching in der Schweiz hat allerdings folgende Voraussetzungen für die Anerkennung einer entsprechenden Ausbildung festgelegt:

  • Tertiärabschluss und eine mindestens 3 jährige Berufserfahrung
  • Eine qualifizierte Ausbildung von mindestens 450 Unterrichtstunden
  • Mindestens 40 Stunden Beratertätigkeit während und auch nach der Ausbildung


Der schweizerische Dachverband Mediation hat dagegen darauf verzichtet, eigene Mindestanforderungen an die Anerkennung von SupervisorInnen zu stellen. Wer bereits anerkannter Mediator ist, benötigt lediglich eine Supervisor-Ausbildung von 100 Stunden.

Die Inhalte der Supervisor Ausbildung sind naturgemäss sehr breit gefächert. Wenn Sie sich für eine Weiterbildung im Bereich Supervision entscheiden, stehen natürlich Seminare zum Thema Psychologie und auch der Psychotherapie, wie beispielsweise Neuro Linguistisches Programmieren, auf dem Lehrplan, aber auch betriebswirtschaftliche und soziologische Themen sind Bestandteile der Weiterbildungskurse.

Zur Supervisor Ausbildung gehören, wie bei jedem Studium üblich, Vorträge, Seminare und Literaturstudium dazu. Darüber hinaus sind aber auch selbsterfahrungsorientierte Unterrichtseinheiten mit Rollenspielen sowie Lern- und Lehrsupervision wichtiger Bestandteil der Weiterbildung. Sie sollen Ihnen, dem zukünftigen Supervisor, helfen, Kompetenzen in puncto Strategien und Handlungsmöglichkeiten für Ihre Beratungstätigkeit zu entwickeln.

Fazit

Eine Supervisionsausbildung ist eine lohnenswerte und auch zukunftsorientierte Weiterbildung. Nicht nur an Zugewinn orientierte Betriebe sind an einer reibungslosen Kommunikation und an funktionierenden Handlungsabläufen interessiert. Auch nicht-profitorientierte Betriebe und Organisationen wollen heute professionell und optimal handlungsfähig sein. Sie darin beratend zu unterstützen, das ist dann Ihre zukünftige Aufgabe als Supervisor.

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