Wer bietet in der Schweiz ein Studium oder Weiterbildung in Kunstgeschichte an?

Sechs Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Kunstgeschichte lohnt:

  • Kunstgeschichte ist ein spannendes Feld zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
  • Kunstgeschichtliche Kenntnisse bereichern das Leben und schulen das ästhetische Empfinden.
  • Ein Studium der Kunstgeschichte ist die Voraussetzung für viele Berufe mit kunst- und kulturgeschichtlichem Hintergrund.
  • Kunstgeschichtliche Kenntnisse helfen, geschichtliche und kulturelle Hintergründe besser zu verstehen.
  • Kunstgeschichtliche Kenntnisse sind in sehr vielen kreativen Berufen unverzichtbar.
  • Die Beschäftigung mit Kunst macht das Leben reicher und erfüllter.

Was ist Kunstgeschichte

Kunstgeschichte, auch Kunsthistorik oder Kunstwissenschaft genannt, ist ein weites Feld. Es kann sich auf alle Kunst beziehen, die die Menschheit jemals hervorgebracht hat. Die zeitgeschichtlich frühen kunstwissenschaftlichen Themenbereiche werden im akademischen Betrieb jedoch von den Altertumswissenschaften wie der Ur- und Frühgeschichte, der Ägyptologie, der Byzantinischen Archäologie, der klassischen und christlichen Archäologie und weiteren speziellen Fachbereichen abgedeckt. Die geisteswissenschaftliche Disziplin Kunstgeschichte setzt mit ihrer Forschung erst im Mittelalter und in der frühen Neuzeit an. Sie beschäftigt sich mit allen bildenden Künsten bis hin zur Architektur und reicht bis in die Moderne, Postmoderne und Gegenwart.

Die kunstwissenschaftliche Arbeit umfasst die formale, stilistische, materielle und ikonographische Analyse der von Menschen hervorgebrachten Bildwerken. Die Analyse bezieht sich meist auf Werke, deren Funktion sich nicht eindeutig festlegen lässt, für deren Erschaffung ein hohes und spezielles Können die notwendige Voraussetzung war oder deren gesellschaftliche Geltung herausragend war oder immer noch ist. Darüber hinaus deutet und interpretiert die Kunstwissenschaft auch Bildwerke wie Gemälde und Skulpturen auf ihren ideellen, soziologischen und künstlerischen Gehalt. Dabei greift ein Kunstwissenschaftler / eine Kunstwissenschaftlerin oft zu historisch übergreifenden Vergleichen und betrachtet Bildwerke vor dem Hintergrund der Epoche ihrer Entstehung und in ihrem sozialen Umfeld. Die Kunstgeschichte bedient sich dabei bestimmter Instrumente wie der Einteilung in kunsthistorische Epochen, Stile, Kunstformen und bestimmte künstlerische Schulen und Strömungen. Ein Kunsthistoriker / eine Kunsthistorikerin sollte darüber hinaus Materialien, Techniken und Methoden der künstlerischen Umsetzung im Studium kennenlernen und vertiefen. Damit ist Kunstgeschichte eben nicht nur reine Theorie, sondern hat immer auch einen starken praktischen und nicht zuletzt gesellschaftlichen Bezug. Die Beschäftigung mit künstlerischen Biografien gehört ebenfalls zur Kunstgeschichte, denn ein Werk sollte immer ins Verhältnis zu seinem Schöpfer / seiner Schöpferin gesetzt werden.

Rezeption von Kunst gab es schon immer, aber die Kunstgeschichte als Wissenschaft bildete sich erst im späten 18. Jahrhundert heraus. Als Begründer der modernen Kunstgeschichte im 18. Jahrhundert gilt Johann Joachim Winckelmann, der ebenfalls als der Begründer der modernen Archäologie und als geistiger Begründer des Klassizismus in deutschen Sprachraum gilt. Er unternahm erste stilgeschichtliche Untersuchungen und Einteilungen der antike griechischen und römischen Kunst und verfasste darüber ein viel beachtetes Standardwerk. Eine erste Professur für Kunstgeschichte wurde 1799 in Göttingen eingeführt. In den folgenden 150 Jahren bildeten sich verschiedene kunstgeschichtliche Strömungen heraus. Das waren im deutschsprachigen Raum die Berliner, die Wiener, die Hamburger und die Münchner Schule. Diese Unterscheidung von kunstgeschichtlichen Schulen spielt keine Rolle mehr. Heute bestimmen eher die Forschungsschwerpunkte die Kunstgeschichte, die sich längst auch als interdisziplinäre Wissenschaft versteht und eng mit anderen Geistes-, Gesellschafts- und Naturwissenschaften zusammenarbeitet. Im Fokus der modernen Kunstgeschichte steht weniger die Bestandssicherung, als die Untersuchungen zur Funktion, Struktur und soziologischen Bedeutung.

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Welche Möglichkeiten gibt es für ein Studium oder eine Weiterbildung in der Schweiz in Kunstgeschichte?

Natürlich kann man sich als interessierter Mensch Kunstgeschichte im Selbststudium aneignen. Wenn man sein Wissen jedoch beruflich geltend machen und nutzen möchte, braucht man ein abgeschlossenes Studium oder ein Zertifikat von einer renommierten Institution nach einer erfolgreichen Weiterbildung auf dem Gebiet der Kunstgeschichte. In der Schweiz bieten einige Universitäten und Bildungsinstitutionen Studiengänge in Kunstgeschichte an. Nach sechs Semestern erhält man an den Schweizer Universitäten seinen Bachelor of Arts. Für einen Master braucht es vier weitere Semester und noch länger, wenn man in Kunstgeschichte eine Promotion anstrebt. Je höher und besser der Bildungsabschluss ist, umso mehr Chancen hat man damit auf dem Arbeitsmarkt. Der Bachelor kann meist auch berufsbegleitend absolviert werden. Für Weiterbildungsinteressierte, die keine Matura haben, gibt es zahlreiche Weiterbildungen, die mit einem Zertifikat oder einem Diplom abschliessen. Eine Weiterbildung in Kunstgeschichte kann zudem direkt oder digital über verschiedene Schweizer Akademien, Fachhochschulen oder Institute erfolgen.

Für wen eignet sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Kunstgeschichte?

Ein Studium der Kunstgeschichte oder eine Weiterbildung auf dem Gebiet lohnt sich für Menschen, die stark an Kunst und Kultur interessiert sind, die sich für kulturgeschichtliche Zusammenhänge und ästhetische Fragen brennend interessieren und die sich mit kunsthistorischem Wissen beruflich einbringen wollen. Eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Kunst hilft, historische und soziologische Tatbestände zu verstehen und aufzuklären. Denn Kunst ist nicht nur Luxus, sondern eine Notwendigkeit des menschlichen Ausdrucks, um die Komplexität der Welt zu beschreiben und zu begreifen. Aus diesen Gründen lohnt und eignet sich eine Weiterbildung in der Kunstgeschichte für alle Menschen, die kreativ und interessiert sind und die Zusammenhänge in den Kulturen und Gesellschaften besser verstehen wollen.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Wer ein starkes Interesse an bildender Kunst hat und seine berufliche Zukunft im musealen Umfeld oder einer kulturellen Institution sieht, kommt ohne ein Studium der Kunstgeschichte nicht aus. Natürlich kann man Kunstgeschichte auch im akademischen Umfeld ausüben, aber der Bedarf an Kunsthistorikern im Bereich der universitären Forschung und Bildung ist nicht sehr gross. Kunsthistoriker / Kunsthistorikerinnen werden zudem in Stiftungen, privaten Sammlungen, Galerien, verschiedenen kulturellen Einrichtungen und in Buch- und Zeitungsverlagen gebraucht. Kultureferierende mit kunsthistorischen Background werden zudem in verschiedenen Behörden gesucht. Das Studium der Kunstgeschichte ist allumfassend und beschäftigt sich mit Soziologie, Ästhetik, Geschichte und Philosophie. Das eröffnet noch eine Reihe weiterer Berufsfelder, die nicht eindeutig zu benennen sind.

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