Warum lohnt sich ein Bachelor- oder Masterstudium an der ETH?
Die Eidg. Technische Hochschule wurde 1855 in Zürich gegründet und wird im Gegensatz zu anderen Schweizer Bildungseinrichtungen der tertiären Stufe von der Schweizer Bundesregierung und nicht von einem Kanton finanziert. Sie verfügt heute über zwei Standorte in Zürich für etwa 20000 Studierende. Das Hauptgebäude befindet sich auf einer Anhöhe direkt über dem Zentrum der Stadt Zürich und wurde von Gottfried Semper im neoklassizistischen Stil geplant. Seit bereits mehreren Jahrzehnten wird ausserhalb der Stadt auf dem Hönggerberg ein moderner Campus ausgebaut, der vom Zentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln in etwa einer Viertelstunde erreichbar ist.
Die ETH ist sehr gut finanziert, besonders im Vergleich mit praktisch allen staatlichen Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Das bedeutet für Sie als Studierender, dass an der ETH sehr renommierte Wissenschaftler lehren und die Labors und Einrichtungen exzellent ausgerüstet sind. Auch die unterstützenden Dienstleistungen und die Verwaltung sind sehr effizient. Richard Ernst, dem mittlerweile emeritierten ETH-Professor und Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 1991, wird der Ausspruch "Wir haben keine Ausrede, wenn wir nichts leisten" zugeschrieben. Als berühmteste Absolventen der ETH können Albert Einstein und Johann von Neumann gelten.
Auch die ETH hat auf das Bologna-System umgestellt und vergibt nun Bachelor- und Masterabschlüsse und sie verfügt natürlich auch über das Promotionsrecht. Das Studienprogramm ist in fünf Bereiche gegliedert und zwar in Architektur, Naturwissenschaften und Mathematik, Ingenieurwissenschaften, systemorientierte Wissenschaften sowie Management und Sozialwissenschaften. Die ETH kennt den Begriff der Nebenfächer nicht, allerdings ist für Sie als Studierender das Belegen von Fächern aus Geistes- und Sozialwissenschaften obligatorisch.
Die ETH hat in Lausanne mit der EPFL eine ähnlich strukturierte Schwesterhochschule, mit der sie zusammenarbeitet. Den Studierenden der ETH steht ohne Schwierigkeiten die Möglichkeit offen, ihr Studium mit einem Semester an der EPFL zu ergänzen. Neben fachlichen Gründen ist das auch zur Vertiefung der französischen Sprachkenntnisse eine attraktive Option.
Die Studiengänge an der ETH sind anspruchsvoll und werden auch von talentierten Studierenden als fordernd erlebt. Die Eidg. Technische Hochschule eignet sich also für ambitionierte Menschen, die gut strukturierte und nicht überfüllte Ausbildungswege suchen. Durch die straffe Durchführung der Studiengänge ist es an der ETH viel häufiger als an vielen Universitäten im deutschsprachigen Raum, dass ein Studium auch tatsächlich in der vorgesehenen Zahl von Semestern absolviert wird.
Mit einer eidgenössisch anerkannten Maturität wird ein Studierender ohne weitere Bedingungen aufgenommen. Für Ausländer gilt, dass mit einem hinreichend guten Schulabschluss ebenfalls eine Aufnahme ohne Zusatzprüfungen möglich ist. Es besteht sogar die Möglichkeit, ganz ohne einen Schulabschluss aufgrund einer umfassenden Aufnahmeprüfung an der ETH aufgenommen zu werden.
Die relativ einfach zu erfüllenden Aufnahmebedingungen bedeuten jedoch nicht, dass die ETH keine selektive Hochschule ist. Die Selektion wird nur an den Beginn des zweiten Studienjahres verschoben. Dann müssen Sie als Studierender die sogenannte Basisprüfung bestehen, in der die Inhalte aller Kurse des ersten Jahres geprüft werden. Die Durchfallquote beträgt üblicherweise nicht viel weniger als 50 %.