Gepostet 02.10.2020, Ruedi Bomatter
Während der Coronakrise standen sie im Fokus: die Fachkräfte in den Gesundheitsberufen. Wir zeigen, welche Aus- und Weiterbildungen es für Quereinsteigende gibt und welche Eigenschaften sie mitbringen sollten.
Von der Pflegefachfrau über die Rettungssanitäterin bis zum Radiologiefachmann: die Vielfalt bei den Gesundheitsberufen ist sehr breit. Grundsätzlich ist ein Quereinstieg in alle Gesundheitsberufe möglich, wobei einige Berufe weitreichendere Aus- und Weiterbildungen erfordern als andere. «Beim Quereinstieg stellt sich in der Regel das Problem der Finanzierung in Bezug auf die Lebenshaltungskosten, da es kaum berufsbegleitende Ausbildungs-Angebote gibt», sagt Ursula Bonhage, Geschäftsführerin von Careum Weiterbildung in Aarau. Lebenserfahrene Quereinsteigende stellen in allen Gesundheitsberufen eine Bereicherung dar. Ihre Lebens- und bisherige Berufserfahrung sind insbesondere in der Begleitung und Betreuung von Patienten wichtige Elemente. «Wer einen Quereinstieg ins Auge fasst, dem wird die Konsultation einer Laufbahnberatung empfohlen», so Marlène Wälchli Schaffner, Studien- und Laufbahnberaterin bei Careum Weiterbildung. «Hier erhalten Sie umfassende Informationen und eine individuelle Beratung, welche Wege für Sie in Frage kommen. Dabei werden Ihre bisherige Ausbildung, Ihre berufliche Erfahrung und Ihre persönliche Situation berücksichtigt.»
Ob eine klassische Berufsbildung, der Quereinstig in eine Weiterbildung oder ein Studiengang auf Bachelor- oder Masterstufe in Frage kommt, ist stark abhängig von den persönlichen Zielsetzungen. Dasselbe gilt auch für die Wahl zwischen einer Vollzeitausbildung oder einer berufsbegleitenden Weiterbildung. «Berufsbegleitende Aus- und Weiterbildungen ermöglichen eine weniger grosse finanzielle Belastung, die Ausbildungszeit verlängert sich allerdings hierbei. Die Mehrfachbelastung durch Beruf, Ausbildung und allenfalls Familienarbeit sollte realistisch eingeschätzt werden», so Marlène Wälchli Schaffner weiter. Bei einer Vollzeitausbildung können sich die Absolvierenden besser auf das Thema der Ausbildung fokussieren und die Mehrfachbelastung fällt weg. Jedoch muss der Lebensunterhalt über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren sichergestellt werden. Marlène Wälchli Schaffnerdazu: «Für beide Ausbildungsformen ist ein grosser persönlicher Einsatz, gepaart mit einer hohen Fähigkeit der Selbstorganisation und Unterstützung im eigenen Umfeld hilfreich.» Die Karrierechancen sind davon abhängig, wie intensiv und mit welchem zeitlichen Aufwand sich jemand aus- und weiterbilden möchte. Grundsätzlich gibt es für jede Aus- und Weiterbildung einen Anschluss, mit dem man sich weiterqualifizieren und in seiner Karriere vorankommen kann. «Gerade in den Medizinalberufen ist das lebenslange Lernen von grösster Bedeutung. Daher sind auch Karrieremöglichkeiten immerwährend offen», so Marlène Wälchli Schaffner weiter. Ein kritisches Alter für einen beruflichen Wechsel in das Gesundheitswesen gibt es nicht. Es lohnt sich aber Überlegungen anzustellen, wie lange nach Abschluss einer Ausbildung einer Berufstätigkeit nachgegangen werden kann.
Persönliche Voraussetzungen:
Berufliche Voraussetzungen: