Gepostet 19.07.2017, Bildung Schweiz
Schwierige Entscheide verlangen ein strukturiertes Vorgehen. Wir zeigen auf, wie strukturiertes Vorgehen dabei hilft.
Die Frage betrifft alle, vor allem in schwierigen Situationen: Wie soll man sich entscheiden? Aus dem Bauch heraus? Direkt und unbürokratisch? Nach Abwägen möglichst aller Fakten?
Die gute Nachricht: Entscheiden lässt sich lernen. Neben dem klassischen Bauchentscheid gibt es Vorgehensmethoden und Strategien, die weiterhelfen. «In unseren Kursen machen wir die Teilnehmenden mit einem strukturierten Entscheidungsprozess vertraut», erklärt Rolf Rado, Manager und Dozent beim Weiterbildungsinstitut WEKA. «Sie erhalten Werkzeuge und Denkanstösse zur Entscheidungsfindung.»
Solche Denkanstösse liefern auch die beiden amerikanischen Professoren Donald Sull (MIT Sloan School of Management) und Kathleen M. Eisenhardt (Stanford University). Sie sind überzeugt, dass einfache Regeln, «simple rules», in komplexen Situationen weiterhelfen.
Diese Regeln müssen selber erarbeitet werden, denn sie sollen auf das jeweilige Problem und die Personen zugeschnitten sein. Die beiden Professoren geben die Kategorien vor. Sie zeigen zudem, wie man diese einfachen Regeln finden kann. Im Zentrum dabei: alle für den Entscheid unwesentlichen Faktoren ausblenden. Dann die Stellschrauben finden, die wichtig sind für die Zielerreichung. Genauso wie die Engpässe, welche sie verhindern.
Man muss das Rad nicht neu erfinden: Studien lesen, Freunde, Bekannte und Experten um Rat fragen. Wenn die Regeln definiert sind, lohnt es sich, sie immer weiter zu verfeinern und regelmässig auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen.
Doch wie sehen diese Regeln in der Praxis aus? Die Rockband «White Stripes» schaffte den Durchbruch mit einem Album, das sich an simple Regeln hielt: «kein Blues», «keine Gitarrensolos», «keine Coversongs» und «kein Bass». Einfach – und erfolgreich!