Fünf Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in der Pflege lohnt:
Die Pflege einer Person kann zahlreiche Formen annehmen und eine Vielzahl von Aufgaben umfassen. Die Pflege umfasst nicht nur unterstützende Gesten, sondern auch geistige und emotionale Hilfe. Die Pflege ist zudem ein entscheidender Bestandteil sowohl der Gesundheitsversorgung als auch der sozialen Sicherheit. Sie hat sich zu einem eigenständigen Segment des Gesundheitswesens entwickelt, das heute eine Vielzahl von Berufsbezeichnungen umfasst, wie etwa Krankenpfleger / Krankenpflegerin oder Altenpfleger / Altenpflegerin. Wie die medizinische Diagnose und die verschiedenen Therapieformen dient auch die Krankenpflege der Heilung von Kranken, der Linderung chronischer Probleme und der Unterstützung der Patienten / Patientinnen bei der Führung eines möglichst unabhängigen Lebens. Die Krankenpflege umfasst jedoch auch die mitfühlende Betreuung von Sterbenden.
Folgende Tätigkeiten werden in der Pflege unter anderem ausgeführt:
Die Menschlichkeit als wichtiger Faktor
Pflegebedürftig wird man, wenn die Selbstständigkeit im täglichen Leben nicht mehr gewährleistet ist, sei es aufgrund körperlicher oder geistiger Einschränkungen. Ziel der Pflege ist es, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung jedes Einzelnen so lange wie möglich zu erhalten, ohne dabei mehr Hilfe als nötig zu leisten. Entscheidend ist, dass man Ihnen zur Hand geht und dabei Ihre Gefühle und Emotionen nicht aus den Augen verliert. Die Grenzen zwischen Pflege und medizinischer Behandlung können je nach Krankheitsbild und -verlauf verschwimmen. Bei der Pflege geht es dagegen um psychologisches Einfühlungsvermögen, kommunikatives Verständnis und menschliches Engagement. Pflege ist daher immer ein beziehungsorientierter Beruf. Erst die Fähigkeit, sich in die einzigartigen Erfahrungen und Bedürfnisse eines pflegebedürftigen Menschen einzufühlen, macht aus gut gemeinter Pflege eine sinnvolle Betreuung.
Die Pflegefachausbildung in der Schweiz ist eine Ausbildung auf der Tertiärstufe und dauert in der Regel drei Jahre. Sie kann an einer Fachhochschule (FH, Tertiär A) oder an einer Höheren Fachschule (HF, Tertiär B) in Form eines Studiums absolviert werden. Mit Ausnahme des französischsprachigen Teils des Kantons Bern wird in der Westschweiz nur die Fachhochschulstufe angeboten. Die Zulassungsbedingungen und Kompetenzprofile unterscheiden sich zwischen den Studiengängen HF und FH. Beide bilden jedoch für eine berufliche Tätigkeit aus. Im Anschluss stehen unzählige Weiterbildungen zur Verfügung, je nach Interessen und Spezialgebiet. Diese können sowohl in der Stufe Tertiär B wie auch Tertiär A abgeschlossen werden. Neben Spezialisierungen in CAS und MAS Programmen an Fachhochschulen und Universitäten stehen auch unzählige Nachdiplomstudiengänge (NDS) sowie Schwerpunkt Weiterbildungen zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem:
Pflegeexperten und Pflegeexpertinnen arbeiten in einer Vielzahl von Einrichtungen, darunter Spitäler, psychiatrische Kliniken, Pflegeheime und häusliche Pflege. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie nicht nur die gesundheitlichen und pflegerischen Bedürfnisse der Patienten / Patientinnen. Sie berücksichtigen auch das Alter, das Geschlecht, die Biografie sowie die kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Umstände der Patienten / Patientinnen. HF-Pflegefachpersonen bauen eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Patientinnen und Patienten auf. Aufgrund ihrer Rolle als Brücke zwischen anderen medizinischen Fachkräften und den Patienten / Patientinnen und ihren Familien ist dies von entscheidender Bedeutung. Sie vertreten die Interessen der Patientinnen und Patienten und sorgen dafür, dass der Informationsaustausch so effizient wie möglich erfolgt. Führungskräfte in der Pflege sind verantwortlich für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung des Personals sowie die Sicherstellung des Alltags in der entsprechenden Abteilung.
Möchte man neben der Praxis als Pflegeperson somit auch die Abteilung, die Einrichtung sowie die allgemeine Gesundheitsförderung aktiv mitgestalten, so eignet sich eine Weiterbildung im Bereich der Pflege. Dadurch eröffnen sich viele spannende Möglichkeiten über Forschungsinitiativen, Führungsaufgaben bis hin zur Erarbeitung politischer Strategien im Gesundheitswesen.
Es gibt viele Gründe sich in der Pflege kontinuierlich weiterzubilden. Denn einerseits sind Aus- und Weiterbildungen in Form eines Studiums, insbesondere im Bereich der professionellen Pflege unerlässlich und andererseits sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Die Ausbildungen sind in den allermeisten Fällen praxisorientiert und gliedern sich in zwei Abschnitte: einen Lernbereich in der Schule (50%) sowie einen Lernbereich Praxis (50%) in den verschiedenen Einrichtungen. Im Lernfeld Schule wird das Wissen durch praktische Aufgaben aus dem Pflegealltag erworben. Kontinuierliche Prüfungen tragen zur Entwicklung persönlicher und fachlicher Einstellungen bei, gezielte und regelmässige Fortbildungen helfen, praxisrelevante Fähigkeiten zu erwerben. Der Einsatz von selbstgesteuertem Lernen und vernetztem Denken wird gefördert. Durch kollaboratives Lernen in der Gruppe wird die Fähigkeit zum gemeinsamen Arbeiten gestärkt. Im Alltag kann das gelernte umgesetzt und durch Praxis Erfahrungen ergänzt werden. Dank der neuen Teilzeitmodelle ist das Studium oder die Weiterbildung in der Pflege mit einem reduzierten Pensum machbar, sodass die Studierenden weiterhin ein regelmässiges Einkommen haben.