Gepostet 18.10.2022, Anna Epp
Sozialbegleitung: Was diesen Beruf interessant macht.
Menschen geraten aus gesundheitlichen, familiären oder auch beruflichen Gründen in schwierige Lebenslagen. Hier kommt die Sozialbegleitung ins Spiel, indem sie Einzelpersonen, Gruppen und Familien begleitet und unterstützt, so Brigitte Meier, Geschäftsführerin der Schule für Sozialbegleitung. Claudia Klauser, Sozialbegleiterin mit eidg. Fachausweis, berichtet von einer abwechslungsreichen und erfüllenden Berufstätigkeit: «Ich habe mit unterschiedlichen Menschen und ihren individuellen Lebenswelten zu tun. Dies ist immer wieder herausfordernd und spannend.» Neben administrativer Unterstützung begleitet sie die Klientinnen und Klienten zu Terminen oder hilft ihnen bei der Alltags- und Freizeitgestaltung. «Diese Kombination macht unseren Beruf so spannend und für mich persönlich erfüllend», führt Klauser aus.
Auf diese unterschiedlichen Aufgaben und herausfordernden Situationen bereitet die Ausbildung zur Sozialbegleiterin bzw. zum Sozialbegleiter vor. «Bei uns erlernen die Studierenden persönliche, fachliche und methodische Kompetenzen, um Menschen in herausfordernden Situationen professionell zu begleiten, zu ermutigen und zu bestärken», erklärt Meier. «Nebst dem ganzen fachlichen Know-how, welches man bei dieser Ausbildung an der Schule für Sozialbegleitung vermittelt bekommt, ist diese Ausbildung auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst, was zu einer persönlichen Weiterentwicklung führt. Diese Persönlichkeitsentwicklung ist aus meiner Sicht sehr wichtig, da wir nach den ethischen Grundsätzen der Sozialbegleitung sowie dem Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz handeln, um uns täglich mit Menschen in Lebenskrisen auseinandersetzen zu können», berichtet Klauser und empfiehlt aus diesen Gründen die Ausbildung weiter.
«Die Ausbildung ist zugeschnitten auf Erwachsene, die ihr soziales Engagement zum Beruf machen wollen, und für Quereinsteigende in einen sozialen Beruf», so Meier. Gemäss Klauser ist eine gewisse Lebenserfahrung hilfreich, wichtig seien aber auch «vernetztes Denken, gute Kommunikationsfähigkeiten, aktives Zuhören, Flexibilität, Empathie und vor allem Offenheit sowie eine wertfreie Haltung gegenüber den Klientinnen und Klienten und ihrer Lebenswelt». All diese Fähigkeiten tragen dazu bei, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen.
Die Ausbildung an der Schule für Sozialbegleitung richtet sich nicht nur an Erwachsene, die ihr soziales Engagement zum Beruf machen wollen, sondern auch an Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Die Ausbildung ist praxisorientiert aufgebaut und setzt neben dem schulischen Teil eine Berufstätigkeit mit einem mindestens 20%-Pensum im Sozialbereich voraus. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und ist in zwei Teile aufgebaut. In einem einjährigen Grundlehrgang wird die Basis geschaffen, gefolgt von einem darauf aufbauenden Vorbereitungslehrgang von zwei Jahren. Mit gewissen beruflichen Ausbildungen (Fachfrau Gesundheit / Fachmann Gesundheit, Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung oder vergleichbare Abschlüsse) kann die Ausbildung zur Sozialbegleiterin bzw. zum Sozialbegleiter auf zwei Jahre verkürzt werden. Direkt zugelassen zum Aufnahmeverfahren sind Personen mit einer abgeschlossenen Berufsbildung (EFZ) mit Erfahrung im Sozialbereich, wobei auch Freiwilligenarbeit als Erfahrung gilt. Personen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, können ein Vorpraktikum absolvieren. Die Ausbildung zur Sozialbegleiterin bzw. zum Sozialbegleiter bereitet auf die Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis vor. Mit abgeschlossener Ausbildung können Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleiter an unterschiedlichsten Orten arbeiten. Der Einsatzbereich reicht von Institutionen im sozialen Bereich, über Gemeinden, Behörden, Kirchen und andere Organisationen bis hin zu einer Assistenz für Privatpersonen, berichtet Meier.
Die Schule für Sozialbegleitung führt regelmässig unverbindliche Infoveranstaltungen für interessierte Personen durch. Weitere Infos dazu findest du hier.