Fünf Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Veterinärmedizin lohnt:
Die Veterinärmedizin ermöglicht Tieren einen ebenso hohen Standard an Gesundheitsversorgung. Als Hauptfokus der Veterinärmedizin haben sich die Krankheitsprävention und die Heilung kranker Tiere in den Vordergrund gerückt. Daneben ist aber auch das Engagement für Tierschutz, Tierrechte und deren Umwelt von Bedeutung. In der Schweiz sind Sie als Tiermediziner / Tiermedizinerin in der Wissenschaft hoch angesehen, was Ihren Tätigkeitsbereichen enorme Breite und Kombinationsmöglichkeiten verleiht. Somit zählen auch Tätigkeiten wie die Forschung an neuen Medikamenten und deren Erzeugung, die Produktion von Futtermittelzusätzen und verschiedene Labortätigkeiten zu späteren möglichen Aufgaben der Veterinärmedizin. Aktueller denn je ist das Verhindern und Bekämpfen von Seuchen – auch in der Tierwelt.
Je nach Kernkompetenz behandeln Sie als fachlich ausgebildeter Tiermediziner / ausgebildete Tiermedizinerin Haustiere wie Hunde, Katze und Meerschweinchen, Nutztiere (Rind, Schwein) oder Wildtiere (Wildvögel, Igel, fallweise auch Rehe und Wildschweine). In Tierparks gibt es eigens Experten / Expertinnen, deren Patienten Elefanten, Giraffen, Löwen, Affen, Pinguine und andere nicht heimische Tiere sind. Vor allem hier (aber auch in der privaten Tierhaltung) kommen Ihnen in der Veterinärmedizin ausserdem wichtige Beratungstätigkeiten zu. Dazu gehört beipielsweise die artgerechte Haltung oder die richtige und bedürfnisgerechte Fütterung.
Weitere Unterscheidungen sind in der Veterinärmedizin hinsichtlich der Arbeitsweisen und Praxen zu erwähnen. So ist die Kleintierpraxis eines Veterinärmediziners / einer Veterinärmedizinerin darauf ausgerichtet, seine Patienten vor Ort zu empfangen. Hingegen reisen Sie als Nutztierarzt / Nutztierärztin in der Regel persönlich zu Bauernhöfen an. Nur selten und in schwereren Fällen werden Pferde vorübergehend in einer Klinik untergebracht. Noch herausfordernder, aber umso gefragter ist die Behandlung von wilden oder nicht heimischen Tieren. Generell gibt es neben einer Kleintierpraxis und mittelgrossen Tierkliniken auch noch Tierspitäler. Diese Spitäler liefern das vollumfängliche Angebot und sind weiträumig konstruiert sind. Wie in einem Spital gibt es hier verschiedenste Fachtierärzte / Fachtierärztinnen in den diversen Abteilungen. Unter anderem die Allgemeinmedizin, Dermatologie, Chirurgie, Onkologie (Tumorbehandlung) und der tierischen Zahnheilkunde.
Ein wenig abseits der Tiere selbst ist die Mitwirkung der Veterinärmedizin in der Labordiagnostik. Zum Beispiel die Auswertungen von Blut- oder Gewebeproben) oder in der Produktion von Arzneimitteln. Ohne die Forschung und der Erzeugung von neuen Medikamenten wären all unsere Tierärzte nur halb so handlungsfähig. Deshalb kommt der Wissenschaft der Veterinärmedizin eine ganz besondere Bedeutung zu. Derartige Forschungen haben auch Auswirkungen auf die Produktion von Tierfutter, Nahrungszusätzen und Ergänzungsmitteln.
Der klassische Weg ist ein fünfeinhalbjähriges Studium der Veterinärmedizin. Das Studium ist zulassungsbeschränkt, die Studienplätze sind jeweils begehrt. Somit müssen sich Interessierte für ein Studium der Veterinärmedizin bewerben. Dafür ist die Matura nötig, zusätzlich muss ein Eignungstest absolviert werden. Das Bachelorstudium sorgt für die Vorbereitung auf medizinisch praktische Berufe oder widmet sich der Wissenschaft und geht forschend an das Thema heran. Als Voraussetzung für das beruflich selbstständige Engagement ist nach Abschluss des Studiums eine eidgenössische Prüfung abzulegen. Alternativ dazu eignen sich einige amerikanische oder europäische Colleges, die auf privatem Wege ebenfalls zu einem Abschluss in der Veterinärmedizin führen und in der Schweiz anerkannt sind. Hier beträgt die Dauer in der Regel zwischen drei und vier Jahren.
Grundsätzlich sind Sie im Bereich der Veterinärmedizin aufgrund des Medizinalberufegesetzes verpflichtet, sich laufend fortzubilden; zumindest im Rahmen Ihres eigenen Tätigkeitsbereiches. Der Hintergrund: Die Veterinärmedizin ist ähnlich wie der Sektor der Technologie. Sie stellt ein stetig und rasant wachsendes Berufsfeld dar, in dem es mit den Neuheiten Schritt zu halten gilt.
Unverzichtbar im Studium ist damit auch das Sammeln von Berufserfahrung in der Praxis der Veterinärmedizin. Üblich ist die mehrjährige Assistenz in einer Tierarztpraxis oder einer Klinik. Dort legen Sie dann das praktische Fundament für eine später eventuelle selbstständige Laufbahn.
Mit Interesse an Tiergesundheit und an den darauf einflussnehmenden Faktoren ist der Grundstein für die Karriere in der Veterinärmedizin gelegt. Ob Studium oder eine andere Form der Weiterbildung: Tatsächlich kann Veterinärmedizin auch für privat Interessierte eine hervorragende Beschäftigung sein. Wenn Sie etwa selbst schon seit einiger Zeit Haustiere haben oder über Kenntnisse der Tierpsychologie, Tierkommunikation oder Tierheilpraktiken verfügen, eignet sich ein Studium oder eine Weiterbildung in der Veterinärmedizin. Je nach Grundvoraussetzungen wie Schulabschluss oder Berufserfahrung sind die Optionen unterschiedlich.
Die rein wissenschaftliche Betätigung ermöglicht Ihnen sowohl nach einem Studium als auch nach jeder anderen Weiterbildung einen Zugang. Von Ihren neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Prognosen profitiert dann der gesamte Zusammenschluss der eidgenössischen Tierärztinnen und Tierärzte, wenn nicht sogar über die Landesgrenze hinaus. Folglich ermöglichen Sie behandelten Tieren meist ein gesundes und unbeschwertes Leben.
Das Herausforderndste in der Veterinärmedizin ist, sich schon im Studium oder in der Weiterbildung dickes Fell wachsen zu lassen und gewisse Situationen und Fälle nicht zu sehr an sich heranzulassen. Es ist natürlich traurig, wenn ein Tier von uns geht, doch in Ihrem späteren Alltag werden Sie beinahe jeden Tag mit solchen Fällen zu tun haben. Behalten Sie stets im Hinterkopf, dass Sie in der Veterinärmedizin nicht per se über Leben und Tod entscheiden können. Sie können lediglich jedem Tier die bestmögliche Behandlung und Therapie bieten. Und wenn ein Tier nicht mehr kann, dann ist dies nicht Ihre persönliche Schuld.