Warum sich eine Ausbildung oder eine Weiterbildung in Logistik lohnt
In der Berufswelt ist die Logistik ein Geschäftsbereich der sich mit der Planung, Optimierung, Durchführung und Kontrolle von Waren-, Personen- und Informationsströmen beschäftigt. Obwohl Logistik schon seit Jahrhunderten besonders beim Militär praktiziert wurde, gehört diese Disziplin noch immer zu den dynamischsten und herausfordernden Bereichen eines Lieferkettenmanagements. Um die Lieferkette nicht abreissen zu lassen, erfordert die Logistik den Einsatz an 24 Stunden pro Tag und an sieben Tagen in der Woche. Die meisten Kunden erwarten, dass eine Lieferung pünktlich erfolgt. Das ist jedoch nicht ganz so einfach und erfordert viel Know-how.
Das Wort Logistik stammt aus dem altgriechischen Begriff "Logos", was so viel wie "Verhältnis, Wort, Berechnung, Vernunft" bedeutet. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben, lässt sich die Logistik in viele unterschiedliche Bereiche aufgliedern. Die medizinische Logistik unterstützt Mediziner, Krankenhauspersonal und Apotheker zur richtigen Zeit mit der benötigten Ausrüstung oder Medikamente. Die Beschaffungslogistik umfasst Bedarfsplanung, Lieferantenmanagement, Bestellung und Auftragskontrolle. In der Distributionslogistik geht es um Auftragsabwicklung, Lagerhaltung, Transport und Distribution.
Die Geschäftslogistik hat die Aufgabe, den richtigen Artikel in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit, zum günstigsten Preis und im richtigen Zustand dem Kunden zu überbringen. Diese Logistik umfasst alle Branchen und zielt darauf ab, die effiziente Umsetzung von Lieferketten und die daraus resultierenden Gewinne zu realisieren. Die zunehmende Komplexität der Versorgung von Unternehmen mit Materialien und der Auslieferung von Produkten durch die Globalisierung führte zur Entwicklung des Lieferkettenmanagements (Supply Chain Management). Zu den Hauptfunktionen eines Logistikers gehören Aktivitäten wie Bestandsmanagement, Einkauf, Transport, Lagerung sowie Beratung und Organisation.
Waren und Stückgutladungen werden auf Paletten von Handlings-Systemen bewegt. Zu diesen gehören Palettenumsetzer, Gabelstapler und andere Hubvorrichtungen. Zum Transport von Waren steht dem Logistiker eine Vielzahl von Transportmitteln zur Verfügung. Stückgüter in höheren Stückzahlen lassen sich in der Regel in standardisierten Containern oder Wechselbehälter transportieren. Zur Auftragsabwicklung gehören oft die Kommissionierung (selektive Zusammenstellung aus grösseren Ladeeinheiten), die Sortierung (Zusammenstellung nach Bestimmungsorten), die Paketbildung (Etikettierung und Verpackung) sowie die Ausstellung des Frachtbriefes, die Kontrolle und der Transport.
Das Studium der Logistik mit Bachelor- oder Master-Abschluss wird an sechs verschiedenen eidgenössischen Hochschulen angeboten. Voraussetzung für das Voll- oder Teilzeitstudium ist die allgemeine Hochschulreife oder ein Bachelorabschluss im Bereich Wirtschaft. Das Vollzeit-Bachelorstudium dauert 4 Jahre, für ein Masterstudium sind weitere zwei Jahre zu veranschlagen. In der Regel beinhaltet das Studium mindestens ein Praktikum oder ein Praxissemester.
Auch zahlreiche private Schulen und Institute bieten Logistik als Ausbildung und Weiterbildung mit eidgenössischem Abschluss an. Ein Fernstudium ist ebenfalls möglich. Neben Kenntnissen in Lagerhaltung und Lagertechnik, Transportmanagement, Materialmanagement, Flurförder- und Hebefahrzeuge werden Themen wie Optimierung der Lagerhaltung, Personalmanagement, Kommissionierung und der Versand gefährlicher Güter vermittelt. Viele Kurse können auch im Rahmen der Erwachsenenbildung berufsbegleitend durchgeführt werden. Angeboten werden Kurse für Logistikassitenten / -assistentinnen, Logistikfachmann /-frau, Logistik Management, Supplier Quality Management, Logistikleiter, Logistikmanagement und andere.
Im praxisbezogenen Unterricht werden den Absolventen anhand anschaulicher Beispiele die Logistik- und Optimierungsmöglichkeiten im beruflichen Alltag gezeigt. Ziel ist es, die Absolventen mit den neusten Technologien der Logistik vertraut zu machen. Ausserdem werden konkrete Lösungsansätze vorgestellt, die später in die Verbesserung der alltäglichen Prozesse eingebunden werden können.
Wie lange die einzelnen Aus- und Weiterbildungsmassnahmen dauern, hängt von der Vorbildung der Absolventen ab. Hilfreich sind Praktika oder Erfahrungen im Bereich Logistik. Viele der Studiengänge werden staatlich gefördert. Ziel der Ausbildung ist es, die Prozesse einer globalisierten Wirtschaft kennenzulernen und für die gesamte Wertschöpfungskette ein effizientes Prozessmanagement in den Bereichen Planung, Steuerung und Kontrolle einzusetzen.
Für den Einstieg oder die Weiterbildung in der Logistik eignen sich zum Beispiel Personen mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung oder einer Ausbildung als Speditionskaufmann /-kauffrau oder einer ähnlichen Qualifikation. Auch für Absolventen der Studienfächer Betriebswirtschaft oder Wirtschaftsinformatik lohnt sich oft eine Weiterbildung im Bereich Logistik. Erste Berufserfahrungen bei der Abwicklung von komplexen Logistikaufgaben sind von Vorteil. Nach Beendigung sind Absolventen in der Lage alle technischen und ökonomischen Aufgabenstellungen und Prozesse im Bereich der Logistik praxisorientiert zu lösen.
Wer eine berufliche Karriere im Bereich Logistik beginnen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dieser Beruf eine belastbare Persönlichkeit sowie ein hohes Mass an Selbstständigkeit verlangt. Logistiker sind Personen mit grossem Organisationstalent, Konzentrationsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Ausserdem werden Kontaktfreude, Teamfähigkeit und Kundenorientierung verlangt. Auch die Bereitschaft zur Schichtarbeit sollte vorhanden sein.
Eine Ausbildung oder Weiterbildung im Bereich Logistik ist ein gutes Fundament um seine beruflichen und menschlichen Kompetenzen gezielt weiter zu entwickeln. Einige Unternehmen setzen auch Kenntnisse von Warenwirtschaftssysteme, SAP und Datenbanken und Know-how der gängigen Office-Anwendungen voraus. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar.
Neue Technologien gewinnen im täglichen Arbeitsleben eine immer grössere Bedeutung. Teilweise ist die Logistik einem schnellen Wandel unterworfen. Sowohl die Anwendung von Software als auch die digitale Vernetzung werden innerhalb der Branche immer wichtiger. Als Folge dessen sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Berufsbilder entstanden, die Berufseinsteigern wie Fachkräften eine gute Perspektive bieten.
Das Transportvolumen der globalen Warenströme wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Aus diesem Grund gehört die Logistikbranche zu den weltweit wichtigsten Industriezweigen der in den nächsten Jahren weiterwachsen wird. So gut wie alle Unternehmen sind auf eine funktionierende Logistik angewiesen. Dem entsprechend gross sind die Angebote an Arbeitsplätzen und die Aufstiegs- und Karrierechancen. Die Nachfrage nach Logistikkräften, besonders mit der Ausbildung Supply Chain Management, wird in den nächsten Jahren weiter steigen.