So geht überzeugen!

Gepostet 17.03.2023, Martina Tresch

Die einen können es besser als andere: überzeugen. Neben dem Auftreten und den Argumenten gibt es einiges, das dabei beachtet werden sollte.

Überzeugend zu wirken, ist nicht immer leicht. Aber keine Angst, Überzeugungskraft ist lernbar. Foto: Adobe Stock
Überzeugend zu wirken, ist nicht immer leicht. Aber keine Angst, Überzeugungskraft ist lernbar. Foto: Adobe Stock

Jeder von uns hat im Bekanntenkreis so eine Person: eine, die selbstbewusst ist, sich gut ausdrücken kann und einfach alle von ihren Ideen überzeugen kann. Sie ist halt so, denken wir dann. Die Argumente waren einfach zu gut, sind wir uns sicher. Sind es Naturtalente, die ihr Umfeld so dermassen gut von einer Idee oder einem Projekt überzeugen können? In einem gewissen Masse ja: «Es gibt Menschen, die überzeugender wirken als andere. Oft hat das mit ihrem Auftreten und Verhalten zu tun», sagt Andrea Sägesser, Geschäftsführerin und Seminarleiterin am Weiterbildungszentrum WBZ Langwiesen bei Schaffhausen. Wer Ideen authentisch und aus echter Überzeugung vertritt, wirkt eben vertrauenswürdig, schildert sie. Wer hingegen unsicher auftritt oder sich beispielsweise zu stark im Detail verliert, hat es schwerer, jemanden zu überzeugen.

Das, was zwischen den Zeilen liegt

Doch keine Angst, überzeugend auf andere zu wirken, ist lernbar! Zunächst sollte die Aussprache klar sein, die Geschichte spannend und bildhaft erzählt werden, und wichtig ist auch die Körpersprache, fasst Gerd Pabst, Geschäftsführer und Referent am Schulungsunternehmen AEF AG zusammen. Wichtig ist aber auch das, was zwischen den Zeilen transportiert wird: «Um überzeugen zu können, muss eine Person fähig sein, Emotionen und Ideen zu kreieren und zu senden. Das ist eine Fähigkeit, die man üben und verbessern kann.» An der AEF AG wird beispielsweise im Kurs «AEF Intensiv Training – Kommunikation» spezifisch daran gearbeitet. Die eigenen Fähigkeiten verbessern, ist unter anderem das Ziel dieses Seminars. Es geht aber auch darum, effiziente Sitzungen zu führen, den Umgang mit unangenehmen Personen zu erlernen oder Selbstsicherheit zu erlangen, um bei der eigenen Position zu bleiben.

Eine neue Perspektive auf sich selbst erhalten

Andrea Sägesser. Foto: zVg
Verschiedene Kurse helfen dabei, überzeugender zu wirken, sei es im Bereich Kommunikation, Selbstkenntnis, Auftreten und Wirkung, wie Andrea Sägesser ausführt. Am WBZ Langwiesen beispielsweise können mehrere Kommunikationskurse besucht werden, in denen man lernt, überzeugend zu kommunizieren, durch Haltung und Verhalten Wirkung erzielt oder durch Fragen die Aufmerksamkeit lenkt. Doch wo fängt man an? «Oft fällt es Menschen schwer, selbst herauszufinden, warum sie nicht überzeugend sind», hält Andrea Sägesser fest. Andere Personen aus dem Umfeld können hilfreich sein, um eine neue Perspektive auf sich selbst zu erhalten.

«Wer überzeugender wirken möchte, sollte an seinem Auftreten, seiner Wirkung auf andere sowie an seiner Kommunikation arbeiten. Denn oft schlägt ein selbstsicheres Auftreten die besten Argumente, die nicht überzeugend vorgetragen werden», sagt die Expertin. 

Empfohlene Angebote

Argumente auf den Punkt bringen

Ein überzeugendes Auftreten ist sowohl im Berufsleben als auch im Alltag nützlich: «Überzeugend zu sein, ist grundsätzlich in allen Situationen und Lebensbereichen von Vorteil», so Andrea Sägesser. Bei der Arbeit sei es jedoch oft besonders frustrierend, wenn es trotz guter Ideen nicht gelinge, andere zu überzeugen. «Deshalb ist es wichtig, dass man Argumente sicher, übersichtlich und auf den Punkt gebracht, vorträgt.» Wer beruflich mehr Verantwortung oder neue Aufgaben übernehmen möchte, benötigt eine gewisse Überzeugungskraft, betont sie. «Andere sollten das Gefühl erhalten, dass sie auch etwas gewinnen, wenn sie den Argumenten folgen.» Um die eigene Überzeugungskraft zu stärken, hat sie folgende Tipps parat: «Die Fakten sollten geprüft und die wichtigsten Argumente definiert werden. Es geht aber auch darum, sich Gegenargumente und Bedürfnisse der anderen vorzustellen, um ein gemeinsames Ziel zu suchen», rät Andrea Sägesser. Zudem sei es wichtig, Kritik auch als Punkt zu betrachten, der in der Lösung noch nicht ausreichend berücksichtigt wurde. «Danach geht es darum, selbstbewusst und mit klarem Fokus, aber auch offen für gute Kompromisse, in die Verhandlung zu gehen», sagt sie. 

Genau das meinen, was man sagt

Gerd Pabst. Foto: ZvG
Generell kann jeder und jede am Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen, den eigenen Kommunikationsfähigkeiten und einem sicheren Auftreten arbeiten, ist die Geschäftsführerin überzeugt. Für Gerd Pabst ist ausserdem klar, dass die geistige Qualität letztlich weitaus wichtiger ist als eine korrekte Aussprache oder irgendwelche rhetorischen Tricks.

«Man muss authentisch sein und eben genau das meinen, was man sagt. Dann erhält man auch Zuspruch für das, wofür man argumentiert. Das ist überzeugen!» - Gerd Pabst

Und wenn es bei jemandem doch noch an Überzeugungskraft fehlt, dann gibt es unterschiedliche Weiterbildungen, die jedem und jeder helfen können, selber zum Überzeugungsprofi zu werden.

Tipps von den Überzeugungs-Profis

  • Fakten und Standpunkte prüfen, Argumente finden 
  • Gegenargumente berücksichtigen 
  • Widerstand und Kritik in die Lösungsfindung einbinden
  • Selbstbewusst und mit klarem Fokus auftreten
  • Offen für Kompromisse bleiben
  • Emotionen und Ideen kreieren 
  • Vertrauensvoll und authentisch auftreten

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