Wer bietet in der Schweiz ein Studium oder Weiterbildung in Pflegewissenschaft an?

Fünf Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Pflegewissenschaft lohnt:

  • spannendes Ausbildung mit einem sozialen Charakter
  • Schwerpunkte können gesetzt werden
  • vielfältige Karrierechancen
  • viel Teamarbeit im Berufsleben
  • Arbeit mit modernen und innovativen Maschinen und Geräten

Was ist Pflegewissenschaft?

Die Pflegewissenschaft beschäftigt sich primär mit dem methodischen Sammeln, Reflektieren und Ordnen von Erkenntnissen über die Pflege. In der Pflegewissenschaft werden Pflegephänomene, wie etwa chronische Beschwerden und Immobilität, erforscht. Auch kommen in dieser Disziplin regelmässig neue Massnahmen zum Einsatz, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Diese Massnahmen haben oftmals das Ziel, den Alltag von Patienten / Patientinnen in der Kranken- und Altenpflege zu erleichtern. Aus diesem Grund wird die Pflegewissenschaft auch als Wissenschaft mit einer Handlungstheorie bezeichnet.

Innovationen in der Pflegewissenschaft basieren hauptsächlich auf die folgenden drei Säulen:

  • 1. Erfahrungswissen
    Krankenpfleger / Krankenpflegerinnen und Altenpfleger / Altenpflegerinnen lernen in Gesprächen und in der praktischen Arbeit direkt von ihren Patienten / Patientinnen. Die neuen Erkenntnisse werden umgehend in ihrem Arbeitsalltag berücksichtigt.
  • 2. Theoretische Kenntnisse
    In Lehrbüchern können viele Fakten zum Umgang mit Pflegebedürftigen nachgelesen werden. Das theoretische Wissen kann in der Praxis angewandt werden.
  • 3. Forschungsergebnisse
    Gemeinsam mit Patienten / Patientinnen werden in Studien regelmässig neue Erkenntnisse gewonnen. Dabei spielt immer häufiger der Einsatz von Robotern und sonstigen modernen technischen Geräte eine zentrale Rolle. Technik kann den Alltag von Pflegebedürftigen erleichtern.
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Welche Möglichkeiten gibt es für ein Studium oder eine Weiterbildung in der Schweiz in Pflegewissenschaft?

In der Schweiz gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich in der Pflegewissenschaft aus- beziehungsweise weiterbilden zu lassen. Eine Möglichkeit ist die Aufnahme des Studiengangs Pflegewissenschaft. Bei dem dreijährigen Bachelorstudium handelt es sich um einen sehr praxisorientierten Studiengang. Während der Studienzeit werden Studierende in die Lage versetzt, pflegerische Strukturen zu verstehen und zu optimieren sowie an neuen Versorgungsstrukturen und -prozessen zu forschen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums haben Absolvierende die Chance, in einer leitenden Position im pflegerischen Bereich tätig zu sein.

Das Bachelorstudium Pflegewissenschaft ist sehr breit aufgestellt. Studierende lernen die Bedürfnisse von alten, behinderten und chronisch kranken Menschen kennen. Ferner erhalten Studierende einen Einblick, wie die Abläufe in Kliniken und Altersheimen sind. Weil Studierende auf eine spätere Führungsposition vorbereitet werden, eigenen sich diese ferner grundlegende betriebswissenschaftliche und juristische Kenntnisse an.

In den ersten Semestern stehen an den meisten Hochschulen die Grundlagen aus dem Bereich der Biologie und Medizin sowie der wissenschaftlichen Methodik auf dem Lehrplan. So lernen Studierende beispielsweise die Anatomie des menschlichen Körpers kennen und befassen sich mit psychologischen Aspekten, der Diagnostik sowie unterschiedlichen Behandlungsmethoden. Im weiteren Verlauf des Studiums setzen sich Studierende mit betriebswirtschaftlichen, rechtlichen, kommunikativen und pflegemanagementtechnischen Themen auseinander. Dies soll der spätere Einstieg ins Qualitätsmanagement nach dem Studium ermöglichen.

In einem anschliessenden zweijährigen Masterstudium vertiefen Studierende das Erlernte aus dem Bachelorstudium und werden primär auf eine Tätigkeit in der Wissenschaft vorbereitet.

In der Schweiz werden neben den Bachelor- und Masterstudiengängen auch zahlreiche Weiterbildungen in der Pflegewissenschaft angeboten. Die Teilnahme an einer solchen Weiterbildung ist in der Regel berufsbegleitend möglich. Vorteilhaft an der berufsbegleitenden Weiterbildung ist, dass Teilnehmende Schwerpunkte setzen und das theoretisch Gelernte direkt in der Praxis anwenden können. Die Weiterbildungen werden von privaten Bildungsanstalten angeboten und sind kostenpflichtig. Häufig können jedoch staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden, um die Ausbildungskosten zu zahlen.

Für wen eignet sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Pflegewissenschaft?

Wer ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule aufnehmen möchte, benötigt die Matura oder die Fachhochschulreife. An einigen Hochschulen ist der Studiengang Pflegewissenschaft zulassungsbeschränkt, sodass die Maturanoten oder eine Zulassungsprüfung darüber entscheiden, ob die Aufnahme des Studiums möglich ist. Da der Studiengang sehr praxisorientiert ist, verlangen einige Hochschulen, dass neue Studierende bereits vor der Aufnahme des Studiums eine Berufsausbildung aus dem Gesundheitswesen abgeschlossen haben. Oftmals ist das Studium mit einem längeren Pflegepraktikum möglich. Anerkannt werden in der Regel die folgenden Berufsabschlüsse: Altenpfleger / Altenpflegerin, Gesundheits- und Krankenpfleger / Gesundheits- und Krankenpflegerin, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger / Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Hebamme, Ergotherapeut / Ergotherapeutin sowie Therapeut / Therapeutin im Gesundheitswesen.

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Studium der Pflegewissenschaft zu beginnen, sollte gerne mit Menschen arbeiten und kommunikativ sein. In der Pflegewissenschaft gehört nämlich der regelmässige Kontakt zu Patienten / Patientinnen, deren Angehörigen und den Mitarbeitern zum Arbeitsalltag. Eine Tätigkeit in einem Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung ist sehr herausfordernd. Daher sind Belastbarkeit, Flexibilität, Disziplin und ein gutes Selbstmanagement unerlässlich.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Wegen des praxisorientierten Studiums sind Pflegewissenschaftler vielseitig aufgestellt. Zu den typischen Arbeitgebern gehören Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Spitäler, Hochschulen, städtische und kommunale Gesundheitsbehörden, Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten ist es empfehlenswert, dass sich Studierende frühzeitig spezialisieren. Wer künftig im Bereich Lehre, beziehungsweise Aus-und Fortbildung tätig sein möchte, sollte beispielsweise einen pädagogischen Schwerpunkt setzen.

Bei einem Arbeitsplatz in der Administration sind fundierte juristische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse von Vorteil. Ob nach dem Bachelor ein Masterstudium Pflegewissenschaft sinnvoll ist, hängt primär von den persönlichen Karrierepräferenzen ab. Für eine wissenschaftliche Karriere ist der Masterabschluss zwingend notwendig. Für die Tätigkeit in einer Pflegeeinrichtung oder in einer Klinik reicht auch ein Bachelor, um mit Motivation, Disziplin und Erfahrung im Beruf voranzukommen.

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