Gepostet 05.04.2017, Ronny Arnold
Die Nutzerzahlen von Social Media entwickeln sich rasant. Kein Wunder, sind immer mehr Unternehmen präsent. Wir holen uns Tipps von einem erfahrenen Social Media-Spezialisten.
Hier ein Like, da ein Post, dort ein Selfie – Social Media ist nicht nur eine Begleiterscheinung der heutigen Jugend, sondern ein fester Bestandteil in der digitalen Kommunikation und hat inzwischen ganze Generationen in den Bann gezogen. Die Zahlen sind eindrücklich: Gemäss der NET-Metrix Studie 2016 nutzen 3,4 Millionen Menschen in der Schweiz mindestens eine Plattform, über 70 Prozent davon täglich. Und die Zahlen sind weiter steigend.
Wie sich diese Dienste in den kommenden Jahren entwickeln, ist schwierig abzuschätzen. So musste Facebook bei der Generation der 12- bis 19-Jährigen (James Studie 2016, Swisscom) erstmals seine Spitzenposition an Instagram und Snapchat abgeben. Doch vor wenigen Jahren war Snapchat vielen noch gar kein Begriff, es ist durchaus möglich, dass bald wieder ein neuer Anbieter den Markt aufmischt. Aber wer die Resonanz des twitternden US-Präsidenten Donald Trump beobachtet, für den ist zumindest eines zumindest klar: Social Media ist inzwischen ein wichtiges Kommunikations-Instrument. Twitter und Facebook zum Beispiel werden immer mehr als Informationsquelle genutzt und lösen die klassischen Publikationen zunehmend ab. Bereits heute informieren sich 25% der 14-29 Jährigen via Social Media über das Weltgeschehen. Dass dies auch Gefahren wie „Fake-News“ mit sich bring, ist unlängst bekannt. Unabhängig davon wird sich der Trend zu Social Media weiter fortsetzen und so sind auch die Unternehmen und Organisationen gefordert, dort präsent zu sein.
Michael Wendt, Leiter Teleboy meint auf die Frage, was es für Unternehmen auf Social Media braucht: „Vor allem wenn man bei Null anfängt ist Zeit, Geduld und Herzblut gefragt. Tipp: Am schnellsten kommt man vorwärts, wenn man die Interaktion mit den Kunden bzw. der Community proaktiv sucht.“ Wo Chancen sind, liegen aber auch Gefahren. Für Wendt liegt das Problem vor allem darin, dass viele Unternehmen einfach überall dabei sein wollen und diese Auftritte nicht pflegen oder nicht auf Kundenfeedbacks und Beschwerden reagieren. „Dies kann sich negativ auf die Wahrnehmung des Unternehmens auswirken. Jede neue Präsenz auf einer Plattform muss gepflegt und organisiert werden. Qualität vor Quantität also.“
Die momentan grösste Herausforderung für zahlreiche Unternehmen ist die Präsenz auf Snapchat. Erst wenige wie die SBB, Swiss oder Die Mobiliar trauen sich in dieses Gefilde. Die Instant-Messaging- App ermöglicht es Fotos zu verschicken, die nur eine bestimmte Anzahl an Sekunden sichtbar sind, danach werden sie von ganz alleine für immer vernichtet. Da Snapchat seit kurzem an der Börse ist, darf erwartet werden, dass sich auch auf dieser Plattform noch die eine oder andere Entwicklung ergeben wird. Insbesondere in den Werbemöglichkeiten für Unternehmen herrscht noch grosser Nachholbedarf.
„Über Social Media spürt man das Wohlbefinden bzw. die Zufriedenheit der Kunden gut heraus.“
Inzwischen bieten auch zahlreiche Institute und Firmen für Social Media Weiterbildungen und Beratungen an, um mehr als nur klassische Werbe-Posts zu machen. Eine Investition, die Sinn macht. Denn Social Media bietet ein enormes Potential. Für Michael Wendt ist es ein gutes Instrument um das Unternehmensprofil zu schärfen und zu transportieren. „Über Social Media spürt man das Wohlbefinden bzw. die Zufriedenheit der Kunden gut heraus, ebenso eignet es sich gut um hochwertige Feedbacks zu erhalten.“
Was die Zukunft bringt, ist heute noch offen. Aber der Trend von Desktop zu Mobile ist unaufhaltbar und wird auch von den neuen Social Media-Plattformen stark forciert. So sind Instagram und Snapchat reine Mobile-Apps. Auch die Entwicklung der Live-Videos und Virtual Reality (zum Beispiel 360° Grad-Bilder) wird die digitale Kommunikation in den kommenden Jahren stark prägen. Und wer weiss, vielleicht sprechen wir in ein paar Jahren nicht mehr über Facebook, Twitter und Co., sondern über ganz neue Plattformen. Spannend bleibt es allemal.
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