Gründe für die Aus- und Weiterbildung zum psychosozialen Berater
Psychosoziale Beratung bezeichnet eine professionelle Art von Beratung die Klienten in ihren verschiedenen Lebensbereichen und Lebensphasen unter Einbezug ihrer persönlichen Ressourcen präventiv und entwicklungsorientiert unterstützt, damit sie spezifische alltagsrelevante Kompetenzen entwickeln können. Mit der zunehmenden Komplexität aller Lebensbereiche und der psychosozialen Aspekte findet Beratung im psychosozialen Bereich immer mehr Verbreitung. Sie findet Anwendung in persönlichen Krisensituationen, bei Motivationsschwierigkeiten, bei Partnerschaftsproblemen, Trennung, Tod eines geliebten Menschen, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder dem Verlust der Arbeitsstelle. Psychosoziale Beratung wird von Menschen in Anspruch genommen, die für sich und ihr Leben Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zum Wachstum und Entwicklung unserer Gesellschaft leisten wollen. Psychosoziale Beratung wird als Einzel-, Paar- und Familienberatung oder als Gruppenberatung angeboten.
Zu unterscheiden ist hier ganz klar von einer Psychotherapie. Therapeuten haben die Aufgabe, Krisenintervention zu leisten, Krankheitsbilder zu erkennen und psychologische Behandlungen durchzuführen. Die psychosoziale Beratung hat mit diesen Aufgaben nichts zu tun. Im Vordergrund stehen Entwicklungsfortschritte der Klienten in allen möglichen Bereichen des Lebens.
Die Weiterbildung für psychosoziale Beratung beinhaltet die Grundlagen der Beratung. Sie erlernen fundiertes Wissen in der Individualpsychologie und die verschiedenen methodischen Konzepte in der Beratung. Sie lernen ein individuelles Konzept für Ihre spezifischen Angebote zu entwickeln, ahand dessen Sie ihre Arbeit gestalten und reflektieren. Dieses Konzept wird sich am "tree of science" orientierer, der die Darlegung und Reflexion folgender Ebenen einfordert:
Die fachlichen und personalen Beratungskompetenzen werden oft durch Theorie, Selbsterfahrung, Supervision und in der praktischen Beratungsarbeit trainiert. Die transferorientierten Ausbildungen werden meist in Lerngruppen durchgeführt.
„Berater und Beraterinnen im psychosozialen Bereich unterstützen Menschen jeden Alters, die sich in belastenden Lebenssituationen, Konflikten und Krisen an sie wenden.“
Die Voraussetzungen und Ausbildungsmöglichkeiten unterscheiden sich bei den verschiedenen Kursanbietern stark. Hier lohnt es sich zu vergleichen und zu informieren.Wichtig für die Ausbildung zum psychosozialen Berater sind sicherlich ein hohes Einfühlungsvermögen, Geduld & Flexibilität und ein grosses Verantwortungsbewusstsein. Für den Abschluss "Berater/in im psychosozialen Bereich mit eidg. Diplom" braucht es unter anderem einen Berufsabschluss auf Tertiärstufe oder eine gleichwertige Qualifikation und mind. 6 Jahre Berufserfahrung im psychosozialen Kontext. Ohne Tertiärabschluss braucht man mind. 8 Jahre Berufspraxis im psychosozialen Kontext.
Für Kurse gibt es verschiedene Angebote der Fachverbände und Ausbildungsinstitutionen. An Fachhochschule ist es zum Beispiel möglich einen Bachelor/Master of Science (FH) in Angewandter Psychologie, Bachelor of Arts/Science (FH) in Sozialer Arbeit oder dipl. Sonderpädagoge/-pädagogin (EDK) abzuschliessen.
Beratung ist in zahlreichen Bereichen unserer individualiserten und durch Tempo bestimmten Gesellschaft für viele ein Bedürfnis und eine Notwendigkeit geworden. Daher wird die Nachfrage nach psychosozialer Beratung immer grösser. Somit gibt es sehr gute Zukunftsperspektiven. Da es durch die grosse Nachfrage auch immer mehr Anbieter gibt, wurde 2006 die Schweizerische Gesellschaft für Beratung (SGfB) gegründet. Sie gewährleistet die professionelle Qualität und Sorgfalt der angeschlossenen Anbieter.