Gepostet 23.04.2024, Bruno Manz
Vier von zehn Schweizer Fachschulabsolventen studieren ausserhalb ihres Wohnkantons. Nach der Ausbildung zieht jede zehnte Person in einen anderen Kanton, jede fünfte arbeitet ausserhalb. Das ergab eine BFS-Analyse.
Neue Auswertungen der Abschlussjahrgänge 2016 bis 2020 von Höheren Fachschulen durch das Bundesamt für Statistik (BFS) zeigen: 41% absolvierten ihren Bildungsgang ausserhalb ihres Heimatkantons, meist aufgrund mangelnden Angebots (62%). Die Wahl fiel oft aufgrund des Rufes der Institution, des Zeitmodells und spezifischer Kurse auf andere Kantone. Auch Empfehlungen aus dem Umfeld beeinflussten die Schulwahl.
Die meisten Höheren Fachschulen konzentrieren sich auf wenige Standorte, was zu Unterschieden in der Mobilität je nach Herkunftskanton führt. Der Kanton Freiburg verzeichnete den höchsten Anteil an auswärtigen Absolventen und Absolventinnen (91%), während im Tessin nur 6% eine ausserkantonale Schule besuchten.
Die grenzüberschreitende Ausbildungswahl ist selten (unter 2%). Italienischsprachige Diplomanden und Diplomandinnen waren am mobilsten (7%), gefolgt von französischsprachigen (4%) und deutschsprachigen (0,8%). 46% der Abschliessenden, die ausserhalb ihres Sprachgebiets studierten, fanden kein entsprechendes Angebot in ihrer Sprache.
12% der Absolventen und Absolventinnen zogen nach der Ausbildung in einen anderen Kanton. In Zürich, Bern, Basel-Stadt und Zug arbeiteten mehr von ihnen als dort wohnten. Insgesamt arbeiteten 21% ausserhalb ihres Wohnkantons.
Die grössten Kantone Zürich und Bern hatten weniger Wohnortswechsel und geringere Arbeitsmobilität über Kantonsgrenzen. Kleine und mittelgrosse Deutschschweizer Kantone wiesen mehr Mobilität auf: über die Hälfte zog um oder arbeitete anderswo.