Gepostet 08.03.2018, Martina Tresch
Sie wird von Kopf bis Fuss angewendet: die Massage. Ob klassisch oder ausgefallen, ob professionell oder für Zuhause – die Palette an Massage-Kursen und Ausbildungen ist breit gefächert.
Jeder kennt es und hat sicherlich schon die eine mehr oder weniger professionelle Variante davon zu spüren bekommen: Die Rede ist von der Massage. So liegt man auf der speziell dafür vorgesehenen Liege mit dem Loch in der Kopfstütze, oder aber man sitzt zu Hause auf der Couch und lässt sich die Schultern massieren. Die Variationen sind enorm breit gefächert – sie reichen von Hot-Stone über Fussreflexzonen- bis hin zu Bindegewebsmassage, um nur die allerwenigsten Massageformen zu nennen. Und wer über das klassische „Nackenkneten“ hinaus will, kann von unzähligen Kursen und Ausbildungen Gebrauch machen. Sieben Schulen sind in der Schweiz akkreditiert. Von diesen sieben ist die grösste Bildungsstätte mit den meisten Angeboten die Bildungszentrum Dickerhof AG – ihre Gründer sind Urs und Brigitte Dickerhof.
„Früher dachte ich, ich werde einmal Fussballprofi“, erzählt Urs Dickerhof. Sein Weg sollte jedoch ein anderer sein. Er wurde Hobby-Fussballtrainer und wollte als solcher mehr über den Körper und Massagen erfahren – er besuchte einen ersten Kurs und legte damit den Grundstein für seine Karriere. 1988 wagten Urs und Brigitte den Schritt in die Selbstständigkeit. Als Masseur der Fussballer baute er währenddessen sein Können stetig aus, bis er zum Masseur der Junioren-Nationalmannschaften wurde. „So manch ein bekannter Fussballer begab sich in meine Hände“, verrät Urs Dickerhof und er nennt als Beispiele Alex Frei oder Hakan Yakin. Aus einem Massage- und Beauty-Center wurde bald eine Ausbildungsstätte für Masseurinnen und Masseure. „Uns war und ist es bis heute ein Anliegen, Masseurinnen und Masseure praxisorientiert auszubilden, da kommt uns die sportliche Erfahrung zugute“ erklärt er. Seit nunmehr 18 Jahren hat sich die Schule auf den Ausbildungsgang medizinischer Masseur beziehungsweise medizinische Masseurin spezialisiert. Mittlerweile haben rund 1000 medizinische Masseure ihre Ausbildung am Bildungszentrum Dickerhof abgeschlossen, tausende haben in den vergangenen 30 Jahren die weiteren Kursangebote rund ums Thema Massieren besucht.
„Ein Masseur muss die Gabe haben, sehr nah mit Menschen zu arbeiten. Und er oder sie sollte keine linken Hände haben.“
Eignet sich aber jeder und jede zum Masseur beziehungsweise zur Masseurin? „Im Grunde können es alle lernen, denn beim Massieren gehts nicht um Kraft, sondern um Technik“, sagt Urs Dickerhof. Obwohl Grösse und Statur also keine Rolle spielen – gewisse Grundvoraussetzungen müssen dennoch gegeben sein. So sei jemand, der zum Beispiel Füsse nicht gerne anfasst, nicht unbedingt für diesen Beruf geeignet. „Ein Masseur muss die Gabe haben, sehr nah mit Menschen zu arbeiten. Und er oder sie sollte keine linken Hände haben.“ Schnupperangebote, Übungen und die Möglichkeit, sich den Beruf ganz genau anzuschauen, würde potenziellen Studenten dabei helfen, ihre Entscheidung zu treffen, erklärt er. Und wer die Ausbildung zum medizinischen Masseur schlussendlich meistert, dem steht eine ganze Vielfalt an Massage-Methoden zur Verfügung. Denn die klassische Massage geht über das bekannte „kneten“ hinaus. Ein Beispiel ist die Bindegewebsmassage, eine reflektorische Massage, die Reaktionen bei den inneren Organen, beim Bewegungsapparat und der Haut auslöst. Oder die Lymphdrainage, eine sanftere Massageform, die beispielsweise direkt bei Prellungen und Schwellungen angewendet wird. Auch die Behandlungsdauer hängt vom Problem und von der Therapieform ab. „Manchmal können einfachere Massagen angewendet werden, zum Beispiel um den Muskel eines Sportlers aufzuwärmen. Komplexere Probleme die zum Beispiel nach einer Operation auftreten, erfordern ein vernetztes Denken mit verschiedenen Therapieformen.
Eine völlig andere Bildungsinstitution, die sowohl ganze Lehrgänge als auch Massagekurse für die breite Masse anbietet, ist die Klubschule Migros. Wie Daniel Fritsche, Leiter der Sparte Bewegung und Gesundheit der Klubschulen Migros Ostschweiz erklärt, deckt die Klubschule insbesondere mit Massage-Kursen für den Heimgebrauch eine Nische ab. „Unsere kürzeren Kurse, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern Massagegrundkenntnisse für Zuhause aneignen, geniessen grosse Beliebtheit.“ Eine Klasse zählt jeweils zwischen fünf und zehn Personen. Bevor es an den praktischen Teil geht, beginnt jeder Kurs zunächst mit theoretischen Grundlagen. Die Palette an Kursen ist breit gefächert, sie reicht von Faszien- und Bindegewebsmassage, über klassische Massage bis hin zu Fussreflexzonenmassage oder Hot-Stone-Massage. „Diese Mischung an breit gefächerten Angeboten, die jeder und jede selbst direkt Zuhause anwenden kann, trifft genau den Nerv der Leute“, sagt Daniel Fritsche.
„90 bis 95 Prozent aller Leute lässt sich gern massieren. Ausserdem ist die Massage eine Therapieform, die nachgewiesenermassen guttut.“
Als langjähriger Fussballer hat sich der Leiter der Sparte Bewegung und Gesundheit schon oft in die Hände von Masseurinnen und Masseuren begeben. Und er hat auch schon selbst einen Kurs an der Klubschule besucht: einen Rücken-Nacken-Massagekurs. „Zu Hause wird mein Können sehr oft in Anspruch genommen“, schmunzelt Daniel Fritsche. Er berichtet, dass die Massagekurse an der Klubschule Migros an vielen und unterschiedlichen Standorten angeboten werden. „Nicht nur in grossen Städten sind unsere Massage-Kurse buchbar – uns ist es wichtig, die Angebote an möglichst vielen Standorten durchzuführen, beispielsweise auch in Arbon oder Lichtensteig.“ Daniel Fritsche hält zwar fest, dass das Massieren nicht mehr die Teilnehmerzahlen der Boomjahre vor 25 Jahren erreicht. Aber egal ob Hot-Stone, Shiatsu oder Sportmassage: „Die regelmässige Nachfrage nach den verschiedenen Kursen im Bereich Massieren spricht nach wie vor für deren Durchführung“, betont Daniel Fritsche. Das Geheimnis für die anhaltende Beliebtheit dieser Kurse ist seiner Ansicht nach simpel: „90 bis 95 Prozent aller Leute lässt sich gern massieren. Ausserdem ist die Massage eine Therapieform, die nachgewiesenermassen guttut.“