Gepostet 25.03.2025, Bruno Manz
Im Jahr 2024 investierten Studierende weniger Zeit in ihr Studium. Zudem nahm der Anteil der Studierenden mit einem Beschäftigungsgrad von über 40 % zu. Dies zeigen Ergebnisse der Erhebung 2024 des Bundesamtes für Statistik.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat kürzlich erste Ergebnisse der Erhebung 2024 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden veröffentlicht. Mehr als die Hälfte der Studierenden (53 %) besuchte 2024 zumindest einen Teil ihrer Lehrveranstaltungen online. Besonders verbreitet war dies an universitären Hochschulen (UH) und pädagogischen Hochschulen (PH), wo 56 % der Studierenden Online-Unterricht nutzten, während es an Fachhochschulen (FH) 47 % waren. Zudem absolvierten 4 % der Studierenden ihr gesamtes Studium online.
Die beliebtesten Online-Lehrformate waren aufgezeichnete Vorlesungen, die zeitversetzt angesehen werden konnten (68 %), sowie von Lehrkräften bereitgestellte Audio- und Video-Materialien (52 %). Ein Drittel (32 %) der Studierenden mit Online-Unterricht wurde durch Online-Prüfungen bewertet. Die meisten Studierenden (77 %) nahmen Online-Kurse von zu Hause aus wahr, während 19 % die Räumlichkeiten ihrer Hochschule nutzten und 4 % an anderen Orten lernten.
Das durchschnittliche wöchentliche Zeitbudget der Studierenden betrug 2024 insgesamt 51,1 Stunden – 0,9 Stunden weniger als 2020. Dieser Rückgang lässt sich auf verschiedene Entwicklungen zurückführen: Während die für das Studium aufgewendete Zeit um 2,1 Stunden sank, stieg der Zeitaufwand für Erwerbstätigkeit (+0,7 Stunden) sowie für Haus- und Familienarbeit (+0,6 Stunden). Ehrenamtliche Tätigkeiten nahmen hingegen um 0,1 Stunden ab. Der Rückgang der Studienzeit war an UH (-1,3 Stunden) weniger stark ausgeprägt als an FH und PH (-3,0 Stunden).
Gemäss Erhebung waren 2024 rund 72 % der Studierenden neben dem Studium erwerbstätig, wobei die Mehrheit einen Beschäftigungsgrad von höchstens 40 % hatte. Allerdings stieg der Anteil der Studierenden mit einem höheren Arbeitspensum weiter an – ein Trend, der bereits seit 2005 zu beobachten ist und sich zwischen 2020 und 2024 verstärkt hat. Während an Universitären Hochschulen der Anteil erwerbstätiger Studierender mit einem Pensum über 40 % um 3 Prozentpunkte zunahm, war der Anstieg an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen mit 7 Prozentpunkten deutlicher.
Der Anteil der Studierenden-Einnahmen, die aus Erwerbstätigkeit stammen, ist im Vergleich zu 2020 gestiegen: 2024 machten sie 42 % der Einnahmen aus (+3 Prozentpunkte). Besonders deutlich zeigte sich diese Entwicklung an FH und PH (54 %, +4 Prozentpunkte), während an Universitäten 32 % (+1 Prozentpunkt) der Einnahmen aus Arbeit stammten. Dennoch blieb die finanzielle Unterstützung durch die Familie eine zentrale Einnahmequelle: An FH und PH machte sie 38 % der Einnahmen aus, an UH sogar 59 %. Der Anteil der Studierenden, die auf Stipendien oder Darlehen angewiesen waren, blieb mit 4 % stabil.
Quelle: Bundesamt für Statistik