Der europäische «Green Deal» verfolgt das Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf Produktentwicklung und Produktionsprozesse. Zukünftig müssen Produkte reparierbar, wiederverwendbar und recyclebar sein. Der digitale Produktpass (DPP) dient als zentrales Instrument zur Bündelung und Bereitstellung relevanter Produktinformationen und ermöglicht Unternehmen, die neuen regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.
Zielpublikum:Der WBK Digitaler Produktpass richtet sich an Fachkräfte, Führungspersonen und Entscheidungsträger aus verschiedenen Branchen, die direkt oder indirekt mit der Umsetzung, Verwaltung oder Vermarktung des Digitalen Produktpasses befasst sind.
Zielgruppenübersicht
- Geschäftsführung (CEOs, COOs, CTOs) – Strategische Entscheidungsträger, die den Digitalen Produktpass in ihre Unternehmensstrategie integrieren und Compliance-Anforderungen auf höchster Ebene sicherstellen.
- Category Management – Verantwortlich für das Produktportfolio-Management, das unter den neuen DPP-Anforderungen angepasst werden muss.
- Supply Chain Management – Zuständig für die Integration des DPP in Lieferkettenprozesse, inklusive Rückverfolgbarkeit und Compliance mit den EU-Vorgaben.
- Nachhaltigkeitsmanagement – Entwickelt und implementiert Strategien zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeitszielen, in denen der DPP eine Schlüsselrolle spielt.
- Produktentwicklung – Verantwortlich für die technische Implementierung des DPP in neue und bestehende Produkte, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
- Data Scientists – Analysieren und verarbeiten Daten aus dem DPP zur Optimierung von Prozessen, Geschäftsmodellen und Nachhaltigkeitsberichten.
- IT-Spezialisten – Entwickeln und verwalten die technischen Infrastrukturen für die Integration des DPP in Unternehmenssysteme und digitale Plattformen.
- Innovations- und Transformationsmanager – Treiben die digitale Transformation voran und entwickeln neue Geschäftsmodelle auf Basis des DPP.
- Nachhaltigkeitsbeauftragte – Stellen sicher, dass der DPP mit Unternehmensrichtlinien zur Umweltverantwortung und regulatorischen Anforderungen übereinstimmt.
- Qualitäts- und Compliance-Manager – Überwachen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Qualitätsstandards im Rahmen der DPP-Implementierung.
- Key Account Manager – Unterstützen Grosskunden bei der Anpassung an DPP-Vorgaben und kommunizieren die Vorteile digitaler Produkttransparenz.
- Vertriebsingenieure / Technischer Vertrieb – Beraten Kunden in Bezug auf die technischen Aspekte des DPP und seine Integration in industrielle Prozesse.
- Business Development Manager – Identifizieren Marktchancen und entwickeln neue Vertriebsstrategien basierend auf den Möglichkeiten des DPP.
- Produktmanager mit Vertriebsverantwortung – Positionieren DPP-relevante Produkte strategisch und passen Produktportfolios an die neuen regulatorischen Anforderungen an.
- Sales Manager / Vertriebsleitung – Entwickeln Verkaufsstrategien unter Berücksichtigung der Marktdynamik, die durch den DPP entstehen.
Ziele:Nach Abschluss dieses Weiterbildungskurses verfügen die Teilnehmenden über:
- Wissen zur Erstellung und Anwendung eines digitalen Produktpasses,
- ein Verständnis der Asset Administration Shell als Grundlage der Datenstruktur für den Digitalen Produktpass,
- ein Verständnis der Struktur und der zugehörigen Submodelle der Asset Administration Shell,
- Kenntnisse in Statistik und Machine Learning zur Datenanalyse im Zusammenhang mit AAS und DPP,
- Kompetenzen im Bereich Standards, regulatorischen Vorgaben und Data Spaces,
- Verständnis für neue Geschäftsmodelle im Kontext des Digitalen Produktpasses.
Inhalt:
Modul 1: Grundlagen und Standards
- State-of-the-Art, Zukunftsausblick
- ECLASS, ESPR (Art. 8, DPP), ISO, Internationale Regularien, Vergleich EU-USA-Asien
- Data Silos, Middleware, BaSyx (Basissystem für Industrie 4.0)
Modul 2: Digitaler Zwilling und Produktpass
- RAMI 4.0, Metadaten, Submodelle
- Inhalte, EU Registry, Best Practices
Modul 3: Datenräume und Geschäftsmodelle
- Gaia-X, Catena-X, Manufacturing-X, …
- Wartungsstrategien, Condition Monitoring
Modul 4: Praxisprojekt
- Umsetzung eines eigenen DPP-Projekts