Aus kleinen Patzern lernen

Gepostet 23.08.2024, Gabriel Aeschbacher

Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Zu einer gesunden Unternehmenskultur gehört, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Fehler im Arbeitsalltag führen oft zu Befangenheit. Foto: Adobe Stock
Fehler im Arbeitsalltag führen oft zu Befangenheit. Foto: Adobe Stock

Was neulich beim Bund und mit der Fehlberechnung der AHV passierte, kann jeden Arbeitnehmenden treffen: Man begeht bei der Arbeit einen Fehler, sei es wegen mangelnder Konzentration, Müdigkeit, Unter- oder Überforderung. Oder wie es Steve Jobs einst formulierte: «Wenn man innovativ ist, macht man manchmal Fehler. Es ist besser, sie schnell einzugestehen und sich dann um die Verbesserung der anderen Innovationen zu kümmern.» 

Prof. Dr. Martina Zölch
Prof. Dr. Martina Zölch
Prof. Dr. Martina Zölch von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW führt seit Jahren ein Team von 25 Mitarbeitenden und ist selbst nicht vor Fehlern gefeit. «Es gibt immer wieder Dinge, die im Führungsalltag untergehen, zum Beispiel, wenn neuen Mitarbeitenden in der Einarbeitungsphase zu wenig Information und Struktur gegeben wird», sagt sie als erfahrene Führungsperson. Übergeordnet ginge es aber auch darum, einzuschätzen, inwieweit ein Fehler überhaupt von Relevanz sei sowie den Fokus auf Stärken zu legen für einen besseren Umgang mit Fehlern, schiebt die Leiterin des Instituts für Personalmanagement und Organisation nach.  

So machst du Fehler zu Erfolgsfaktoren  

  • Fehlerkultur heisst Lernkultur: Lerne aus gemachten Fehlern 
  • Suche das offene und sachliche Gespräch, wenn dir ein Fehler passiert ist  
  • Achte auch in heiklen Situationen auf ein konstruktives Feedback, denn dieses stärkt dein Team und gibt diesem psychologische Sicherheit  
  • Nobody is perfect: Alle machen Fehler, auch die Chefin oder der Chef 
  • Übe dich in Positivität und Selbstreflexion und meistere so auch schwierige Situationen   

 


Marco* hat Führungspersonen unterschiedlich erlebt und findet, dass manche von ihnen durchaus noch Verbesserungspotenzial hätten. «Wenn Vorgesetzte zum Beispiel selbst unter Druck stehen und dann vielleicht auch noch persönliche Probleme am Arbeitsplatz einfliessen, ist es mit der Toleranz bezüglich Fehlern nicht mehr allzu weit her», blickt er mit gemischten Gefühlen auf seinen letzten Job zurück, in welchem er sich zunehmend gehemmt fühlte und sich nicht mehr kreativ entfalten konnte.

Soweit sollte es gemäss Prof. Dr. Martina Zölch nicht kommen. «Wenn es wirklich stürmisch werden sollte, ist es wichtig, für sein Team einzustehen», sagt die routinierte Führungskraft, ganz getreu dem Motto «be the backbone of your team». 

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