Gepostet 27.08.2020, Ruedi Bomatter
Die Corona-Krise wird unsere Art des Arbeitens und des Wirtschaftens massiv beeinflussen. Arbeitsprozesse werden angepasst, neue Geschäftsfelder erschlossen. Viel Arbeit für das Change Management. Doch wie wird dieser Prozess erfolgreich umgesetzt?
Die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen ist Grundvoraussetzung für nachhaltiges Management. Doch dieser Prozess birg auch Risiken. „Veränderungen werden von vielen Menschen eher kritisch oder gar als Bedrohung gesehen“, sagt Marco Heiz, Dozent bei der Microwin AG in Wallisellen. „Der entscheidende Erfolgsfaktor bei Veränderungen in einem Unternehmen ist die Kommunikation“, so Marco Heiz weiter. „Nur wenn alle Beteiligten Verständnis für die Veränderung haben, wenn wir eindeutige und verständliche Leitbilder schaffen können und wenn die publizierten Informationen ehrlich und offen sind, wird man auch Erfolge feiern können.“ Eine Kommunikationsbegabung ist sicherlich ein grosser Mehrwert für jeden Change Manager. Dies schliesst eine natürliche Autorität, Sympathie und Überzeugungskraft mit ein. Die eigene Einstellung zu Veränderungen sollte positiv sein, und ein fundierter betriebswirtschaftlicher Hintergrund hilft beim allgemeinen Verständnis für die Änderungen im Unternehmen.
Die Erwartungen an eine Führungskraft während eines Change Prozesses sind gewaltig. Sie sollte jederzeit Klarheit haben, wohin die Reise geht, und den Überblick über sämtliche Ziele, Prozesse, Strukturen und Massnahmen behalten. Eine schwierige Aufgabe, die nicht selten beim Change Manager selber zu Unsicherheiten und Ängsten führt. „Im Schaffen von Leitbildern und Visionen, auch für sich selbst, können diese Unsicherheiten überwunden werden“, so Marco Heiz weiter. „Man muss wissen, welches die eigenen Stärken und Schwächen sind, und täglich an sich selbst arbeiten. Auch für uns Führungskräfte ist ein stetes und persönliches Change Management nötig.“ Ein Klima des Vertrauens ermöglicht offene Gespräche von oben nach unten und von unten nach oben. Wenn es Führungskräften gelingt, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Alltag zu leben, sind sie und ihr Unternehmen für die nächste Veränderung gerüstet. Schlechte Stimmung, Gerüchte und Unsicherheit behindert nicht nur den Veränderungsprozess, darunter leidet auch die Motivation der Belegschaft. Produktivitätseinbussen sind die unvermeidliche Folge. Marco Heiz dazu: „Das Management muss immer den Überblick bewahren können. Wo befinden sich die Mitarbeitenden momentan im Prozess? Was benötigen die Mitarbeitenden zur Umsetzung der gesetzten Ziele?
Am Einfachsten erreicht man dies durch eine offene Kommunikation und regelmässig eingeholte ehrliche Feedbacks. Durch diese Gegenseitigkeit in der Information, ist es uns möglich, Ängste zu erkennen und anzugehen.“ Ein erfolgreicher Change muss immer strategisch angegangen werden. Dabei gibt es verschiedene Modelle. Ob Top-down oder Bottom-up, in der Praxis werden meist beide Modelle parallel angewendet. Weder können Mitarbeitende alleine ohne „Go“ aus der Chefetage tiefgreifende Veränderungen vornehmen, noch funktioniert es, wenn allein die Bosse entscheiden, wo es hingehen soll, ohne die Belegschaft ins Boot zu holen. Wer nicht sicher ist, wie er eine nötige Veränderung im Unternehmen angehen soll, kann sich auch externe Hilfe holen. Verschiedene Bildungsinstitute und Unternehmen bieten eine ganze Reihe von allgemeinen und spezifischen Kursen oder auch individuelle Unterstützung an.