Gepostet 16.04.2014, Bildung Schweiz
Bei den Schulabgängern in den USA scheint sich ein Wechsel abzuzeichnen: Weg von der Wall Street und der Finanzbranche hin zu Technologie und Silicon Valley.
Von dieser Veränderung profitiert die Universität Stanford in der Nähe von Palo Alto in Kalifornien, die immer mehr Anfragen nach einem Studienplatz verzeichnet. Nach Harvard wollen dagegen immer weniger Studienanfänger. Stanford hat für das nächste Studienjahr fast 8000 Bewerber mehr als ihr Wettbewerber an der Ostküste der USA verzeichnet. Die Uni nahm 5,1 Prozent der Studienbewerber an und war damit selektiver als Harvard in Massachusetts.
Die angehenden Studenten in den USA zieht es offenbar in den Westen – so wie auch Viraj Mehta aus Austin im US- Bundesstaat Texas, der Studienzulassungen von den Universitäten Harvard und Stanford erhalten hat. Der frühe Favorit des 17-jährigen Schulabgängers ist Stanford. “Die Verlagerung von der Wall Street zu Silicon Valley und von Finanzen zu Technologie spricht für Stanford”, sagt Mehta, der sich bis zum 1. Mai entscheiden muss. Er will sich in diesem Monat dennoch beide Unis anschauen, denn “Harvard nimmt einen besonderen Platz in Amerika ein und hat so viel Geschichte”.
Der Andrang bei Stanford ist höher als bei den altbewährten Elite-Hochschulen, den Ivy-League-Universitäten. Ihr Ruf als Innovations-Schmiede und die Nähe zu Silicon Valley locken Studenten an – einige angezogen von der Aussicht auf Stellen in den Bereichen Technologie, Risikokapital und verwandten Feldern. Die Hochschule hat fast 5000 Firmen in Hochtechnologie und anderen Bereichen hervorgebracht. Die Möglichkeit bei einem Startup mitzuarbeiten, zieht jüngere Menschen an, insbesondere im Vergleich zum Investmentbanking.
In Stanford ist die Zahl der Studienbewerber um 8,6 Prozent gestiegen, während die Anträge auf einen Studienplatz in Harvard, der reichsten und ältesten Hochschule in den USA, im vergangenen Jahr um 2,1 Prozent gefallen sind. Dennoch wurden in Harvard nur 5,9 Prozent der Bewerber als Studienanfänger akzeptiert. Damit bleibt die Elite-Hochschule eine der wählerischsten – wenn auch nicht ganz so selektiv wie Stanford.