Vier Gründe, warum sich ein Kurs oder eine Weiterbildung als Migrationsfachperson lohnt:
Eine Migrationsfachperson begleitet, berät und betreut Menschen mit Migrationshintergrund. Sie unterstützt sie bei der Eingliederung in gesellschaftliche Strukturen und berät sie in rechtlichen und sozialen Fragen. Weiters unterstützt eine Migrationsfachperson Menschen mit Migrationshintergrund in allen möglichen Situationen des Alltags, in beruflichen Situationen und speziellen Herausforderungen. Eine Migrationsfachperson steht in direktem und persönlichem Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund. Gemeint sind sowohl Personen mit einer persönlichen Migrationserfahrung, als auch Kinder ohne persönliche Migrationserfahrung, für die jedoch die Migrationserfahrung der Eltern von Bedeutung für ihre aktuelle Lebenssituation ist. Migrationsfachpersonen üben eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit aus. Sie sind Botschafter / Botschafterinnen für Migration, Asyl- und Flüchtlingswesen. Zudem haben sie eine Vorbildfunktion, denn sie helfen Menschen mit Migrationshintergrund in den Bereichen Arbeitswelt, Bildung, Freizeit und Zusammenleben im öffentlichen Raum zu integrieren. Sie schaffen Verständnis für die Situation von Zugewanderten und ermöglichen Kontakte zur einheimischen Bevölkerung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit leisten sie einen wertvollen Beitrag zum schonenden Umgang mit Ressourcen und zur nachhaltigen Entwicklung.
Kurs und Weiterbildung für die angehende Migrationsfachperson werden von verschiedenen Fachschulen, Verbänden und Einrichtungen angeboten. Verschiedene Vorbereitungslehrgänge vermitteln dem Teilnehmenden die notwendigen Kompetenzen zur Ausübung für die Ausgaben zur Migrationsfachperson und ermöglichen die Anmeldung zur Berufsprüfung. Einzelheiten zum jeweiligen Lehrgang erteilen die jeweiligen Lehrgangsanbieter. Die Kurse umfassen meistens mehrere Module, oft werden in Ergänzung zu den Präsenztagen E-Learning Aufträge bearbeitet. Die einzelnen Module umfassen die Themen Migration, Integration und Gesundheit, rechtliche Grundlagen und Integrationssysteme, Kommunikation, praktische Integrationsförderung, professionelle Arbeitsgestaltung und Zusammenarbeit. Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer eine Matura, den Abschluss einer Fachmittelschule, einer Diplommittelschule oder einen gleichwertigen Ausweis besitzt. Weiters sollten Bewerbende mindestens 2 Praxisjahre im Asyl- und Migrationsbereich mit einem Anstellungsgrad von mindestens 50 % nachweisen. Ebenso zugelassen werden Teilnehmende mit mindestens 6 Jahren Berufserfahrung, davon 4 Jahre im Migrations-, Integrations- und Asylbereich, davon mindestens 2 Jahre in der Schweiz. Während dieser Berufspraxis sollte die angehende Migrationsperson direkten Kontakt zu Personen mit Migrationshintergrund gehabt haben. Ausserdem müssen die erforderlichen Kompetenznachweise erbracht werden, diese werden im Vorbereitungslehrgang abgelegt. Zu beachten ist die rechtzeitige Abgabe der Prüfungsarbeit und die fristgerechte Überweisung der Prüfungsgebühr. Wichtig ist, die Anmeldungen vollständig und fristgerecht beim Prüfungssekretariat einzureichen. Wer zur Abschlussprüfung zugelassen wird, erfährt dies mindestens drei Monate vor dem Prüfungsbeginn schriftlich. Mit dem Entscheid zur Prüfungszulassung wird dem Bewerbenden auch die Annahme des Themenvorschlags mitgeteilt. Der Vorbereitungslehrgang wird extra verrechnet. Die Prüfungsgebühren für die Zulassung zur Migrationsfachperson und die Gebühren für die Ausfertigung des Fachausweises sowie die Eintragung in das Register des Fachausweisinhabers betragen rund 2000 CHF. Kosten bei einem Rückzug oder bei Prüfungswiederholungen sind in der Tarifordnung festgehalten. Das Ziel der einzelnen Lehrgänge ist, die verschiedenen Handlungskompetenzen und Kenntnisse in Bezug auf das Berufsfeld Migration, Integration und Asyl zu erwerben und zu vertiefen und somit zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden. Wird der Kurs und die darauffolgende Prüfung erfolgreich abgeschlossen, hat die Migrationsfachperson die Möglichkeit, seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Kurs und Weiterbildung können berufsbegleitend absolviert werden.
Die Teilnehmenden an den Lehrgängen sollten über eine Praxiserfahrung im Migrationsbereich verfügen. Migrationsfachpersonen arbeiten im Migrations- und Integrationsbereich, in verschiedensten Einrichtungen des Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereichs sowie in der öffentlichen Verwaltung und in kirchlichen Einrichtungen. Weiters arbeiten Migrationsfachpersonen in privaten und öffentlichen Strukturen, in Tätigkeiten, bei denen die Migrationsthematik wichtig ist. Weitere typische Arbeitsplätze für die Migrationsfachperson sind Asylunterkünfte in Gemeinden, Asylzentren, Angebote im Bereich der sozialen und arbeitsmarktbezogenen Integrationsförderung sowie verschiedene Anlaufstellen für Asylsuchende. Eine Migrationsfachperson sollte ein vertieftes Verständnis für Migration und ihre Auswirkungen auf die Menschen und die Gesellschaft mitbringen. In gewissen Aufgabenbereichen und Tätigkeitsfeldern kann es nötig sein, eine zusätzliche Vorbildung zu den migrationsspezifischen Kenntnissen mitzubringen. Weiters ist es wichtig, dass die Migrationsfachperson Beziehungen zu den Menschen mit Migrationshintergrund aufbaut, pflegt und auch respektvoll behandelt. Wertschätzung ist eine der Grundvoraussetzungen für eine Arbeit als Migrationsfachperson. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, den transkulturellen Kontext in Integrationsprozessen zu berücksichtigen. Eine angehende Migrationsfachperson sollte die Fähigkeiten mitbringen, interdisziplinär in einem Team und auch in einem Netzwerk von Fachpersonen zu arbeiten, als auch zu einer gelingenden Kommunikation zwischen unterschiedlichen Anspruchsgruppen beizutragen. Die angehende Migrationsfachperson sollte aber auch selbstständig planen und arbeiten sowie organisatorisch alltagsorientierte Projekte für die Zielgruppe mitgestalten können. Wichtig ist ebenfalls, gesetzliche Bestimmungen und Verfahren zu kennen sowie mit den Funktionsweisen und der Organisation der verschiedenen Bereiche Migration, Asylwesen, Integrationsförderung, Arbeitswelt, Gesundheit, soziale Sicherung und Berufsbildung vertraut zu sein.
Wichtige persönliche Voraussetzungen für den Beruf als Migrationsfachperson sind folgende: Kontaktfreude, Diplomatie, Konflikt- und Kritikfähigkeit sowie das Interesse an anderen Menschen. Sehr wichtig sind eine gute Ausdrucksfähigkeit, Offenheit und Aufgeschlossenheit, Selbstreflexion und persönliche Reife. Weitere Eigenschaften sind: Vertrauenswürdigkeit, Verschwiegenheit, Organisationstalent und psychische Belastbarkeit.