Vier Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Materialwissenschaft lohnt:
Die Materialwissenschaft ist vielfältig und abwechslungsreich. Beschäftigte in diesem Bereich perfektionieren die Eigenschaften von Materialien und konzipieren neue Werkstoffe. Auf solche Werkstoffe basieren derzeit rund 70 Prozent aller neuen Produkte. Dazu gehören zum Beispiel Elektroautos, Smartphones oder Windkraftwerke.
Physikalische, chemische und zum Teil auch biologische Aspekte bestimmen die Eigenschaften eines Materials. Pb dieses transparent oder reflektierend, leicht oder schwer oder einmal oder mehrmals nutzbar ist: Es kommt immer auf den Aufbau und die Struktur an. Die Eigenschaften eines Materials entscheiden darüber, welche Optionen es für eine Weiterverarbeitung gibt. Dadurch wird auch bestimmt, wie das Material, beziehungsweise das daraus hergestellte Produkt, im Alltag verwendet werden kann. Materialien sind meistens keine Endprodukte, sondern nur ein Element in einem komplexen System. In diesem System spielt die Analytik und Simulation von Materialien und Prozessen eine zentrale Rolle.
Der Studiengang Materialwissenschaft wird aktuell von zahlreichen Universitäten und Fachhochschulen in der Schweiz angeboten. Das Studium gliedert sich in ein sechssemestriges Bachelor-Studium und ein viersemestriges Master-Studium. Das Master-Studium kann optional nach dem Bachelor begonnen werden.
Um in der Materialwissenschaft an eine Hochschule studieren zu können, müssen Interessierte die Matura erfolgreich bestanden haben. Wer sich hingegen für ein besonders praxisbezogenes Fachhochschulstudium interessiert, der muss die Berufsmatura haben.
Grundsätzlich ist der Einstieg in die Materialwissenschaft auch mit einer erfolgreich abgeschlossenen Meisterprüfung in einem technischen Beruf möglich. Der Studiengang ist nicht zulassungsbeschränkt und es gibt keine Aufnahmeprüfung. Für die Zulassung bestehen einige Lehrinstitute jedoch darauf, dass vor dem Studienbeginn ein sechswöchiges Vorpraktikum absolviert wird.
In der Materialwissenschaft stehen primär naturwissenschaftliche und technische Fächer sowie Mathematik auf dem Stundenplan. Zum den naturwissenschaftlichen Fächern gehören Chemie, Physik und Biologie. Die technischen Fächer beinhalten beispielsweise Elektrotechnik und Informatik. Während der Studienzeit werden ausserdem geowissenschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse sowie Englisch vermittelt. Ab dem zweiten Semester werden die erarbeiteten Grundlagen vertieft und Studierende haben die Möglichkeit, sich zu spezialisieren. Mögliche Schwerpunkte sind:
Im zweiten Jahr ist normalerweise ein Laborpraktikum vorgesehen. Während dieses Praktikums können Studierende berufliche Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls wichtige Kontakte in der Berufswelt knüpfen. Im dritten Studienjahr wird in der Regel ein mehrmonatiges Berufspraktikum absolviert. Die Abschlussarbeit wird üblicherweise in dieser Zeit geschrieben.
Im Anschluss an den Bachelor kann ein Master-Studium in der Materialwissenschaft aufgenommen werden. Diese Weiterbildung wird mit der Masterthesis beendet. Während des Masters besteht die Option, ein Auslandssemester zu absolvieren. Bei der Organisation des Auslandsaufenthalts ist die Uni oder FH in der Regel gerne behilflich.
Im Anschluss an den Master steht Absolvierenden die Möglichkeit einer Promotion offen. Danach kann gegebenenfalls eine Doktorarbeit geschrieben oder promoviert werden.
Der Studiengang Materialwissenschaften punktet insbesondere damit, dass nicht nur theoretisches Wissen vermittelt wird. Auch die praktische Arbeit kommt nicht zu kurz. So lernen Studierende beispielsweise den Umgang mit einem Elektronenmikroskop.
Um erfolgreich Materialwissenschaft studieren zu können, sollten Bewerbende unbedingt über ein grosses Interesse in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik verfügen. Auch ein gutes Verständnis für verfahrenstechnische, wirtschaftliche und ökologische Probleme ist unerlässlich. Da viele Unternehmen in der Materialwissenschaft international ausgerichtet sind, wird von Absolvierenden häufig erwartet, dass diese solide Englisch-Kenntnisse haben. Auch Kenntnisse von weiteren Fremdsprachen werden gerne gesehen. Vor Beginn der Studiums müssen die Fremdsprachenkenntnisse jedoch noch nicht perfekt sein: Alle Universitäten und Fachhochschulen bieten während der Studienzeit Sprachkurse als Weiterbildung an.
Wer später in der Materialwissenschaft beruflich so richtig durchstarten möchte, der sollte unbedingt technikbegeistert sein und analytisch / logisch denken können. Zudem ist ein ausgeprägtes Interesse an Forschung von zentraler Bedeutung. Auch ist es wichtig, während und nach der Studienzeit konzentriert alleine oder in Teams arbeiten zu können. Wer darüber hinaus noch belastbar und stressresistent ist sowie über ein gutes Zeitmanagement verfügt, der könnte in der Materialwissenschaft seine Berufung finden.
Die Berufsaussichten in der Materialwissenschaft sind für Absolvierende gut. Die Nachfrage nach gut qualifizierten Mitarbeitenden ist sowohl in Betrieben als auch in der Forschung gross. Dies in der Schweiz und im internationalen Bereich. Branchenkenner erwarten, dass die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich weiter steigen wird. Dies insbesondere wegen der immer geringer werdenden Ressourcen.
Absolvierenden steht grundsätzlich ein breites und abwechslungsreiches Spektrum an Betätigungsfeldern offen. Unkomplizierte Einstiege, beispielsweise in die Materialforschung, Qualitätssicherung, Produktentwicklung und Schadensanalyse, sind möglich. Auch im technischen Vertrieb in Industrieunternehmen ist der Bedarf gross.
Wer lieber seine Forschungsleidenschaft weiter ausleben möchte, der kann für eine Hochschule oder eine Forschungsinstitution arbeiten. Auch hier ist die Nachfrage nach motivierten Einsteigern / Einsteigerinnen gross. Darüber hinaus sind auch Beschäftigungen in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt und der chemischen Industrie eine spannende Option.