4 Facts, warum sich eine Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau lohnt
Ein Kaufmann ist im Büro eines Unternehmens tätig. Er ist nicht nur für die Informationsverarbeitung zuständig, sondern auch für die Kommunikation mit den Kunden und den Zahlungsverkehr. So schreibt ein Kaufmann nicht nur Rechnungen und Gutschriften, sondern ist auch für Lohnzahlungen verantwortlich und schreibt Briefe an Kunden. Diese Aufgaben werden am Computer erledigt, wobei vor allem Office-Pakete verwendet werden. Weiterhin führt ein Kaufmann Datenbanken, beispielsweise zu Kunden oder Warenein- und ausgängen. Er kommuniziert nicht nur mit Kunden und Geschäftspartnern, sondern auch mit seinen Mitarbeitern. Neben Bürotätigkeiten übernimmt ein Kaufmann oft auch organisatorische Tätigkeiten. Dazu gehören Adressrecherchen, das Einholen von Auskünften, Terminvereinbarungen und die Vor- und Nachbereitung von Meetings. Ein Kaufmann protokolliert nicht nur geschäftliche Besprechungen, sondern führt auch Akten und leitet Informationen an die dafür zuständigen Stellen weiter. Je nach Branche kann ein Kaufmann auch weitere spezielle Aufgaben übernehmen, beispielsweise im Marketing oder in der Buchung von Reisen.
Wer in der Schweiz eine Ausbildung als Kaufmann bzw. Kauffrau absolvieren möchte, kann dies in einer von 21 kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen tun. Diese Branchen umfassen unter anderem Handel, Hotel-Gastro-Tourismus (HGT), Kommunikation, Reisebüro, Nahrungsmittelindustrie und Transport. Die Berufsausbildung, die drei Jahre lang absolviert wird, beinhaltet sowohl einen schulischen Teil, der an der Berufsfachschule stattfindet, als auch einen praktischen Teil, der im Betrieb stattfindet. Vom ersten bis zum dritten Lehrjahr nimmt die Zeit im Betrieb zu, während die Zeit an der Berufsfachschule abnimmt. Alternativ zur beruflichen Grundbildung kann die Lehre auch an der Handelsmittelschule absolviert werden. Diese Art der Lehre dauert drei bis vier Jahre und beinhaltet nicht nur Vollzeitunterricht, sondern auch ein Betriebspraktikum. Dabei wird der Schüler nicht nur zum Kaufmann ausgebildet, sondern erlangt auch die Berufsmatura. Neben den beruflichen Kompetenzen wird an der Handelsmittelschule auch ein breites Allgemeinwissen vermittelt, allerdings ist diese Art der Lehre relativ teuer. Eine weitere Möglichkeit der Lehre bieten staatlich zugelassene private Handelsschulen. Dort nimmt die Ausbildung drei Jahre in Anspruch und besteht aus einem zweijährigen schulischen und einem einjährigen praktischen Teil. Während der Lehre an einer Handelsmittelschule haben Schüler die Möglichkeit, weitere Qualifikationen wie das Handelsdiplom VHS, Bürofachdiplom VHS oder den ECDL (Europäischer Computerführerschein, European Computer Driving License) zu erwerben. Hat der Schüler die Lehre erfolgreich absolviert, erhält er das eidgenössische Fähigkeitszeugnis und darf sich als "Kaufmann EFZ" bzw. "Kauffrau EFZ" bezeichnen.
Je nachdem, in welcher Branche ein Kaufmann EFZ Arbeit findet, muss er unterschiedliche fachliche Anforderungen erfüllen. Grundsätzlich ist allen Kaufleuten gemeinsam, dass ihre Soft Skills besonders gefragt sind. Der ideale Kandidat verfügt über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, da sowohl zu den Kunden und Geschäftspartnern als auch zu den Teamkollegen viel Kontakt besteht. Dies beschränkt sich nicht nur auf das Mündliche, denn auch die schriftliche Kommunikation in Form von Briefen und E-Mails spielen eine wichtige Rolle. Hinzu kommen ein Sinn für Ordnung und gute Organisationsfähigkeiten. Dies ist nicht nur beim Archivieren von wichtigen Dokumenten von Bedeutung, sondern auch bei der Führung von Datenbanken. Ausserdem sollte ein Kaufmann keine Abneigung gegen Zahlen haben, da das Erstellen von Rechnungen zu seinen täglichen Aufgaben gehört. Von Vorteil sind auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Besonders gute Chancen haben Sie als Kaufmann, wenn Sie über ein freundliches und hilfsbereites Wesen verfügen. Gleichzeitig sollten Sie dazu in der Lage sein, Verhandlungen sicher zu führen und bestimmt aufzutreten. Auch in Konfliktsituationen gilt es, gelassen zu bleiben und professionell aufzutreten. Ein gewisses Mass an Stressresistenz sollte vorhanden sein. Hilfreich sind zudem gute Fremdsprachenkenntnisse. Solide Kenntnisse der englischen Sprache werden von den meisten Unternehmen erwartet, weitere Fremdsprachenkenntnisse, beispielsweise im Französischen oder Spanischen, sind von Vorteil.
Die Ausbildung zum Kaufmann findet in einem von drei Profilen statt. Diese Profile, nach Hierarchie von unten nach oben gegliedert, sind das B-Profil (Basis-Grundbildung), E-Profil (Erweiterte Grundbildung) und das M-Profil mit Berufsmaturität (BM). Je nachdem, in welchem Profil die Ausbildung absolviert wird, unterscheiden sich die Anforderungen an die Vorbildung. Das M-Profil mit Berufsmaturität erfordert nicht nur sehr gute Leistungen in der obersten Schulstufe, sondern auch das Bestehen einer Aufnahmeprüfung.