Gepostet 16.09.2016, Ronny Arnold
Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) erhält den UNESCO-Lehrstuhl für das Forschungsfeld „Personalised and adaptive Distance Education". Der Lehrstuhl wird am Institut für Fernstudien- und eLearningforschung im Kanton Wallis angesiedelt.
Die Fernfachhochschule forscht in Brig seit Jahren im Bereich technologiebasiertes Lernen. Die Forschungsleistungen werden jetzt mit einem UNESCO-Lehrstuhl gewürdigt. Das Wahlkommittee des UNITWIN/UNESCP-Programms hiess den Antrag im letzten Juli gut, wodurch die FFHS ab Januar 2017 die erste Fachhochschule in der Schweiz mit einem UNESCO-Lehrstuhl wird.
Adaptives Lernen bedeutet trotz unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler Lernangebote zu finden, welche gleichermassen fördern. Seit rund zwei Jahren forscht das Team von Prof. Dr. Per Bergamin an diesem Thema und verfolgt somit einen der neusten Ansätze im E-Learning. So kann eine adaptive Lernplattform den Wissensstand des Lernenden messen und ihm geeignete Aufgaben zur Verbesserung vorschlagen. Damit gelingt es, das individuelle Lernergebnis zu verbessern und die Lernziele effizienter zu erreichen.
Neu sollen auch die Emotionen im Zusammenhang mit dem adaptiven Lernen erforscht werden. Dazu wurde eine in der Schweiz einzigartige Untersuchungsanlage mit Gesichtserkennungsprogrammen eingerichtet. Die Zielvorgabe des UNESCO-Programms UNITWIN (= university twinning and networking) fordert vom Institut für Fernstudien- und eLearningforschung dieses Forschungsfeld weiterzuentwickeln und sich auch verstärkt der internationalen Vernetzung zu widmen. Hauptsächlich soll dieser Forschungsaustausch zwischen Europa und Afrika stattfinden. Gemäss Professor Bergamin von der Fernfachhochschule gibt es bereits eine Kooperation mit der North-West University in Südafrika und weitere Gespräche mit Partnern unter anderem in Namibia, Ruanda und Russland seien am Laufen.
Die UNESCO Lehrstühle gibt es seit 1992 und wurden von der Generalkonferenz ins Leben gerufen. Die Lehrstühle leisten einen Beitrag zur Ausbildung, zur Forschung und zur Entwicklung von Hochschulprogrammen. Durch die Zusammenarbeit und Vernetzung von Universitäten wird die grenzüberschreitende Wissensvermittlung gefördert.