Gepostet 28.10.2019, Gabriel Aeschbacher
Wir werden immer älter, brauchen aber auch mehr Betreuung. Ein Berufsfeld mit Zukunft.
Wurden Schweizerinnen und Schweizer 1998 durchschnittlich etwas über 76 (Männer) und fast 83 (Frauen) Jahre alt, schaut das 20 Jahre später nochmals ganz anders aus, denn nun dürfen wir uns über 82 respektive fast 86 Lebensjahre freuen. Das sind gute Neuigkeiten für die vitalen Rentner von heute, ist gleichzeitig aber eine Herausforderung für diejenigen, welche sich um unsere älteren Mitmenschen kümmern.
Da kommen Institutionen wie zum Beispiel das Careum Bildungszentrum wie gerufen, denn hier sind Berufsfachschulen sowie Höhere Fachschulen unter einem Dach zu finden. Vollzeit, verkürzt oder berufsbegleitend sind sie eine Option, um den chronischen Personalmangel wenigstens ein bisschen aufzufangen.
Ob dies nachhaltig wirkt, ist eine andere Frage, denn es mangelt nicht nur an Personal, sondern auch an angemessenen Arbeitsbedingungen, wie Tobias E.* bestätigt. Er steht nun seit gut eineinhalb Jahren in der Ausbildung zum Fachmann Gesundheit (FaGe) und kennt die Sonnen- und Schattenseiten der Arbeitswelt bereits sehr gut. «Die Arbeitszeiten sind natürlich nicht der Hammer. Und die bisweilen chronische personelle Unterbesetzung bekomme ich als Lernender ebenfalls zu spüren», sagt der 19-Jährige, der an einem grossen Kantonsspital arbeitet. Auf der anderen Seite mag er seinen Beruf, denn es sei wunderschön, Kontakt mit Menschen zu haben und diesen helfen zu können. «Schliesslich werden wir alle einmal älter und wir wissen nicht, ob wir dereinst auch einmal auf Hilfe angewiesen sind.» Und: Obschon sich die negativen Aspekte nicht einfach so ausblenden lassen, möchte Tobias E. dem Gesundheitswesen über die Lehre hinaus erhalten bleiben, allerdings nicht als FaGe, sondern als Rettungssanitäter. Wie auch immer: Pflegeberufe sind ein Berufsfeld mit interessanten Perspektiven, bereichernde zwischenmenschliche Erfahrungen inklusive.
*Name der Redaktion bekannt