Warum lohnt sich eine Weiterbildung oder ein Studium im Bereich Astronomie?
Die Astronomie, auch die Sternenkunde genannt, beschäftigt sich mit den Himmelskörpern, also allen Objekten im Weltall. Deren Eigenschaften und Bewegungen werden dabei mit naturwissenschaftlichen Methoden erforscht und analysiert. Auch die Messung und Untersuchung der Weltraumstrahlung, welche nicht zu den Gestirnen gehört, ist Teil der Tätigkeit.
Dabei verfolgt die Wissenschaft das Ziel, ein grösseres Verständnis für den Kosmos an sich zu gewinnen, vor allem für den Ursprung und die Entwicklung des Universums. Ein typischer Astronom verbringt viel Zeit beim Beobachten des Himmels mit einem Teleskop und versucht die gesammelten Eindrücke einzuordnen und die Hintergründe zu verstehen. Die Astronomie gilt als die wohl älteste Naturwissenschaft und wurde bereits in der Steinzeit betrieben. Eng verwandt ist sie mit der Physik und der Mathematik, mit welchen sich viele Überschneidungen ergeben. Gerade die Astrophysik, wie der theoretische Teil der Astronomie bezeichnet wird, weist starke Bezüge zu den Naturwissenschaften auf. Das Gegenstück zu dieser ist die Astronomie im engeren Sinne, worunter man die Beobachtung der Gestirne versteht. Nicht zu verwechseln ist sie von der Astrologie, welche aus den Bewegungen der Gestirne Aussagen für das menschliche Leben gewinnen möchte, etwa für Horoskope.
Ein Studium der Astronomie wird in der Schweiz als Bachelor-Studiengang der Physik mit einem entsprechenden Schwerpunkt angeboten. Dabei werden vorwiegend die besonderen Methoden der Astronomie sowie Grundlagen aus den Bereichen Physik und Mathematik gelehrt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Astrophysik, also den Strukturen von Galaxien, Planeten und allen sonstigen Gebilden im Weltall. Dies ist jedoch nicht der einzige Inhalt des Studiums, im weiteren Verlauf werden vielfältige Lehrveranstaltungen angeboten, angefangen mit den geschichtlichen Hintergründen der Sternenkunde bis hin zu den technischen Details der Raumfahrt.
In der Regel müssen zudem Praktika absolviert werden, die beispielsweise das Erlernen von Techniken für die Observation des Kosmos sowie dem Programmieren dazugehöriger Computerprogramme enthalten. Neben den Studiengängen gibt es auch interessante Weiterbildungen, wo Wissen rund um Astronomie gelernt werden kann. Diese finden oft an Abenden oder an Wochenenden statt.
Wer überlegt, sich im Bereich der Astronomie weiterzubilden, sollte ein gewisses Grundinteresse für die Vorgänge und Strukturen im Weltall mitbringen. Zwar setzt das Studium keine besonderen Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Astronomie voraus, aufgrund der engen Verknüpfung mit physikalischen Lehren sollte jedoch zumindest ein Mindestmass an Wissen und Talent in diesem Bereich vorhanden sein. Gleiches lässt sich über eine Begabung auf dem Feld der Mathematik und allen Naturwissenschaften im Allgemeinen sagen.
Gerade bei den Praktika wird viel mit Technik gearbeitet, so dass Geschicklichkeit und eine handwerkliche Begabung nicht schaden. Dies gilt ebenfalls für die Arbeit am Computer. Sie macht einen grossen Teil der Tätigkeit aus und ist etwa dafür notwendig, Messergebnisse auszuwerten. Auch das Programmieren ist Bestandteil des Studiums, wer hierfür kein Interesse aufbringt, ist also auch bei der Astronomie eher falsch aufgehoben.
Da es bei der Astronomie im Kern darum geht, die Bewegungen der Himmelskörper zu verstehen, ist ein gutes analytisches Denken von grosser Bedeutung. Es sollte Ihnen leichtfallen, komplexe Zusammenhänge und Formeln zu verstehen und abstrakte Aussagen aus diesen zu gewinnen.
Weiterhin ist es förderlich, eine Begeisterung für Auslandsaufenthalte mitzubringen und sich schnell in neuen Umgebungen zurechtzufinden. Da Forschungseinrichtungen weltweit zu finden sind, ist es für das Berufsleben von Nutzen, international Erfahrungen gesammelt zu haben, beispielsweise über Auslandsprogramme während des Studiums.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Astronomie für jeden geeignet ist, der sich gerne mit Zahlen beschäftigt, gut und schnell abstrakt denken kann sowie eine schnelle Auffassungsgabe hat.
Die Weiterbildungen wiederum sind für alle geeignet, die sich für das Thema Astronomie interessieren.
Ein Abschluss auf dem Gebiet der Astronomie ermöglicht vor allem eine Tätigkeit in der Weltraumforschung. Als Arbeitgeber kommen zum Beispiel Forschungseinrichtungen und Raumfahrtbehörden in Frage. Zu beachten ist allerdings, dass für derartige Jobs häufig eine Promotion vorausgesetzt wird. Bei Interesse lohnt es sich also, das Schreiben einer Doktorarbeit einzuplanen. Wer keine Begeisterung für Forschung mitbringt, kann sich ansonsten auch bei Planetarien, Hochschulen oder Museen bewerben. Da ein Astronomie-Abschluss nur an einer Universität erworben werden kann, sollten Interessenten genügend Zeit mitbringen. Auch wegen der verpflichtenden Praktika ist es nahezu unmöglich, eine Weiterbildung auf diesem Gebiet neben einer anderen Tätigkeit zu absolvieren. Hinzu kommt, dass der Studiengang allgemein ein relativ hohes Niveau aufweist. Um besser mit den Inhalten der Veranstaltungen umgehen zu können und um eine Überforderung vorzubeugen, ist es hilfreich einen Vorkurs in Mathematik zu belegen. Solche werden regelmässig vor Semesterbeginn von den Hochschulen angeboten.