Gepostet 27.03.2020, Ronny Arnold
Seit 1995 gibt es in der Schweiz Fachhochschulen. Die Entwicklung ist rasant, doch die Schulen sind für die Zukunft gut gerüstet.
Waren es 2005 noch um die 680 Bachelorabschlüsse, verliehen die Fachhochschulen 2018 bereits 13’663 Diplome. Allein diese Zahlen zeigen den Boom der Fachhochschulen in der Schweiz deutlich. Für Prof. Dr. Crispino Bergamaschi, Präsident der Kammer Fachhochschulen von swissuniversities und Direktionspräsident der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, ist klar: «Das Erfolgsrezept der Fachhochschulen ist die kon-sequente Vernetzung und der Dialog sowohl mit der Arbeitswelt als auch mit der Wissenschaft.» Und Crispino Bergamaschi weiter: «Die Fachhochschulen wollen im Kern einen Beitrag zum Wohlergehen der Gesellschaft und zum Erfolg der Wirtschaft leisten. Dazu bilden sie Fachkräfte aus, die den heutigen und insbesondere zukünftigen Ansprüchen der Arbeitswelt bestmöglich entsprechen.» Die Mehrheit der Studierenden hat eine Lehre mit Berufsmatur abgeschlossen, damit sind die Fachhochschulen massgeschneidert für das duale Bil-dungssystem der Schweiz. «Dass die Studierenden nach erfolgreichem Abschluss gefragt sind auf dem Arbeitsmarkt, zeigen auch die Auswertungen vom Bundesamt für Statistik. Absolventinnen und Absolventen erhalten schnell eine unbefristete Anstellung und einen hohen Einstiegslohn», erklärt Professor Bergamaschi. Doch damit die Entwicklung auch in Zukunft soweiter geht, braucht es immer wieder Anpassungen. Aktuell bereiten sich die Fachhochschulen auf die digitale Zukunft vor. Die Lehrpläne werden permanent aktualisiert und innovative Studiengänge geschaffen.
Die gleiche Entwicklung wie die Fachhochschulen schweizweit erlebt auch die Hochschule für Technik der Fachhochschule Nordwest-schweiz FHNW. Sie wurde 2006 von den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn gegründet. «Bei dieser Gründung handelte es sich um eine Fusion und Standortkonzentration der ehemaligen drei technischen Fachhochschulen in der Nordwestschweiz. Seitdem hat sich die Zahl der Bachelor- und Master-Studierenden von 500 auf rund 1800 vergrössert», erklärt Prof. Dr. Martin Meyer, Leiter Ausbildung an der Hochschule für Technik FHNW. Einen hohen Stellenwert hat der Praxisbezug: «In jedem Semester arbeiten unsere Studierenden an einem Projekt, spätestens ab dem zweiten Studienjahr mit einem Auftraggeber aus der Wirtschaft. Zudem kommen alle unsere Dozentinnen und Dozenten aus der Wirtschaft und können ihre Erfahrung direkt an die Studierenden weitergeben.» Geprägt werden die Fachhochschulen stark von der Digitalisierung. Professor Meyer dazu: «Unsere Absolventinnen und Absolventen müssen vorbereitet sein auf ihr Wirken in einer Industrie 4.0. Das erfordert beispielsweise eine Verbreiterung der Ausbildungsinhalte aller Ingenieurdisziplinen in Richtung Informatik, Nutzung grosser Datenmengen und Sensorik.» Und Martin Meyer stellt fest: «Diesbezüglich sind die Fachhochschulen sehr gut aufgestellt.»