Gepostet 31.01.2017, Gabriel Aeschbacher
Das Ende der obligatorischen Schulzeit muss nicht zwingend in eine Berufslehre münden, denn in Form von weiterführenden Schulen oder einem Sprachaufenthalt gibt es attraktive Alternativen für ein Zwischenjahr.
Viele Schulabgänger wissen im Moment noch nicht, wohin sie ihr Weg nach der neunten Klasse und somit nach der obligatorischen Schulzeit hinführen soll. Da bietet zum Beispiel ein Zwischenjahr im Welschland – so wie es zum Beispiel Saskia in Angriff genommen hat – eine Alternative zu einer Berufslehre. Saskia lebt und arbeitet noch bis Sommer 2017 in Lausanne, wo sie nicht nur zur Schule geht, sondern auch die Kinder ihrer Gastfamilie hütet. Nebenbei lernt sie so gut Französisch, dass sie nach ein paar Monaten in der Fremde schon so viel gelernt hat wie zuvor während der gesamten Schulzeit. „Den Schritt ins Welschland bereue ich auf keinen Fall. Ich würde mich sofort wieder so entscheiden!“ Saskia weiss bereits, wie es im kommenden Sommer weitergehen wird. „Ich werde eine Lehre als FaGe beginnen“, freut sich die 16-Jährige auf den nächsten Schritt in ihrem noch jungen Leben.
Noch ein bisschen weiter gezogen ist die heute 19-jährige Lina, die ein ganzes Jahr in den Vereinigten Staaten verbracht hat. „Ich wollte meinen kulturellen Horizont erweitern, wusste aber auch noch nicht genau, welchen Weg ich nach der dritten Oberstufe wählen sollte. Heute ist Lina zurück in der Schweiz und absolviert momentan eine KV-Schule mit Schwerpunkt Tourismus. Dort kommt ihr entgegen, dass sie sehr gut Englisch spricht und auch aus einem reichen Fundus an Erfahrungen schöpfen kann. Ob sie dereinst eine Lehre in diesem Sektor in Angriff nehmen wird, weiss Lina noch nicht. Gut möglich, dass sie schon bald wieder vom Reisefieber gepackt wird.
„Ein Zwischenjahr eröffnet neue Horizonte.“
Gilles (16) versucht sein schulisches Glück derzeit an der Zuger Fachmittelschule (FMS). Weil er Lehrer werden möchte, braucht er dazu in einem ersten Schritt den Abschluss an der FMS. Danach könnte er an eine Pädagogische Hochschule (PH) gehen. „Ich möchte möglichst vielen Kindern Wissen vermitteln, und ich arbeite auch gerne mit ihnen“, umreisst der fröhliche junge Mann seine Motivation. Als junger Mann ist er nicht gerade ein Einzelkämpfer, jedoch in der Minderheit, wenn man die aktuellen Zahlen in Schweizer Schulzimmern ein bisschen genauer unter die Lupe nimmt: Während an der Oberstufe immerhin (fast) jede zweite Lehrkraft ein Mann ist, haben Frauen an der Primarschule deutlich die Überhand, denn dort ist gerade mal jede fünfte Lehrkraft ein Mann – Tendenz sinkend!
Gar die gymnasiale Hürde nehmen möchte Severin (16). Damit er sich möglichst optimal auf seine Ziele fokussieren kann, geht er als Interner in Engelberg zur Schule, was eine spezielle Erfahrung sei, wie uns Severin verrät. „Aber auch eine, die mich reifer gemacht hat.“ Seinen derzeitigen Traumberuf sieht er noch nicht so plastisch vor sich, jedoch irgendwo im kreativen Bereich. Damit er seinem Traum von der Matura näher kommt, ist bis auf Weiteres harte Arbeit angesagt. Wenn alles klappt, wird Severin seine Matura 2020 bestehen.„Die Matura ist mein Ziel.“