Sechs Gründe, warum sich ein Studium oder eine Weiterbildung in Zahnmedizin lohnt:
Die Zahnmedizin beschäftigt sich mit der Vorsorge, Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Zahn-, Kiefer- und Mundbereichs. Das Behandlungsspektrum in der Zahnmedizin reicht vom Einfügen einer Zahnfüllung sowie über das Einsetzen von Implantaten, Kronen oder Brücken bis hin zu komplizierten operativen Eingriffen. In der Zahnmedizin werden für notwendige Behandlungen meist unterschiedliche Methoden angeboten. Alle Eingriffe bezwecken den Erhalt von Kau- und Sprechfunktionen, berücksichtigen dabei unter anderem ästhetische Aspekte. Neben der Behandlung und dem Ersatz von Zähnen befasst sich die Zahnmedizin auch mit den Auswirkungen verschiedener Materialien auf den menschlichen Körper. Da der Kauapparat in die Funktionssysteme des Kopf-Hals-Schulter-Bereichs eingebettet ist, benötigen Zahnärzte / Zahnärztinnen ein umfassendes medizinischen Wissen über den gesamten menschlichen Körper.
Wer in der Zahnmedizin tätig sein möchte, muss vorab ein Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen haben. Da der Beruf des Zahnmediziners / der Zanmedizinerin sehr komplex und anspruchsvoll ist, sind Quereinstiege nicht möglich.
In den ersten vier Semestern beschäftigen sich Studierende analog zum Studium in Humanmedizin mit den human- und naturwissenschaftlichen Grundlagen und dem medizinischen Basiswissen. Ab dem fünften Semester liegt der Fokus auf die zahnärztlich-klinische Fachausbildung. In dieser Phase werden zahlreiche praktische Übungen in Einzel- und Gruppenarbeiten absolviert. Studierende müssen beispielsweise manuelle Präzisionsarbeiten anfertigen. Parallel eignen sich Studierende ein umfassendes theoretisches Wissen in allen zahnmedizinischen Fachgebieten an. Auch verwandte, (human)medizinische Fächer stehen in dieser Zeit auf dem Stundenplan.
Nach dem Abschluss des Studiums findet die eidgenössische Prüfung in Zahnmedizin statt. In dieser Prüfung müssen Studierende ihre fundierten zahnmedizinischen Kenntnisse nachweisen. Diese sind unerlässlich für die Ausübung des Berufs. Studierenden, die die eidgenössische Prüfung erfolgreich meistern können, wird ein eidgenössisches Diplom ausgestellt.
Der Beruf des Zahnmediziners / der Zahnmedizinerin ist anspruchsvoll und komplex. Zudem müssen sich Zahnärzte / Zahnärztinnen immer wieder mit neuen Geräten und Techniken im Berufsalltag auseinandersetzen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Zahnmediziner / Zahnmedizinerinnen bereit sind, sich regelmässig fortzubilden. Aktuell können Zahnärzte / Zahnärztinnen in der Schweiz in vier eidgenössisch anerkannten Weiterbildungen einen Fachzahnarzttitel erlangen. Nämlich in Oralchirurgie, Parodontologie, Kieferorthopädie oder rekonstruktiver Zahnmedizin. Darüber hinaus werden Weiterbildungen in den folgenden Feldern angeboten:
Informationen zu den Kosten der Weiterbildung und den Inhalten könnten direkt beim Bildungsträger angefragt werden.
Zahnmedizin kann ausschliesslich an Universitäten studiert werden. Verwandte Fächer, wie zum Beispiel Dentaltechnologie, können auch an einer Fachhochschule studiert werden. Jedoch berechtigen diese Abschlüsse nicht dazu, nach dem Studium als Zahnmediziner / Zahnmedizinerin tätig zu werden. Zulassungsvoraussetzung zum Studium der Zahnmedizin ist die Matura. Da Zahnmedizin zu den beliebtesten Studiengängen in der Schweiz gehört, ist das Fach an allen Universitäten zulassungsbeschränkt. Das bedeutet, dass Bewerber sehr gute Matura-Zensuren haben müssen, um das Studium aufnehmen zu können. Wer keine guten Noten vorweisen kann, schafft den Einstieg eventuell über Wartezeiten oder das interne Vergabeverfahren, das manche Unis bei der Studienplatzvergabe anwenden. Die Zulassung für das Studium Zahnmedizin wird zusätzlich über einen Eignungstest geregelt. Details hierzu können im Studienbüro angefragt werden.
Zu den persönlichen Voraussetzungen für die Aufnahme des Studiums Zahnmedizin gehört das Interesse an den Naturwissenschaften. Auch handwerkliches Geschick ist vorteilhaft, da das Anfertigen von Modellen Ruhe und Konzentration erfordert. Der Beruf als Zahnarzt / Zahnärztin ist nichts für schwache Nerven, weil bereits während der universitären Ausbildung Präparationen an Leichen durchgeführt werden müssen. Die psychische Belastung in der Zahnmedizin ist im Vergleich zur Humanmedizin geringer, weil kaum mit schwer kranken Menschen gearbeitet wird. Auch der Tod ist nicht dauerpräsent. Jedoch kann die Nähe zu Angstpatienten / Angstpatientinnen belastend sein. Ausserdem arbeiten Zahnmediziner / Zahnmedizinerinnen häufig in unbequemer und anstrengender Körperhaltung. Körperliche Fitness ist daher ebenfalls sehr wichtig.
Berufliche Chancen
Fast 90 % aller Zahnärzte / Zahnärztinnen arbeitet nach dem Studium in einer privaten Zahnarztpraxis. Hier ist natürlich die Standortwahl ein entscheidender Faktor. Grundsätzlich ist aber sowohl der Bedarf in Grossstädten als auch auf dem Land so gross, dass sich Absolvierende nach ihren persönlichen Präferenzen entscheiden können. Dennoch sollten gerade Fachärzte darauf achten, dass am bevorzugten Standort nicht bereits ein anderer Facharzt der gleichen Richtung ansässig ist. Die Erzeugung einer unnötigen Konkurrenzdichte ist für niemanden von Vorteil.
Die Berufsaussichten für Absolvierende der Zahnmedizin sind insgesamt sehr gut. Auch in absehbarer Zukunft werden gut ausgebildete Fachkräfte in diesem Bereich dringend gebraucht. Der Beruf gilt als krisenfest und ist einer der stabilsten Berufe in modernen Gesellschaften.
Verdienstmöglichkeiten
Da die meisten Zahnmediziner / Zahnmedizinerinnen mit einer eigenen Praxis selbstständig sind, können diese ihr Einkommen bis zu einem bestimmten Grad selbst bestimmen. Wer flexible und lange Öffnungszeiten anbietet und aktiv neue Kundschaft anwirbt, schafft es meist, mehr zu verdienen. Berufserfahrung und eine gute Reputation können das Einkommen ebenfalls positiv beeinflussen.