Gepostet 26.04.2022, Ronny Arnold
Jobverlust, Veränderungen der bisherigen Tätigkeiten oder einfach der Wunsch nach einer anderen Berufung? Die Gründe für eine neue berufliche Herausforderung können zahlreich sein.
Gemäss einer Studie von Jobcloud im Jahr 2021 ist jede zweite Person in der Schweiz aktiv oder passiv auf Stellensuche. Die Hauptgründe dafür sind gewünschte Salärverbesserungen und der Wunsch nach einer generellen beruflichen Veränderung. Der Anteil passiv Jobsuchender ist seit 2016 auf stabilem Niveau bei 27 - 28 Prozent. Passiv Jobsuchende sind Personen, die nicht bewusst einen Job suchen, aber regelmässig über einen Wechsel nachdenken. Doch was sind die Gründe dafür? Ausschlaggebend sind der gesellschaftliche Wandel und die Digitalisierung. Die Zeiten, dass jemand 40 Jahre im gleichen Unternehmen arbeitet, verschwinden immer mehr. Auf der einen Seite gibt es die Arbeitnehmenden, die den Job innerhalb der Branche wechseln. Auf der anderen Seite gibt es die immer grösser werdende Gruppe, die ganz eine neue Berufung in Angriff nimmt. Dies teilweise freiwillig aufgrund neuer Interessen oder dem Wunsch einer neuen Herausforderung, aber auch «unfreiwillig» aufgrund Umstrukturierungen, beispielsweise durch die Digitalisierung. Aber wie funktioniert Umschulung? Ein Patentrezept dafür gibt es nicht. Dies ist abhängig von den bisherigen Vorkenntnissen und dem gewünschten neuen Beruf.
Eine Umschulung kann unterschiedlich ablaufen. Mögliche Wege sind:
Mit einer Umschulung gelingt es, attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu bleiben, sich das aktuelle Wissen anzueignen und gleichzeitig für sich eine neue Herausforderung zu finden. Wenn du aber nicht sicher bist, was der richtige Weg für dich ist, können dir Coaches helfen, die auf Standortbestimmungen spezialisiert sind. Auch gibt es in vielen Kantonen kantonale Stellen, die weiterhelfen in diesen Fragen. Für berüfstätige Schweizerinnen und Schweizer ab 40 Jahren gibt es zudem die Möglichkeit, in ihrem Kanton eine gratis Standortbestimmung zu machen. Das Projekt viamia zeigt berufliche Alternativen und Perspektiven auf und hilft, weiterzukommen.
Nicht immer muss es direkt eine komplette Umschulung sein, manchmal hilft bereits eine Weiterbildung, wo neues Wissen angeeignet wird, um wieder Freude an der bisherigen Tätigkeit zu finden.
1. Aussichten bei Umschulung sorgfältig prüfen
Besprich deine Absichten mit deiner Familie und wenn du unsicher bist, hol dir externe Hilfe von Experten / Expertinnen. Kläre gut ab, wie die Jobaussichten im neuen Beruf sind und wie die dortigen Erwartungen an dich aussehen.
2. Zwischen Ausbildung und Umschulung wählen
Entscheidend ist, welche Fähigkeiten du für den neuen Job brauchst. Anhand dieser Frage wird schnell klar, ob eine Umschulung mit einer Weiterbildung reicht oder du eine komplett neue Ausbildung oder ein Studium in Angriff nehmen musst.
3. Finanzierung klären
Ein zentraler Punkt ist die Finanzierung. Wer bereits einige Jahre gearbeitet hat, muss auch gewissen finanziellen Verpflichtungen, wie beispielsweise für die Wohnung nachkommen. Dieser Punkt muss gut abgeklärt sein. Auch lohnt es sich bei kantonalen Stellen über eine allfällige finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung nachzufragen. Weitere Infos gibt es in diesem Artikel.
4. Positiv bleiben
Wenn du einen neuen Beruf in Angriff nimmst, sind die Erwartungen sehr hoch. Anfänglich kann es aber auch da Probleme geben. Von diesen solltest du dich nicht verunsichern lassen. Habe zu Beginn etwas Geduld. Eine neue Aufgabe zu beherrschen braucht immer etwas Zeit.