Egal, in welchem Praxisbereich Sie künftig eine Sportmassage am Patienten durchführen, es gibt 4 gute Gründe, die Ausbildung oder Weiterbildung als Berufschance zu nutzen:
Wer regelmässig Sport betreibt, der kennt das vertraute Gefühl von Verspannungen und Muskelkater am nächsten Tag. Beim Training leistet der Körper viel und verlangt entsprechend im Anschluss seine Ruhephasen. Mit blosser Ruhe allein ist es bei intensivem Sport aber oft nicht getan. Gezielte Entspannung ist gefragt. Statt einer reinen Wellnessmassage ist in diesen Momenten eine kräftige und kräftigende Sportmassage perfekt. In einer Sportmassage-Ausbildung lernen Sie die notwendigen Griffe, die passende Griffstärke und spezialisieren sich als Masseur für den Arbeitsmarkt.
Verspannte Muskeln sind schmerzhaft. Wo eine sanfte Wellnessmassage wenig bringen würde, ist es das Ziel der Sportmassage, für tiefgehende Lockerung zu sorgen. Das macht die Sportmassage im ersten Moment anstrengend für Sie als Therapeuten, denn Sie arbeiten gegen starke Verkrampfungen in der Muskulatur Ihrer Patienten an. Auch diese müssen ein wenig die Zähne zusammenbeissen, denn das Lösen der Verspannungen ist oft schmerzhaft. Aus diesen Gründen wird eine Sportmassage in vielen Fällen nicht nur nach dem Training angesetzt, sondern von gewissenhaften Sportlerinnen und Sportlern auch vor dem Sport als Massnahme ergriffen. Die Sportmassage ist in diesem Fall präventiv, denn die Regenerationszeit nach dem Training wird kürzer ausfallen. Hinzu kommt: die von der Sportmassage angeregte Durchblutung kann die Leistung bei Wettkämpfen auf ganz natürliche Weise erhöhen.
Der grösste Unterschied zwischen einer Wellness- und einer Sportmassage ist die Tiefenwirkung der Massagegriffe. Bei der Sportmassage-Ausbildung lernen Sie, wie die richtige Grifftechnik zur richtigen Zeit und im richtigen Areal die tiefen Gewebeschichten stimuliert. Verklebungen in den Faszien (dem Bindegewebe) werden gelöst und die zusammengezogene Muskulatur wieder "geglättet". Dafür ist neben kräftigen Druck- und Knetgriffen gleichzeitig auch sanfteres Streichen notwendig. Die ideale Mischung je nach Patient, Körperregion und Intensität der Verspannungen/Verklebungen ist nicht einfach zu finden und unterscheidet eine gute Sportmassage von einer durchschnittlichen oder schlechten Massage. In Ihrer Ausbildung werden Sie lernen, auf jeden Patienten und jede Patientin einzugehen und die beste Sportmassage für jeden individuell zu gestalten.
„Der grösste Unterschied zwischen einer Wellness- und einer Sportmassage ist die Tiefenwirkung der Massagegriffe.“
In der Schweiz haben Sie die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Dipl. Sportmasseur zu durchlaufen und am Ende mit Zertifikat die offizielle Berufsbezeichnung zu tragen. Allerdings ist eine solche Sportmassage-Ausbildung mit Diplom nur dann möglich, wenn Sie zuvor eine Grundausbildung absolviert haben. Sie müssen also bereits Masseur sein. Es besteht allerdings die Möglichkeit, diese Basisausbildung direkt mit der Sportmassage-Ausbildung zu kombinieren. Die Studienzeit verlängert sich entsprechend, da Sie mit den Grundlagen zum Medizinischen Masseur beginnen.
Grundkenntnisse sind neben dem Wissen rund um Anatomie (insbesondere der Gewebearten), klassische Grifftechniken und deren Wirkungsprinzipien auch der Einsatz von Hilfsmitteln wie Massageölen und das Erfüllen der hygienischen Anforderungen. Grundlegend ist für jeden angehenden Masseur zudem die Vermittlung einer Bewegungslehre. Sie lernen zu erkennen, wann Fehlbewegungen bei einem Patienten vorliegen und wie man diese durch eine Massage behandeln kann. Auch die Grundlagen einer Ernährungslehre werden im Grundstudium vermittelt. Die Sportmassage-Ausbildung baut darauf auf.
Sie erarbeiten sich für den Schwerpunkt Sportmassage das Wissen rund um die körperliche Leistung beim Sport und ein Basiswissen rund um den Muskelaufbau und das Muskelwachstum. Sie lernen die aerobe und anaerobe Energiegewinnung kennen, verstehen die Sportmassage als Wettkampfvorbereitung und Entmüdung. Die wichtigsten Grifftechniken sind dabei: Kneten und Streichen, Klopfen und Schütteln sowie die Friktion. Letztere bewirkt ein Reiben der Gewebeschichten gegeneinander. Die Techniken müssen immer bedarfsorientiert eingesetzt werden. Damit Ihnen das bei jeder Sportmassage gelingen kann, ist neben dem theoretischen Wissen ein professioneller Patientenumgang wichtig. Sie erlernen, wie Sie ein Anamnesegespräch aufbauen, damit Sie für die Sportmassage relevante Informationen bekommen. Einfühlungsvermögen und Gesprächsführung werden durch Übungen während der Sportmassage-Ausbildung schrittweise aufgebaut.
Haben Sie Ihre Sportmassage-Ausbildung abgeschlossen und sind eine diplomierte Fachkraft, können Sie eine Sportmassage sowohl für Hobby- als auch Berufssportler anbieten. Ihre Kenntnisse erlauben Ihnen, alle Männer und Frauen im Breiten- oder Hochleistungssport zu betreuen und sie vor dem Sport oder nach dem Training mit einer Sportmassage zu therapieren.
Ihr Arbeitsort kann als Angestellter in einer Praxis oder einem Spital erfolgen. Auch Kureinrichtungen und Reha-Zentren suchen immer wieder nach Fachkräften, die sich auf die Sportmassage spezialisiert haben. Im Profisport werden Sie in grösseren Sportvereinen häufig Stellenausschreibungen finden. Da viele Hobbysportler in den Ferien auf Wellnesshotels setzen, sind auch dort im Spa-Bereich immer Masseure beliebt, die eine Sportmassage durchführen können. Gesundheitszentren und Altersheime sind ebenfalls mögliche Arbeitsorte.