Für ein Studium oder eine Weiterbildung in Erziehungswissenschaften spricht, wenn Sie
Möchten Sie im Bildungssektor arbeiten oder sich als Pädagoge weiterbilden? Mit einer bestandenen Maturitätsprüfung und einem Bachelorabschluss in einem pädagogischen Fach können Sie einen Master in Erziehungswissenschaften antreten. Erziehungswissenschaftler sind Experten in Sachen Bildung, Erziehung und Sozialisation. Sie helfen Kindern und Erwachsenen sich im Schul- oder Arbeitsumfeld zu behaupten. Dies tun sie, indem sie selbst unterrichten oder indem sie gesellschaftliche Strukturen im Bildungswesen erforschen und Konzepte und Technologien erschaffen, die das Lernen und die Integration benachteiligter Kinder und Erwachsener vereinfachen.
Die Erziehungswissenschaften werden zu den Sozialwissenschaften gezählt. In diesem Fachbereich geht es um die Prozesse in Erziehung und Bildung sowie um die geistige Entwicklung und Integration von Menschen unterschiedlichen Alters. Als Erziehungswissenschaftler oder Erziehungswissenschaftlerin können Sie also mit Kindern, mit Jugendlichen oder mit Erwachsenen zu tun haben. Die Erziehungswissenschaft wird in drei klassische Bereiche untergliedert. Diese Bereiche sind die allgemeine Pädagogik, die pädagogische Psychologie und die Sozialpädagogik. Die allgemeine Pädagogik beschäftigt sich mit den Zielen und den Möglichkeiten von Erziehung und Bildung. Sie betrachtet allerdings auch die Grenzen solcher Vorhaben. Des Weiteren werden historische Aspekte der Erziehung und Bildung in der Ausbildung oder Weiterbildung beleuchtet. Bei der pädagogischen Psychologie stehen Lehrende und Lernende im Vordergrund. Sie lernen in der Erziehungswissenschaften Ausbildung, wie Sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen am besten einschätzen und fördern können. Ausserdem wird die Unterrichtsgestaltung Thema sein. Diese bestimmt zum grossen Teil den Lernerfolg der Kinder. Als zukünftige Lehrperson lernen sie eine fördernde Umgangsweise mit den Kindern. Die Sozialpädagogik wird dort angewandt, wo die Erziehung und Bildung junger Menschen unter erschwerten Bedingungen stattfinden muss. Dies ist zum Beispiel in verschiedenen Institutionen der Fall, wie Kinderheimen, Strafvollzugsanstalten oder Wiedereingliederungsstätten. Im Laufe der Ausbildung für Erziehungswissenschaften können Sie sich spezialisieren. Sie können sich beispielsweise dafür entscheiden, nur mit Kindern bis zu einem gewissen Alter zu arbeiten. Genauso können Sie sich aber auch auf die Erwachsenenbildung konzentrieren. Ausserdem steht Ihnen frei, zwischen den Schulformen zu wählen. Sie können sich für die Grundschule, für die weiterführenden Schule oder die Berufsschule entscheiden. Nach einem Studium in Erziehungswissenschaften haben Sie ebenso die Möglichkeit, in die Forschung zu gehen und neue Lern- und Lehrmethoden zu entwickeln. Ebenso können Sie an der Entwicklung neuer technischer Hilfsmittel für die Erziehung arbeiten. Erziehungswissenschaftler / Erziehungswissenschaftlerinnen sind dementsprechend an unterschiedlichen Orten tätig. Zum Beispiel sind sie an Schulen, an Hochschulen, in Heimen, In Strafvollzugsanstalten und anderen Institutionen vertreten. Einige arbeiten in den Medien und machen Öffentlichkeitsarbeit, indem sie über die aktuellen Bildungsfragen referieren. Genauso betreiben Erziehungswissenschaftler / Erziehungswissenschaftlerinnen Erziehungsberatung, übernehmen leitende Funktionen in sozialen Einrichtungen oder führen an Schulen Qualitätskontrollen durch.
„Sie können sich beispielsweise dafür entscheiden, nur mit Kindern bis zu einem gewissen Alter zu arbeiten. Genauso können Sie sich aber auch auf die Erwachsenenbildung konzentrieren.“
Wenn Sie eine Weiterbildung in Erziehungswissenschaften beginnen möchten, sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen, um an einer Hochschule aufgenommen zu werden. Zunächst einmal wird das Fach Erziehungswissenschaften fast nur als Master an Hochschulen angeboten. Der Bachelor in Erziehungswissenschaften ist noch nicht so weit verbreitet. Bevor Sie mit dem Masterstudiengang an einer Schweizer Hochschule beginnen, müssen Sie mit einem Bachelor in einem pädagogischen Fach abgeschossen haben. Manche Hochschulen fordern sehr gute Englischkenntnisse. Im Erziehungswissenschaften Studium lernen die Studenten die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen. Sie lernen die pädagogischen Begriffe, mit welchen Sie sich im Studium näher befassen müssen, kennen. Die erziehungswissenschaftlichen Forschungsfelder sind breit gefächert. In der Ausbildung werden Sie in der Perspektive anderer Fachrichtungen, wie der Geschichte, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie einen mehr oder weniger genauen Eindruck über die Strukturen der Bildung und Erziehung in der Gesellschaft bekommen. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Theorien, welche es in den Erziehungswissenschaften bereits gibt und an welche Sie sich bei den eigens angefertigten Arbeiten im Studium und danach orientieren können. Grosser Bestandteil des Studiums in Erziehungswissenschaften ist zweifellos das wissenschaftliche Arbeiten. Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet nach gewissen Richtlinien eigene Konzepte auszuarbeiten, die allgemeingültig, nachvollziehbar und überprüfbar sind. Bei den Erziehungswissenschaften handelt es sich um eine grösstenteils empirische Disziplin, weshalb sowohl qualitative als auch quantitative Methoden einen nicht unerheblichen Anteil im Studium einnehmen. Sie erhalten mit diesen Forschungsmethoden einen Überblick über bestehende Verhältnisse, lernen im Modul "wissenschaftliches Arbeiten" aber auch, eigene Theorien aufzustellen, Studien durchzuführen und eine Arbeit über Ihr Forschungsthema zu schreiben. Andere Themenfelder variieren zwischen den unterschiedlichen Hochschulen. Manche Hochschulen bieten Wahlmodule an oder haben einfach gewisse Schwerpunkte. An der einen Schule lernen Sie vielleicht etwas mehr zu Didaktik, eine andere bietet vertiefende Module an, die sich mit der Frühpädagogik beschäftigen.