Wer bietet in der Schweiz ein Studium oder Weiterbildung in Ethnologie und Sozialanthropologie an?

Sechs Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Ethnologie und Sozialanthropologie lohnt:

  • hohes Mass an Fach- und Kulturkompetenzen 
  • intensive Vertrautheit mit den aktuellen Forschungsmethoden
  • tolle Kombination von Theorie und Praxis, Feldforschung
  • wissenschaftliches Arbeiten bereits während des Studiums
  • Teilnahme an diversen Forschungsprojekten
  • vielfältige und kreative Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Was sind Ethnologie und Sozialanthropologie?

Sozialanthropologie und Ethnologie wird auch als «Wissenschaft der sozialen und kulturellen Vielfalt» bezeichnet. Die Ethnologie setzt sich mit den verschiedenen Kulturen und Gesellschaften auseinander. Diese Disziplin zeichnet sich durch ihren konkreten Gegenwartsbezug aus. Die Ethnologie beschäftigt sich mit den sozialen, kulturellen, ökologischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Dimensionen des menschlichen Zusammenlebens in ihrer historischen Wandelbarkeit und in ihrem enormen Facettenreichtum. Weiters erforscht und dokumentiert sie aussereuropäische Kulturen in ihren historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen. Mögliche Schwerpunkte sind religiöse Bewegungen, Konflikte und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, diverse Alltagspraktiken, soziale und ökonomische Transformationsprozesse sowie kulturelle Bedeutungssysteme. Die Ethnologie beschäftigt sich mit den kulturellen und gesellschaftlichen Konditionen menschlichen Daseins und den verschiedenen Interaktionsprozessen zwischen den einzelnen Menschengruppen. Dazu gehört die Art und Weise, wie einzelne Gesellschaften den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen kollektiv regulieren, wie sie sich religiös und symbolisch präsentieren und wie sie sich politisch, sozial und kognitiv organisieren. Ebenso betrachtet die Ethnologie globale und lokale Prozesse, welche die einzelnen Gesellschaften bei ihren Interaktionen beeinflussen. Weltweit vergleichend beschäftigt sich die Ethnologie mit den unterschiedlichsten Gesellschaften. Die Ethnologie und Sozialanthropologie untersucht verschiedene ethnische Gruppen in ihrem Alltagshandeln, ihrer Religion und Sprache, ihrer Musik und Kunst. Das Ziel ist es, das menschlichen Handeln in der Vergangenheit und der Gegenwart zu verstehen. Zudem soll das menschliche Handeln in den sozialen, kulturellen und natürlichen Bedingungen, Zusammenhängen und Unterschieden erklärt werden.

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Welche Abschlüsse und Berufe werden in Soziales angeboten?

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Welche Möglichkeiten gibt es für ein Studium oder eine Weiterbildung in der Schweiz in Ethnologie und Sozialanthropologie?

Ein Studium der Ethnologie und Sozialanthropologie ist grundsätzlich ein Vollzeitstudium. Das Studium kann in besonderen Fällen im Teilzeitstudium absolviert werden. Dies geht mit einer Verlängerung der Studiendauer einher. Die Mindeststudiendauer beträgt für das Bachelorstudium je nach Hochschule 4-6 Semester, also 2-3 Jahre. Im Masterstudium kommen weitere 4 Semester dazu. Die Unterrichtssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Das Bachelorstudium beginnt meistens mit einem Einführungsjahr, in welchem die Studierenden Einführungsvorlesungen und Veranstaltungen zur Fachgeschichte besuchen. Grundlegende Themen und Konzepte zur Ethnologie und Sozialanthropologie werden dem Studierenden näher gebracht. Die Grundkenntnisse der Sozialanthropologie teilen sich in zwei Schwerpunkte: Fachausbildung & Methodik sowie die empirische Forschungsarbeit. Im Aufbaustudium kann der Studierende frei wählen. Zu besuchen sind verschiedenste Vorlesungen und Seminare zu den Kernthemen des Faches, darunter: Religion, Politik und Recht, Verwandtschaft und Gender, Wirtschaft und Materielle Kultur. Ausserdem besuchen Studierende einen Sprachkurs und erhalten je nach Hochschule die Möglichkeit, relativ früh an verschiedenen Forschungsprojekten teilzunehmen. 

Im Bachelorstudium eignen sich Studierende analytische und konzeptuelle Fähigkeiten an, welche grundsätzlich einen guten Einstieg in ausseruniversitäre Berufsfelder mit akademischen Anforderungen ermöglichen. Das Bachelorstudium befähigt den Studierenden für das folgende Masterstudium. Die einzelnen Module im Studium der Ethnologie sind sogenannte Bausteine. Dies zeigt sich insbesondere im Hinblick auf das forschungsbasierte Masterstudium. Die Theorien der einzelnen Fächer werden im Masterstudium entsprechend vertieft, Feldforschungen sowie Forschungen im Völkerkundemuseum und in der Bibliothek werden durchgeführt, die Ergebnisse werden ausgewertet und diskutiert. Basierend auf diesen Erkenntnissen erfolgt das Schreiben der Masterarbeit. Die Studierenden sollen zur kritischen Auseinandersetzung mit kulturellen Fragen hinsichtlich der eigenen Gesellschaft und anderer Gesellschaften sowie zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten befähigt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Ethnologie in der Feldforschung. Die Studierenden leben für eine bestimmte Zeit im direkten Kontakt mit den Menschen einer anderen Kultur. Auf diese Weise können sie ihren Alltag hautnah miterleben und beobachten, da sie konkret am Alltagsleben der Menschen teilnehmen. Die Studierenden setzen sich auf diese Weise mit dem Denken, Fühlen und Handeln dieser Menschen auseinander. Direkt vor Ort können die Studierenden mit unterschiedlichen Methoden Material für ihre Untersuchung sammeln. Das Feldforschungsprojekt ist meistens Teil der abschliessenden Masterarbeit. Die Universitäten bieten im Bereich der Ethnologie unzählige Möglichkeiten der Weiterbildung an. Den Abschluss des Studiums bildet der Titel «Master of Arts».

Für wen eignet sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Ethnologie und Sozialanthropologie?

Wer daran interessiert ist, die Welt in all ihrer sozialen Komplexität zu verstehen, mit Menschen interagieren möchte und kritisch reflexive Methoden der Untersuchung und der Analyse kennenlernen möchte, sollte sich das Studienangebot der Ethnologie genauer ansehen. Wenn ebenfalls Interesse besteht an der Forschung zu politisch relevanten Fragen und wer sein Wissen in kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Themen vertiefen möchte, der ist im Studium der Ethnologie und Sozialanthropologie genau richtig. Studierende sollten Offenheit und Neugierde mitbringen und bereit sein, seine eigenen Vorstellungen kritisch zu hinterfragen. Wer sich ausserdem noch gerne mit Fremdsprachen auseinandersetzt und die Welt durch die Augen anderer entdecken und erforschen möchte, wird sich ebenfalls im Studium der Ethnologie und Sozialanthropologie wohlfühlen. Selbstständigkeit, Durchhaltevermögen, Motivation und Eigeninitiative sind gefragte Voraussetzungen bei dieser Aus- bzw. Weiterbildung. Zusätzlich sind Reflektiertheit, Kritikfähigkeit, Offenheit und Toleranz gefragt.

Ethnologen und Sozialanthropologen finden Arbeit im kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich, sowie im öffentlichen Dienst, in Information, Medien und Bildung. Dies bedeutet, dass sich vielfältige Berufsmöglichkeiten ebenso in der Entwicklungszusammenarbeit, in Nicht-Regierungsorganisationen, in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, in Verlagen, der Unternehmensberatung oder im Kulturmanagement ergeben.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Um das Studium der Ethnologie erfolgreich absolvieren und die Fachliteratur gut verstehen zu können, müssen die Studierenden bereits zu Beginn der Ausbildung über gute Deutsch-, Englisch- und Französischkenntnisse verfügen. Je nach Hochschule oder Universität gibt es eine andere Unterrichtssprache. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Angebote anzuschauen und miteinander zu vergleichen. Allgemeine Informationen zur Zulassung, Immatrikulation, Bewerbung oder Weiterbildung an der jeweiligen Hochschule sind direkt auf der Homepage der Universität zu entnehmen.

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