5 Gründe für eine Ausbildung, ein Studium oder eine Weiterbildung in Sozialpädagogik:
Die Sozialpädagogik gehört zu den Berufsfeldern, die einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und für den Menschen leistet. Zudem trägt die Sozialpädagogik als Wissenschaft zum Verständnis der soziokulturellen Bedingungen von Menschen in schwierigen Lebenssituationen bei. Dadurch wird ein stetiger Wandel in der Sozialpolitik gewährleistet, in dem Lösungsstrategien erarbeitet werden, um sozial schwache Menschen besser unterstützen zu können. Auch für die freie Wirtschaft können Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen einen wertvollen Beitrag leisten.
Als Sonderform der Pädagogik und der Sozialen Arbeit konzentriert sich die Sozialpädagogik auf die Möglichkeiten der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen. SozialpädagogInnen helfen den Menschen, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden und anzupassen. Einige Menschen sind nicht alleine in der Lage, dies eigenständig zu leisten. Dies trifft auf geistig und körperlich Behinderte zu, welche besondere Hilfestellungen benötigen, um ihren Alltag erfolgreich zu leisten. Auch psychisch kranke Menschen brauchen Unterstützung, sich in die Gesellschaft und in das Arbeitsleben zu integrieren. Es gibt beispielsweise Menschen, die einen berufsbedingten Burn-Out hinter sich haben, unter schweren Depressionen und Angststörungen leiden oder in einer schwerwiegenden Lebenskrise festsitzen. Viele schaffen es mit einer Therapie, ein gesundes Verhältnis zur Arbeit und zur Gesellschaft aufzubauen und ihren Alltag zu strukturieren, einige hingegen nicht. Des Weiteren reisen jedes Jahr in die Schweiz viele Asylanten ein, welche sich mit einem fremden Land konfrontiert sehen. Diese haben Probleme, sich in der Gesellschaft alleine zurechtzufinden oder eine Arbeitsstelle zu bekommen. In jedem genannten Fall bedarf es SozialpädagogInnen, die verständnisvoll und motivierend auf den Menschen einwirken und ihn unterstützen. Empathievermögen, Hilfsbereitschaft und Toleranz sind signifikante personale Voraussetzungen für SozialpädagogInnen. Der Arbeitsort ist wie die Probleme der Klienten vielfältig: Zu den Arbeitsorten von SozialpädagogInnen gehören die Wohnungen der Klienten, spezielle Heime oder Wohngemeinschaften, psychiatrische Kliniken und Behindertenwerkstätten. Die Sozialpädagogik konzentriert sich auch auf die Strasse, wo Obdachlose leben. Ebenso ist eine administrative und beratende Tätigkeit in einem Amt möglich. Gerade durch diese Vielfalt der Problemen der Klienten und der Einsatzorte ist der Arbeitsalltag in der Sozialpädagogik nie monoton, sondern abwechslungsreich und spannend.
Die Sozialpädagogik als Wissenschaft erforscht die besonderen soziokulturellen Hintergründe, in denen sich ihre Zielgruppe bewegt. Auch die Bedingungen und die Ursachen, nach denen Menschen alleine nicht in der Lage sind, ihren Alltag selbstständig zu strukturieren, werden untersucht. Erforscht wird, inwiefern und in welchem Masse der Habitus, das Milieu und die individuelle Persönlichkeit zu Anpassungs- und Integrationsproblemen beitragen. Dabei arbeitet sie eng mit anderen Wissenschaften, wie Psychologie und Soziologie zusammen und ist damit eine interdisziplinäre Wissenschaft. Aus den Erkenntnissen werden Lösungsstrategien erarbeitet und umgesetzt, dadurch verhält sich die Sozialpädagogik konform zur sozialen Realität und bleibt aktuell.
Der Beruf SozialpädagogIn wird gut bezahlt und gehört zu den bestbezahltesten sozialen Berufen in der Schweiz: Das Einstiegsgehalt für SozialpädagogInnen beträgt zwischen 88'750 Franken (bei einem Bachelorabschluss) zwischen 110'800 Franken (bei einem Masterabschluss) im Jahr. Zurzeit ist der Bedarf an SozialpädagogInnen in der Schweiz hoch, weshalb auf lange Sicht mit guten Einstellungschancen zu rechnen ist. Aber auch in der freien Wirtschaft werden SozialpädagogInnen gesucht, beispielsweise als Gleichstellungsbeauftragte oder im Personalwesen von Unternehmen. Auch in Schulen werden SozialpädagogInnen benötigt, als SozialarbeiterInnen.
„Empathievermögen, Hilfsbereitschaft und Toleranz sind signifikante personale Voraussetzungen für SozialpädagogInnen.“
Wenn sie sich für Sozialpädagogik interessieren und den Beruf der Sozialpädagogin gerne erlernen möchten, gibt es in der Schweiz mehrere Möglichkeiten:
Sofern Sie Ihre Matura absolviert haben, können Sie an einer Fachhochschule oder an einer Universität Soziale Arbeit studieren. Sobald Sie das Masterstudium antreten, können Sie sich auf Sozialpädagogik spezialisieren. Das Gewicht liegt hier aber stärker auf der wissenschaftlichen Betrachtung der Sozialpädagogik.
Sie können eine Fachmittelschule im Bereich der Sozialen Arbeit oder Sozialpädagogik besuchen und später auf einer Fachhochschule Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit studieren. Bei diesen Formen der Ausbildung ist der Praxisbezug höher, da Sie entweder ein mehrjähriges Praktikum absolvieren müssen oder nebenbei in der Sozialpädagogik tätig sind.
Sollten Sie bereits einen anderen Beruf erlernt haben und ausüben, können Sie auf Angebote der Weiterbildung zurückgreifen. Diese umgreifen unabhängige Weiterbildungen, wie Seminare und Tagungen. Ebenso können Sie aber auch neben ihrem Beruf ein Fern- oder Nebenstudium absolvieren.
Die Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Schulen, Fachhochschulen, Universitäten oder sonstigen Anbietern von Ausbildung und Weiterbildung sind gross. Sofern Sie sich für eine Ausbildung, ein Studium oder eine Weiterbildung in der Sozialpädagogik interessieren, schauen Sie in Bezug auf die genaueren Anforderungen und Ausbildungsinhalte bei den Anbietern vorbei.