5 Gründe für eine Ausbildung als Biotechnologe FH / Biotechnologin FH
Wer sich für Physik und Chemie interessiert, wer sich für Mikroorganismen begeistern kann und auch das entsprechende Geschick für den praktischen Teil der Ausbildung mitbringt, liegt mit dieser Themenwahl bei der Ausbildung daher sicher nicht falsch. Der Siegeszug der Biotechnologie ist wohl nicht aufzuhalten. Wir fassen daher fünf Gründe zusammen, warum sich eine Ausbildung im Bereich Biotechnologie lohnt:
Biologie und Technik - passt das zusammen? Ist das nicht ein Widerspruch? Keineswegs, wie die Biotechnologie zeigt, die sich grundsätzlich mit der Nutzung von Zellen, Enzymen, aber auch ganzen Organismen in verschiedensten technischen Anwendungen beschäftigt. Die Erkenntnisse können dann in allen Bereichen von der Landwirtschaft über die Industrie bis hin zur Umwelttechnik eingesetzt werden. Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche ist aber die Medizin. Eine Ausbildung in Biotechnologie ermöglicht daher vielfältige Chancen in der Wirtschaft, aber auch bei Forschungseinrichtungen und staatlichen Organisationen.
Biotechnologie ist dabei keine Erfindung der Neuzeit oder des industriellen Zeitalters. Schon seit Jahrtausenden werden biotechnologische Prozesse eingesetzt - etwa bei der Hefegärung, die schon die Sumerer für die Erzeugung von Bier nutzten. Aber auch die Verarbeitung von Milch zu Käse unter Verwendung von Enzymen ist ein biotechnologischer Vorgang. In beiden Fällen geht es darum, dass lebende Mikroorganismen einen chemischen Vorgang auslösen. Mit dem wissenschaftlichen Fortschritt erweiterte sich das Feld der Anwendungsmöglichkeiten natürlich immens. Biotechnologie findet sich heute in der Landwirtschaft ebenso wieder wie in der Medizin. Ein wichtiger Anwendungsbereich ist aber auch die Umwelttechnik. Seit Jahren forscht man etwa daran, wie Verschmutzungen - etwa ein Ölteppich - durch die Verwendung von Mikroorganismen wie Bakterien beseitigt werden können.
„Biotechnologie ist eine Zukunftsbranche.“
Die Ausbildung zum Biotechnologen ist in der Schweiz an mehreren Universitäten und Fachhochschulen möglich. Als Biotechnologe mit FH Abschluss müssen Sie ein sechssemestriges Bachelor-Studium absolvieren. Das FH Studium steht Maturandinnen und Maturanden ebenso offen wie Absolventen einer Berufsmaturität oder einer Berufslehre in einem verwandten Berufsfeld. Das Studium gliedert sich dabei in drei Abschnitte: Das Grundstudium, das Fachstudium sowie das Vertiefungsstudium mit einer Studiendauer von jeweils zwei Semestern. Die behandelten Themen sind umfangreich: Biologie, Mikrobiologie, Chemie und Physik dominieren natürlich. Ebenso ist Mathematik, aber auch Informatik im Grundstudium von grosser Bedeutung. Teile des Studiums werden in Englisch absolviert.
Das Studium der Biotechnologie zeigt, wie breit gefächert das Thema ist. Ganz entscheidend ist aber auch die Praxis So stehen schon im Grundstudium zahlreiche Praktika in Chemie, Physik, Biologie und Mikrobiologie auf dem Programm. Der Umgang mit Mikroskop, Pipetten und Zentrifugen ist ein wesentlicher Teil des Studiums als Biotechnologe FH. Denn Biotechnologie ist ein Feld, in dem man auch mit Geschick arbeiten muss. Theorien, die man durch chemische Formeln erstellt hat, müssen in der Realität überprüft werden. Zellen zu züchten gehört ebenso dazu wie verschiedene Verbindungen in geringster Menge zu vermischen. Das erfordert ein gutes Auge und eine ruhige Hand. Die entsprechenden Techniken werden während des gesamten Studiums der Biotechnologie immer wieder geübt. Gleichzeitig sollte der Student auch ein gewisses technisches Verständnis haben. Denn es geht auch um Verfahrenstechnik, Mess- und Automatisierungstechnik sowie Prozesstechnologie. Ganz konkret werden die Studenten aber auch auf die zukünftige Arbeit in einem Unternehmen vorbereitet. Personalführung gehört daher ebenso zur Ausbildung wie Projektierung und Qualitätssicherung. Gleichzeitig macht man aber die Studierenden auch mit den ethischen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen durch die Biotechnologie umfassend vertraut.
Die Biotechnologie mit ihren vielfältigen Anwendungen ist eine aufstrebende Branche, der grosse Wachstumschancen vorher gesagt werden. Denn längst sind es nicht mehr nur grosse Pharmakonzerne, die in ihren Forschungsabteilungen Biotechnologen benötigen, sondern auch zahlreiche Klein- und Mittelunternehmen, aber auch Start-ups. Sie beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Anwendungen der Biotechnologie. Jobchancen gibt es daher neben der Pharmaindustrie auch in der Kosmetikbranche, im Lebensmittelsektor, bei Energieunternehmen, die auf der Suche nach Biotreibstoffen sind, aber natürlich auch in der Umweltforschung, wo die Biotechnologie immer bedeutender wird. Eine Ausbildung in Biotechnologie ist aber auch in Spitälern gefragt, bei Prüfeinrichtungen und Umweltbehörden und natürlich in Laboratorien. Als Biotechnologe mit FH Abschluss sollte man also nach Abschluss des Studiums sehr gute Aussichten auf einen attraktiven Job haben.