Gepostet 29.08.2018, Ronny Arnold
Die Digitalisierung prägt die Gesellschaft. Hat dies auch Einfluss auf die Wahl des Studienganges? Wir haben bei der FHS St. Gallen und der FHNW nachgefragt.
In drei Wochen startet das neue Herbstsemester. Doch was ist eigentlich bei den Studierenden besonders gefragt? Lea Müller von der FHS St. Gallen: «Unsere grössten Bachelor-Studiengänge sind nach wie vor Betriebsökonomie und Soziale Arbeit. Aber auch unser jüngster Studiengang Architektur erfreut sich grosser Beliebtheit – deutlich mehr als erwartet.» Bei der FHNW ist das praxisorientierte Studium sehr beliebt. «Im Zeitalter von Industrie 4.0 und Digitalisierung ist die Bedeutung von technisch-naturwissenschaftlich gut ausgebildeten Personen grösser denn je. Entsprechend hat das Interesse an Ausbildungen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zugenommen.», sagt Karin Hiltwein von der FHNW.
Die Fachhochschulen sind weiter im Wachstum. Haben 2010/11 noch 60’930 Personen studiert, waren es 2017/18 bereits 76'504 Studierende. Karin Hiltwein: «Die Fachhochschulen haben sich in den vergangenen Jahren als neuer Hochschultyp sehr gut positioniert. Studieninteressierte sowie potentielle Arbeitgeber schätzen die praxisorientierte Ausbildung auf Hochschulniveau. Lea Müller ergänzt: «Die Studierenden informieren sich besser und legen bei ihrer Studiengangwahl mehr Wert auf die Reputation der Hochschule und den Stellenwert des Abschlusses in der Praxis. Der Umstand, dass die OST eine sehr hohe Berufsbefähigung vermittelt, erklärt zumindest zum Teil das Wachstum um über 30% der vergangenen 10 Jahre.»
Neben wachsenden Zahlen bei den Studierenden prägt auch die Digitalisierung die Fachhochschulen. «Der digitale Wandel in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur wirkt sich auf die Anforderungen an die Absolventinnen und Absolventen der FHNW in allen Fachbereichen aus. Das Ziel der FHNW ist es, die Absolventinnen und Absolventen aller Studiengänge fit für die digitale Zukunft zu machen.» Bei der FHS St. Gallen rechnet Lea Müler damit, dass Studiengänge wie zum Beispiel Wirtschaftsinformatik weiter an Wichtigkeit gewinnen werden. «Im Digitalisierungsprozess sind Wirtschaftsinformatiker wichtige Gestalter und Bindeglied zwischen Business und IT und seine Rolle wird in den nächsten Jahren noch wichtiger.»
Neben den klassischen Studiengängen gibt es auch ein breites Angebot an Weiterbildungen an den Fachhochschulen. «Immer mehr Menschen bilden sich weiter, so passt sich auch laufend unser Angebot an» sagt Lea Müller. «Bei uns startet zum Beispiel in diesem Herbst neu der CAS Digital Public Services und Communication sowie der CAS Kommunalpolitik». Auch bei der FHNW geniesst die Weiterbildung einen hohen Stellenwert, dementsprechend wird das Angebot laufend ausgebaut und den aktuellen Entwicklungen angepasst.