Gepostet 28.10.2019, Ronny Arnold
Weiterbildungen im Bereich Energie- und Umwelttechnik leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Das Klima ist aktuell Thema Nummer 1. Die Prognosen düster, gute Lösungen umso gefragter. Umwelttechnik-Studierende gestalten zukünftige Technologien zur Energie- und Ressourceneffizienz mit und helfen so, mögliche neue Ansätze zu erarbeiten. Die Branche ist in starkem Wachstum, entsprechend sind Fachleute sehr gefragt.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW bietet mit «Energie- und Umwelttechnik» einen Bachelor-Studiengang an, der für Berufsleute mit technischer oder kaufmännischer Berufsmatura massgeschneidert ist. «Studienschwerpunkte sind saubere industrielle Verfahren, integrierter Umweltschutz oder auch Nachhaltigkeit in Unternehmen», erklärt Prof. Dr. Christoph Gossweiler, Studiengangleiter an der FHNW. Zuletzt spürte die Fachhochschule durch die aktuelle Diskussion eine grössere Nachfrage an Informationsveranstaltungen. Ebenfalls nahmen die Einschreibungen für die Studiengänge zu.
Bereits seit 2010 bietet die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) den Bachelorstudiengang «Erneuerbare Energien und Umwelttechnik» (EEU) als erste Fachhochschule an. Wie bei der FHNW hat auch bei der HSR der Praxisanteil während des Studiums eine grosse Bedeutung: «Viele Module beinhalten Praktika, in welchen die Studierenden zum Beispiel selbst recyceln», sagt HSR-Studiengangleiter Prof. Dr. Henrik Nordborg. Auch der digitale Wandel hat einen hohen Stellenwert in der ganzen Thematik. Nordborg macht neben den Vorteilen, wie einfachere Prozesse, auch auf die Nachteile der Digitalisierung aufmerksam: «Die Digitalisierung im Ganzen betrachtet führt auch zu einem massiv höheren Energie- und Ressourcenverbrauch. Zudem ist Elektroschrott ein grosses Problem, hier müsste man bei der Herstellung anknüpfen und bereits in der Designphase das Recycling mitberücksichtigen.»
Welche Energieformen können in der Schweiz einen Beitrag zur Energiewende leisten? Christoph Grossweiler von der FHNW: «Das weitaus grösste Potenzial hat Fotovoltaik. Je nach Annahmen, vermag diese Technologie die Versorgungslücke, verursacht durch die Abschaltung der AKW, zu schliessen. Dazu notwendig sind smarte Technologien und eine erhebliche Erweiterung von Speichern.» Prof. Dr. Henrik Nordborg von der HSR schliesst sich an und ergänzt: «Die Windenergie bietet sich dann an, wenn die Sonnenenergie weniger genutzt werden kann. Dies entschärft zudem das Speicherproblem.»