Gepostet 06.11.2015, Gabriel Aeschbacher
Die vorgesehene Umgestaltung des Zürcher Hochschulquartiers, wo die Uni und die ETH zu Hause sind, wird als grosser Wurf betitelt. Davon ist man momentan noch ein gutes Stück entfernt, denn gefragt ist nun vor allem viel Überzeugungsarbeit, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet.
Gar von einem Generationenprojekt wurde gesprochen, als vor etwas mehr als einem Jahr der neue Plan für das Hochschulquartier präsentiert worden ist. Mehr noch: Es handelt sich um die Umsetzung eines Grundsatzentscheids, wonach Universität, ETH und Universitätsspital sich auch in der Stadt entwickeln sollen. Damit würden zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen, denn die unmittelbare Nähe von universitärer und klinischer Forschung im Bereich der Medizin wäre gewährleistet. Der Masterplan zeigt entsprechend auf, wie – selbstverständlich auf stadtverträgliche Art – für die drei Institutionen maximal 40 Prozent mehr Nutzfläche geschaffen werden könnten.
Die vertieften Pläne, die neulich im Zürcher Kunsthaus gezeigt worden sind, stossen gemäss Neue Zürcher Zeitung (NZZ) allerdings nicht nur auf Gegenliebe – vor allem nicht aus dem Quartier, wie der Informationsanlass zeigte. Dort stellten sich diverse Exponenten – zum Beispiel Baudirektor Markus Kägi – der Kritik, die eng mit der Person des grünen Gemeinderats Markus Knauss verknüpft war. Knauss stellte klar, dass er nicht Nein zu den Plänen sagen wolle, befand aber, man könne dies alles besser machen. Er spielte dabei auf die 350 000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche an.
Es gab aber auch Stimmen, die daran mahnten, über den Gartenhag hinauszublicken und zu denken. Es brauche weiterhin gute Arbeitsplätze und Forschung, meine etwa eine Anwesende. Und ein anderer Teilnehmer rief dem Publikum in Erinnerung, dass Forschung und Lehre im Verhältnis zu den grossen Investitionen in die Infrastruktur nicht leiden dürften.
Fazit: Auch wenn der Masterplan für das Zürcher Hochschulgebiet fürs Erste steht, scheint die Umsetzung noch weit weg; man wird von einem Lauf über viele Hürden ausgehen müssen.