Darum lohnt sich der Einstieg in eine Aus- oder Weiterbildung der Fachrichtung Gebäudetechnik:
Der moderne Mensch verbringt ca. 80% seiner Zeit in Gebäuden. Vor wenigen Jahrzehnten beschränkte sich die Gebäudetechnik noch auf Heizungen, Klimaanlagen und vielleicht Fahrstühle.
Heutzutage ist die Gebäudetechnik moderner Bauten ein komplexes System, das den Komfort und die Sicherheit der Bewohner garantiert. Neben dem Betrieb und der Wartung dieses Systems, muss auch die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit garantiert sein. Auch Gebäude müssen mit den immer knapper werdenden Ressourcen effizient und nachhaltig bewirtschaftet werden.
Gebäudetechnik beschäftigt sich mit dem Betrieb und der Instandhaltung komplexer, technischer Gebäudesysteme. Diese Systeme sind für den reibungslosen Betrieb der Gebäudetechnik verantwortlich. Zu den Systemen, die ein Gebäudetechniker betreut gehören, unter anderem:
Heizungsanlagen, Klimaanlagen, Lüftungsanlagen
Die Wartung und der Betrieb von Anlagen zur Regelung des Gebäudeklimas ist ein wichtiger Arbeitsbereichs des Gebäudetechnikers. Die hierfür verantwortlichen Anlagen sind komplexe Systeme, die im kompletten Gebäude verteilt sind. Es gibt eine Vielfalt an Gesichtspunkten, die beachtet werden müssen: Effizienz, Nachhaltigkeit, Einhalten von Emissionsrichtlinien etc.
Anlagen der Wasserversorgung eines Gebäudes
Beim Betrieb und der Instandhaltung der Wasser Ver- und Entsorgung ist vor allem auf die Hygiene und damit auf den Schutz der Gesundheit der Bewohner der Gebäude zu achten.
Technik für die Gebäudesicherheit (Alarmanlagen, Rauchmelder etc.)
Bei der Gebäudesicherheit geht es um Gefahrenabwehr und Gefahrenprävention. Brandmelde- und Brandbekämpfungsanlagen z.B. sind die wichtigsten Systeme, die zum Schutz der Bewohner immer in perfektem Zustand gehalten werden müssen.
Anlagen der Energieversorgung eines Gebäudes
Die Energieversorgung eines Gebäudes ist wohl der Wichtigste Teil eines Gebäudesystems. Ohne Strom funktionieren die meisten der anderen Systeme nicht. Daher ist es eine der Hauptaufgaben des Gebäudetechnikers sicher zu stellen, dass die Energieversorgung zu jeder Zeit gewährleistet ist.
Lichttechnik
Lichttechnik wir immer mehr auch eine Aufgabe des Gebäudetechnikers. Licht wird neben der Schaffung von guter Arbeits- und Wohnatmosphäre auch immer öfter eingesetzt um Gebäude in Szene zu setzten. Licht hat demnach auch einen repräsentativen Charakter und ist wichtiger Teil der Gebäudearchitektur
Gebäudeautomatisierung
Mit dem Einzug des Internets der Dinge hat auch die Gebäudeautomatisierung einen immer grösseren Anteil an der Arbeit des Gebäudetechnikers. Sei es die Instandhaltung eines automatischen Sonnenschutzes oder der Betrieb smarter Heizungsregeltechnik, Gebäudeautomatisierung ist ein komplexes Thema was in Zukunft noch an Bedeutung zunehmen wird.
Neben dem Betrieb und der Instandhaltung der Technik wird zudem die Nachhaltigkeit der Gebäudetechnik immer wichtiger. Gebäudetechnik beschäftigt sich daher immer mehr mit ökologischen Gesichtspunkten. Effizienzsteigerung von Klima- und Heizungsanlagen sowie der Energieversorgung sind unter diesem Gesichtspunkt von hohem Interesse.
In der Schweiz ist das Angebot für ein Studium oder einen Weiterbildungskurs in der Gebäudetechnik eher noch überschaubar. So bieten gerade einmal eine Handvoll Hochschulen ein Studium bzw. einen Kurs im Bereich Gebäudetechnik an. So kann zum Beispiel in Zürich oder Luzern an den Hochschulen ein Studium bzw. einen Kurs in Gebäudetechnik belegen. Dieser wird entweder als Vollzeitstudium mit Bachelorabschluss (6-7 Semester) oder als Kurs in Weiterbildung (15 Tage) angeboten. Daneben gibt es auch andere Weiterbildungen, die sich auf einzelne Bereiche der Gebäudetechnik fokussieren.
Die meisten Studiengänge der Gebäudetechnik betrachten die ganzheitliche Gestaltung und den Betrieb gebäudetechnischer Anlagen. Der Einsatz erneuerbarer Energien ist ebenso ein Thema wie die nachhaltige Planung und der nachhaltige Betrieb von Gebäuden. Neben diesen Gesichtspunkten steht natürlich auch ein optimierter und wirtschaftlich effizienter Einsatz der Gebäudetechnik. Ein Gebäudetechniker wir daher auch erlernen alle Kosten und Nutzen sowie Risiken zu erkennen, die für den ganzheitlichen und optimierten Betrieb eines Gebäudes zu beachten sind.
Der Beruf des Gebäudetechnikers ist also für all Jene interessant, die sich sowohl mit der Technik als auch mit ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten des Betriebs eines komplexen, gebäudetechnischen Systems auseinandersetzen wollen.
Die in der Schweiz angebotenen Studiengänge oder Kurse im Bereich Gebäudetechnik sind nicht für jedermann zugänglich. Falls sie sich für ein Studium bzw. eine Weiterbildung in diesem Bereich interessieren, müssen sie gewisse Voraussetzungen erfüllen.
So wir oft entweder eine technische Berufsmatura (Fachhochschulreife) oder eine zuvor absolvierte, einschlägige Berufsausbildung vorausgesetzt. Einige Schulen lassen auch Bewerber mit gymnasialer Matura zu, falls zuvor ein Praktikum in einem Betrieb absolviert wurde, der sich mit Gebäudetechnik beschäftigt. Bei fehlender Matura ist es teilweise zudem möglich über das vorherige Absolvieren eines Zulassungsstudienganges in einen Studiengang der Gebäudetechnik zugelassen zu werden.
Für die genauen Zugangsvoraussetzungen sollten sie sich mit den jeweiligen Institutionen in Verbindung setzen, welche die Kurse bzw. Studiengänge anbieten.