Wer bietet in der Schweiz eine Ausbildung an der HF Pflege an?

Ausbildungsmöglichkeiten an der HF Pflege:

  • Vollzeitstudium (drei Jahre)
  • Ergänzung der Ausbildung bei einschlägiger Erstausbildung (zwei Jahre)
  • Berufsbegleitende Ausbildung (Modulform)

Spezialisierungsmöglichkeiten während des Studiums:

  • Kinder, Jugendliche und Familien
  • Langzeitpflege
  • Psychiatrische Krankenpflege
  • Hauskrankenpflege

Die Ausbildung an einer HF Pflege ist für Personen geeignet, die Interesse an der Arbeit mit erkrankten oder pflegebedürftigen Menschen haben. Studienwerber sollten auch gerne im Team arbeiten und gute soziale Kompetenzen aufweisen. Ausreichende psychische Ressourcen für manchmal belastende Situationen und die Fähigkeit zur Reflexion sind weitere wichtige Kriterien.

Die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachkraft wird in der Schweiz an einer Höheren Fachschule (HF) absolviert. Der reguläre Ausbildungsgang dauert im Vollzeitstudium drei Jahre. Die meisten HF bieten verkürzte Ausbildungszeiten für Interessenten und Interessentinnen mit einschlägiger Vorbildung an. Berufstätige haben die Möglichkeit, einen berufsbegleitenden Lehrgang in Modulform zu absolvieren.

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HF Pflege - was sind die Inhalte?

Die Höheren Fachschulen sind im nichthochschulischen tertiären Ausbildungsbereich (Bereich B) positioniert. Aufnahmevoraussetzung für die HF Pflege ist die Absolvierung der Sekundarstufe II. An einer HF Pflege werden theoretisches Grundlagenwissen und praxisbezogene Inhalte des Berufsfeldes Pflege in einem ausgewogenen Verhältnis vermittelt.

Die Ausbildung befähigt Pflegefachkräfte, selbstständig pflegerische Prozesse umzusetzen. Dazu gehören die Aufnahme der Anamnese (bisheriger Krankheitsverlauf), die Diagnostik (aktuelle Situation), die Planung und Durchführung pflegerischer und präventiver Massnahmen, die Verabreichung von Medikamenten sowie die Dokumentation all dieser Tätigkeiten.

Wichtige weitere Inhalte im Studium an der HF Pflege sind das Erlernen eines wertschätzenden, unterstützenden und aktivierenden Umgangs mit Patienten und Patientinnen. Studierende erproben in der Praxis die Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team und reflektieren die eigene Tätigkeit. Schon im Studium können Sie sich an der HF Pflege für eine Spezialisierung in einem bestimmten Teilbereich der professionellen Krankenpflege entscheiden.

„Wichtige weitere Inhalte im Studium an der HF Pflege sind das Erlernen eines wertschätzenden, unterstützenden und aktivierenden Umgangs mit Patienten und Patientinnen.“

Welche Ausbildungsgänge und Spezialisierungen bestehen an der HF Pflege?

Für die Aufnahme ins Studium an der HF Pflege ist eine mehrstufige Eignungsabklärung Voraussetzung. Dafür müssen Studienwerber zunächst ein Portfolio mit bestimmten Unterlagen (Anmeldeformular, Lebenslauf, Zeugnisse, Ausweiskopie etc.) abgeben. Danach findet ein Eignungstest statt, bei dem vor allem logisch-analytische Fähigkeiten geprüft werden. Anschliessend absolvieren Kandidaten ein Eignungspraktikum von einigen Tagen in einer geeigneten Einrichtung. Als letzter Teil der Eignungsabklärung findet ein Gespräch mit einer Fachperson der HF Pflege statt.
Sind diese Hürden genommen, wird über die Aufnahme an der HF Pflege entschieden. Das Verfahren dauert bis zur Entscheidung maximal drei Monate. Bei positivem Entscheid kann das Studium an der HF Pflege zum nächsten Semesterbeginn aufgenommen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Zulassung nur für das kommende Studienjahr gültig ist. Sollten Sie auf den Ausbildungsplatz verzichten, müssen Sie das Aufnahmeverfahren für ein neues Studium gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.

Neben dem Grundstudium, das neben den theoretischen Grundlagen viel "Learning by doing" beinhaltet, kann der Fokus schon während der Ausbildung an der HF Pflege auf ein bestimmtes Arbeitsfeld gerichtet werden.

Dabei können Studierende zum Beispiel aus folgenden Bereichen wählen: 

  • Kinder, Jugendliche, Familien
    Hier sind pädagogische Fähigkeiten gefragt. Kleine Patienten und Patientinnen unterscheiden sich nicht nur in der Therapie von Erwachsenen, sie haben auch andere Bedürfnisse und benötigen besondere Zuwendung. Gearbeitet wird mit Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren. Das Aufgabenfeld ist vielfältig und reicht von der Versorgung von Säuglingen über die Unterstützung von chronisch kranken Kindern bis zu Informations- und Beratungsleistungen für Eltern.
  • Langzeitpflege
    Diese findet meist in Pflegeheimen oder in Einrichtungen für Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen statt. Grosses Einfühlungsvermögen in die Situation dieser Patienten und Patientinnen ist hier Grundvoraussetzung. Im Vergleich zum Spital ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in diesen Einrichtungen wesentlich länger. Neben den klassischen Pflegeleistungen geht es hier auch um Alltagsunterstützung, Hilfeleistung beim Essen, Waschen und Anziehen, Wahrnehmung der psychischen und sozialen Bedürfnisse der Betreuten. Auch die Begleitung von Sterbenden und der Kontakt zu Angehörigen gehören auf Pflegestationen zum Alltag.
  • Psychiatrische Krankenpflege
    In der psychiatrischen Krankenpflege haben Absolventen und Absolventinnen einer HF Pflege die Aufgabe, Menschen in psychischen Krisensituationen zu unterstützen und ihnen dabei behilflich zu sein, mit ihrer Erkrankung zu Recht zu kommen und im Alltag wieder Fuss zu fassen. Die medikamentöse Therapie in der akuten Krise gehört dazu genauso wie die Vermeidung von selbstschädigendem Verhalten der Patienten und Patientinnen. Im Vordergrund steht die Begleitung beim Erlernen eines konstruktiven Umgangs mit der Erkrankung. Häufig finden sich in psychiatrischen Einrichtungen auch Menschen mit Suchterkrankungen.
  • Hauskrankenpflege (Spitex)
    Hohe Selbstständigkeit und die eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Dokumentation von Pflegeleistungen sind die Voraussetzungen für eine Tätigkeit in der Hauskrankenpflege. Dabei werden Patienten und Patientinnen in Rahmen eines Hausbesuches versorgt. Das geschieht zum Beispiel nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus oder bei älteren und chronisch kranken Patienten. Die Unterstützung und Information von pflegenden Angehörigen sowie die Hilfestellung bei der Beschaffung von Pflegematerialien gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Hauskrankenpflege.

Was ist das Wichtigste auf einen Blick?

Die Ausbildung an einer HF Pflege befähigt Sie dazu, eigenständig alle Aufgaben der professionellen Krankenpflege zu übernehmen, zu koordinieren, zu dokumentieren und gegebenenfalls anzupassen. Das Berufsbild beinhaltet auch Gesundheitsförderung und Prävention. Die Arbeit in multiprofessionellen Teams und der regelmässige fachliche Austausch sind ebenfalls Bestandteile der Ausbildung an der HF Pflege. Nach abgeschlossener Ausbildung und einiger Zeit Berufspraxis besteht die Möglichkeit, weiterführende Studiengänge, etwa für Führungstätigkeiten in der Pflege, zu absolvieren. Wissenschaftlich Interessierte können nach Abschluss der HF Pflege ein Masterstudium der Pflegewissenschaft aufnehmen und damit einen akademischen Abschluss erlangen.

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