Gepostet 06.07.2017, Gabriel Aeschbacher
Das ist Musik! Steffen Jakob (44) hilft mit, wenn die Bühnen für die grossen Acts hergerichtet werden. Wir werfen mit ihm einen Blick hinter die Kulissen.
Bis die Bühne steht und es die Stars der Szene so richtig rocken lassen, braucht es sehr viel Arbeit im Hintergrund. Manchmal stehen die Event-Techniker eine Woche und mehr ein Einsatz, bevor es zum eigentlichen Höhepunkt, dem Konzertabend, kommt. Steffen Jakob (44) erzählt uns, was es braucht, bis die Musik spielen kann.
Steffen Jakob, wie sind Sie in die Veranstaltungs- und Eventbranche gerutscht?
Ich habe in den letzten Jahren in ganz Europa als Höhenarbeiter und Industriekletterer gearbeitet. Angekommen in der Schweiz, habe ich im Gerüstbau begonnen, mich dann aber selbstständig gemacht, weil es im Winter zu wenig Arbeit gab. Am Anfang war ich noch allein unterwegs. Inzwischen darf ich rund 70 Teilzeitmitarbeitende beschäftigen. Allerdings ist es verdammt schwierig, passendes Personal zu finden, denn unser Business ist harte Knochenarbeit und nichts für zarte Hände! Wer denkt, man könne eine ruhige Kugel schieben und dazu etwas Musik hören, täuscht sich gewaltig.
Sie erleben Stars oft hautnah. Wie ticken diese eigentlich?
Eigentlich ganz normal, denn die meisten von ihnen möchten ganz einfach wie du und ich behandelt werden. Manche Stars sind absolut pflegeleicht, andere hingegen haben schon mal ausgefallene Sonderwünsche. Ich erinnere mich beispielsweise an einen Superstar, der einen Whirlpool in seiner Garderobe haben wollte. Da fragt man sich natürlich schon, ob hier die Musik tatsächlich im Mittelpunkt steht.
„Unsere Branche ist nichts für zarte Hände.“
Hinter der Bühne zu arbeiten heisst, hart zu schuften. Wie lange braucht es, damit zum Beispiel die Rolling Stones am 20. September 2017 in Zürich eine perfekt aufgebaute Bühne vorfinden?
Hierfür stehen während zirka einer Woche rund 350 Mitarbeitende im Einsatz, Auf- und Abbau inklusive. Bei Produktionen dieser Grössenordnung – ähnlich wie bei Guns N‘ Roses – werden wir in der Regel dazugebucht. Zum Vergleich: Für einen Event im Hallenstadion braucht es rund 50 Leute für den Auf- und Abbau.
„Ich bin alleine gestartet. Heute darf ich rund 70 Teilzeitmitarbeitende zu meinem Stamm zählen.“
Welche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Ihrer Branche?
Da gibt es eine extrem breite Palette. Gerüstbau zum Beispiel bietet die Firma Nüssli Schweiz AG an. Jobs im Zusammenhang mit Veranstaltungstechnik gibt es unter anderem bei Auviso. Und die Orgatent AG ist Spezialistin im Zeltbau. Es gibt wirklich ganz viele tolle Optionen!
Und zum Schluss: Welchen Star möchten Sie mal hautnah erleben?
Andreas Gabalier im Juni 2016 in Zug war eine coole Geschichte. Völlig unkomplizert, dieser Künstler! International gesehen, wären U2 schon ein tolles Ding. Oder auch die Foo Fighters.