Gepostet 12.11.2019, Ronny Arnold
Das aktuelle «Barometer Gute Arbeit» zeigt, dass die Arbeitnehmenden in der Schweiz unzufriedener mit ihrem Einkommen sind, sie sich zunehmend um ihren Arbeitsplatz sorgen und der Stress am Arbeitsplatz zunimmt.
Das gestern von Travaill Suisse veröffentlichte «Barometer Gute Arbeit» fühlt jährlich den Arbeitnehmenden in der Schweiz bezüglich der Arbeitszufriedenheit den Puls. Die Ergebnisse der jährlichen Erhebung waren seit fünf Jahren nicht mehr so tief. So hat vor einigen Wochen bereits das Bundesamt für Statistik BFS mit den Ergebnissen der Gesundheitsbefragung Schweiz eine markante Zunahme von Stress in der Arbeitswelt zwischen 2012 und 2017 nachgewiesen. Auch die Ergebnisse des «Barometer Gute Arbeit» bestätigen diese Entwicklung: 42.3 Prozent der Arbeitnehmenden fühlen sich durch die Arbeit oft oder sehr häufig gestresst – eine Zunahme von 2.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutlich negativ entwickelt hat sich die Dimension Sicherheit. Einerseits machen sich immer mehr Arbeitnehmende Sorgen um ihren Arbeitsplatz, andererseits hat die Lohnstagnation der letzten Jahre Spuren hinterlassen – bereits 12.4 Prozent halten ihr Einkommen für nicht angemessen.
Was auch auffällt sind die grossen Unterschiede bei der Unterstützung von Weiterbildungsaktivitäten: Obwohl die Aus- und Weiterbildung als Schlüssel für die erfolgreiche Bewältigung des Strukturwandels angesehen werden, erlebt eine Mehrheit der Arbeitnehmenden keine oder unzureichende Förderung der Weiterbildung durch den Arbeitgeber. Jeder Dritte hat im letzten Jahr keine Weiterbildung besucht – dies begründet ein Drittel mit zu wenig Unterstützung durch den Arbeitgeber und je ein Viertel nennt zeitliche und/oder finanzielle Gründe als Ursache der fehlenden Weiterbildung. Diejenigen, die in den Genuss einer Weiterbildung kamen, wurden zu 41.9 Prozent vom Arbeitgeber vollständig finanziell und zeitlich unterstützt, ein Viertel hingegen erhielt gar keine oder nur eine partielle Unterstützung.