Vier Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Aviatik lohnt:
In der Aviatik gibt es viele interessante Jobperspektiven. Die Luftfahrt hat zwar unter der Corona-Pandemie 2020 / 2021 gelitten. Trotzdem wird die Luftfahrt langfristig einen starken Aufschwung erleben. Viele Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugzeughersteller sind deshalb ständig auf der Suche nach gut qualifizierten Mitarbeitenden in der Aviatikbranche.
Ein Studium in der Luft- und Raumfahrttechnik beschäftigt sich hauptsächlich mit der Konzeption und Entwicklung von Luft- und Weltraumfahrzeugen. Absolvierende der Aviatik arbeiten meist in interdisziplinären Teams. Zu den zentralen Aufgaben eines Luft- und Raumfahrttechnikers bzw. einer Luft- und Raumahrttechnikerin gehört zum Beispiel die Optimierung einzelner Komponenten. Je nach Unternehmen betrifft die Optimierung Flugzeuge, Helikopter, Hubschrauber, Satelliten oder Raketen. An Hochschulen und Fachhochschulen ist der Studiengang Aviatik oftmals den Ingenieurwissenschaften oder einem technischen Studiengang angegliedert.
Weil es zwischen den Fachbereichen Raumfahrttechnik und Luftfahrttechnik signifikante Unterschiede gibt, legen Bildungsanbieter in der Schweiz eigene Schwerpunkte.
In der Aviatik setzen sich Studierende besonders häufig damit auseinander, wie Flugzeuge künftig umweltverträglicher gebaut werden können. Die Themen Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit haben in den modernen Studiengängen der Luft- und Raumfahrttechnik in den letzten Jahren viel an Bedeutung hinzugewonnen. Um neue Ideen umzusetzen, erstellen Luftfahrttechniker / Luftfahrttechnikerinnen Entwürfe, arbeiten mit verschiedensten Materialien und probieren sich an effizienten Instandhaltungen von Modellen. Raumfahrttechniker / Raumfahrttechnikerinnen hingegen arbeiten primär für die Wissenschaft an der Entwicklung von Antriebssystemen für kleine Satelliten und Raketen.
Wer sich für die Aufnahme des Bachelorstudiums Aviatik entscheidet, lernt zwar nicht zu fliegen, dafür aber die Komplexität der Fliegerei zu verstehen. Das Bachelorstudium Aviatik hat in der Schweiz eine Dauer von sechs Semestern, also drei Jahre. Wer bereits einer Berufstätigkeit nachgeht, hat die Möglichkeit den Studiengang Aviatik in Teilzeit zu absolvieren. Das Studium kann immer im Herbst aufgenommen werden. Pro Semester ist mit einer Studiengebühr von circa 750 CHF zu rechnen.
Für die Aufnahme des Aviatik-Studiums müssen Interessenten die Matura oder Berufsmatura erfolgreich bestanden haben. Zusätzlich müssen Interessierte mindestens zwölf Monate berufliche Praxis in Vollzeit nachweisen können. Im besten Fall haben Interessenten vor der Aufnahme des Studiums für einen Arbeitgeber im Berufsfeld Luftfahrt gearbeitet. Dies ist jedoch nicht zwingend für die Aufnahme im Studiengang nötig.
Das Bachelorstudium Aviatik ist sehr praxisbezogen strukturiert. Schon ab dem ersten Semester arbeiten die Studierenden an praktischen Projekten. Ab dem dritten Studienjahr ist ein zehnwöchiges Praktikum in der Industrie vorgesehen. Während dieser Zeit können Studierende praktische Berufserfahrung sammeln und wichtige Kontakte knüpfen.
Die Dozierenden im Studiengang Aviatik sind in der Regel in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Die Resultate ihrer Projekte, welche oft in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Unternehmen gewonnen werden können, fliessen direkt in den Unterricht ein. Der Studiengang Aviatik ist somit sehr modern, dynamisch und fordernd. Der Aufwand für Präsenzunterricht, Projekt- und Gruppenarbeiten beträgt pro Woche zwischen 35 und 65 Stunden. Vor Prüfungen oder in Zeiten, in denen Projektarbeiten zu Ende gebracht werden, ist die Arbeitsbelastung erfahrungsgemäss am höchsten.
Für ein Aviatik-Studium ist ein gutes Verständnis von Technik unerlässlich. Auch ein Interesse für Naturwissenschaften ist sehr wichtig. Wer während seiner Schulzeit Mathematik und Physik zu seinen Lieblingsfächern zählen konnte, der könnte sich in der Aviatik wohlfühlen. Gerade Mathematik gilt als «die Sprache der Technik». Fundierte Kenntnisse in der Differenzial- und Integralrechnung können dabei helfen, fachspezifische Probleme zu analysieren und zu lösen. Wer über eine gute räumliche Vorstellungskraft verfügt, der kann meist gut Konstruktionen planen. Auch hierauf kommt es in der Aviatik an. Ferner können auch Grundkenntnisse der Informatik vorteilhaft sein.
Während des Studiums in Aviatik beschäftigen sich Studierende intensiv mit den Eigenschaften von Werkstoffen sowie den Themen der Mechanik. Weil die meiste Fachliteratur nur auf Englisch erhältlich ist, sollten Studierende die Sprache mündlich und schriftlich gut beherrschen.
Die Aviatik ist im Spannungsfeld von Mensch, Technik und Umwelt besonders dynamisch. Deshalb fordert die Aviatik von Beschäftigten ein Höchstmass an Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Engagement. Auch ein umfangreiches Fachwissen, die Fähigkeit logisch zu denken, Team- und Kommunikationsfähigkeit und ein selbstbewusstes Auftreten sind im Arbeitsalltag unerlässlich.
Besonders die Bereiche Ökonomie und Sicherheit sind in der Luftfahrt von wichtiger Bedeutung. Auf Dauer entscheidet die ökologische Verträglichkeit der angewandten Technologien darüber, ob diese eingesetzt werden können beziehungsweise dürfen.
Das Aviatik-Studium eröffnet Absolvierenden ein sehr vielfältiges Betätigungsfeld in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Dies sowohl national als auch international. Besonders beliebte Arbeitgebende sind Fluggesellschaften, Flugzeughersteller und Flughäfen. Auch im Metallbau, im Schienenfahrzeugbau sowie in der Automobilindustrie besteht Bedarf nach Fachkräften aus der Luft- und Raumfahrt. Momentan wird besonders in der Windkraftbranche händeringend nach Personal gesucht. Dieser Themenbereich ist für Absolvierende in der Aviatik ebenfalls interessant. Dies, da die Meteorologie und Thermik ebenfalls wichtige Schwerpunkte während des Studiums sind.