Betriebswirtschaft, Informatik und Management in einem Studiengang

Gepostet 19.11.2020, Ronny Arnold

Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker sind an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie. Sie entwickeln IT-Werkzeuge, um die Verwaltungs-, Organisations- und Managementtätigkeiten in Unternehmen zu erleichtern.

Wirtschaftsinformatiker können Prozessabläufe mittels Kosten-Nutzen-Analysen beurteilen, optimieren und entwickeln. Foto: Adobe Stock
Wirtschaftsinformatiker können Prozessabläufe mittels Kosten-Nutzen-Analysen beurteilen, optimieren und entwickeln. Foto: Adobe Stock

«Absolvierende der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik sind sehr gefragt, die Karrierechancen sind hoch», sagt Marco Pollinger, Studiengangsleiter an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS). Dies ist nicht erstaunlich: Absolventen und Absolventinnen der Wirtschaftsinformatik verfügen schliesslich über fundierte Kenntnisse in anwendungsorientierter Informatik und Ökonomie und sind so sehr vielseitig einsetzbar. In seiner täglichen Arbeit beschäftigt sich ein Wirtschaftsinformatiker mit Entwurf, Entwicklung und Anwendung von Informations- und Kommunikationssystem. Durch die Interdisziplinarität von BWL und Informatik haben Wirtschaftsinformatiker einen ganz anderen Blick bei der Betrachtung von Geschäftsprozessen und können Prozessabläufe mittels Kosten-Nutzen-Analysen beurteilen, optimieren und entwickeln. Die zukünftigen Berufe gehen von Systemanalyse und Applikationsentwicklung in Abteilungen grosser Finanz-, Handels-, IT- und Beratungsunternehmen bis hin zur Betriebsanalyse und Produktauswahl (z. B. virtuelle Schalter) in der öffentlichen Verwaltung. Auch die Karrierechancen sind gut, die Möglichkeiten gehen von Projektlaufbahnen (z. B. Senior Projektleiter) bis hin zu Team- und Bereichsleiter.

Empfohlene Angebote

Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) bietet das Wirtschaftinformatik-Studium im Blended Learning an. Das heisst, dass 80 % des Studiums im begleiteten Selbststudium via Online-Lernplattform absolviert wird und 20 % als Präsenzunterricht in einem der vier Campus (Zürich, Basel, Bern oder Brig) stattfindet. «Wir von der FFHS setzen auf den Flipped Classroom Ansatz. Konkret heisst dies, dass während dem Präsenzunterricht nicht einfach «doziert» wird, sondern Fragen beantwortet, Wissen angewandt und Beispiele aus dem Alltag gelöst werden», erklärt Marco Pollinger und ergänzt: «Dadurch, dass unsere Dozenten fast alle nebenberuflich unterrichten. kann zusätzlich ein hoher Praxisbezug sichergestellt werden.» Das Studium an der FFHS dauert 9 Semester. Im ersten Teil stehen die Grundlagen aus verschiedenen Fachbereichen wie beispielsweise «IT-Projektmanagement», «Software Engineering» oder «Rechnungswesen & Controlling» im Fokus und ab dem 6. Semester kann sich dank verschiedenen Vertiefungen spezialisiert und Zertifikate namhafter Anbieter wie SAP oder ITIL erworben werden.

Geht es um Informatik, geht es sofort auch um die Digitalisierung. So sagt Marco Pollinger diesbezüglich auch: «Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Treiber im Wirtschaftsinformatikumfeld. Die Businessmodelle werden sich aufgrund der Digitalisierung in allen Bereichen massgeblich verändern.» Darum sei es entscheidend, dass Wirtschaftsinformatiker immer offen für Neues sind. Gerade in diesem Fachgebiet ist lebenslanges Lernen unerlässlich. Nur so gelingt es, dass erlernte Wissen auch optimal in der Praxis umzusetzen. Eine Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker / zur Wirtschaftsinformatikerin bietet das Rüstzeug, die unterschiedlichen Themen IT, Betriebswirtschaftslehre und Management zu einem Ganzen zu verbinden. Und da die ICT-Branche schneller wächst als ihr Umfeld, sind auch die Berufsaussichten für gute Fachkräfte sehr gut.

Was ist «Flipped Classroom»?

Beim Konzept des «Flipped Classroom» bereiten sich die Studierenden anhand von klassischen oder digitalen Lernmaterialien im Selbststudium auf die Lehrveranstaltung vor. Im Präsenzunterricht erfolgt dann der Transfer des Wissens in Form von praxisorientierten und realitätsnahen Aufgabenstellungen. Der Unterricht basiert dabei stark auf der Interaktion zwischen Studierenden und der Klärung von Fragestellungen und Unklarheiten untereinander sowie mit den Dozierenden. Zentraler Aspekt ist somit die Sicherung und Anwendung von neuem Wissens in ausgewählten Aufgaben und nicht nur die abstrakte Vermittlung von Wissensinhalten.

Quelle: ETH Zürich

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