Gepostet 15.03.2024, Othmar Bertolosi
ChatGPT ermöglicht schnelle Antworten auf Fragen in verschiedenen Bereichen. Die Qualität der Antworten hängt von der Präzision der Fragen ab.
Noch nie hat ein Online Service so schnell die magische Marke von 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzern erreicht: Nur gerade 2 Monate brauchte ChatGPT für diese Hürde. Zum Vergleich: Bei Tiktok hatte es 9 Monate gedauert, bei WhatsApp 3,5 Jahre.
Gründe für diesen beispiellosen Siegeszug von ChatGPT, aber auch anderen AI Services, gibt es viele: «Besonders Generative AI eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen und lässt sich schnell, einfach und kostengünstig in Pilot-Projekte mit echtem Nutzen übertragen», weiss Yannick Treichel, Studienleiter bei IKF, Institut für Kommunikation und Führung, Luzern. «Ob ChatGPT für Text, Midjourney für Text-zu-Bild, oder spezialisiertere KI-Tools. Konkret liegt grosses Potenzial in Marketing und Vertrieb, Kundendienst und Administration. In diesen Anwendungen versprechen KI-Tools schnelle Erfolge, die sich unmittelbar zum eigenen Vorteil nutzen.»
Wie gut ein Werkzeug funktioniert, hängt direkt davon ab, wie effektiv es genutzt wird. Wie lässt sich beispielsweise die Qualität der Antworten steuern? Fragen wir doch am besten ChatGPT selber. Schon nach wenigen Sekunden erscheint die Antwort. «Um in ChatGPT die besten Suchergebnisse zu erzielen, empfehle ich die folgenden Strategien: Klare und präzise Fragen, Spezifizierung des Kontexts (zum Beispiel ein bestimmtes Fachgebiet oder eine spezielle Situation einbeziehen), Verwendung von Schlüsselwörtern, Folgefragen stellen, um das Ergebnis zu präzisieren, Feedback geben, alle verfügbaren Tools nutzen, um neben Text auch Bilder oder Programm-Code generieren zu lassen.»
Die Anweisungen und Befehle, die Suchanfragen steuern, heissen in KI-Systemen Prompts. Sie können in natürlicher Sprache oder in einer speziellen Programmiersprache verfasst werden.
«Weil wir meist in natürlicher Sprache mit den Maschinen sprechen, ist im Umgang mit KI-Tools Sprachkompetenz eine wichtige Fähigkeit. Weiter braucht es offene Herangehensweisen und Problemlösungsfähigkeiten sowie ein Grundverständnis für die Funktionsweise der KI.
Roger Basler, Fachberater & Dozent bei IBAW
Maurus Stöckli ist Geschäftsführer von Uri Tourismus in Altdorf. Er hat einen Kurs zu KI absolviert und kann aus erster Hand berichten, welchen Nutzen er daraus ziehen kann und wieviel Spass KI macht.
Wie sind Deine Erfahrungen im Umgang mit KI?
Maurus Stöckli: In einem Satz: Positiv, aber auch herausfordernd. Positiv sind die unglaublichen Einsatzmöglichkeiten und Effizienzgewinne, die die unzähligen Tools bieten. Herausfordernd ist, dass sich das Thema und die Möglichkeiten so rasant entwickeln, dass es mir kaum möglich ist, auch nur einem Bruchteil davon vertieft zu verfolgen bzw. auszuprobieren.
Hast Du Anwendungsbeispiele für Deine Nutzung?
Stöckli: Bei Uri Tourismus sind wir noch immer in der Experimentierphase und testen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten aus. Aktuell stehen bei uns die Themen Bildgenerierung, Social-Media-Planung und Kreation und redaktionelle Arbeiten im Fokus, aber auch bei der Gästeberatung nutzen wir die Vorteile von KI.
Was hat Dir der Kurs bei IKF gebracht
Stöckli: Ich habe einen kurzen, knackigen aber vor allem strukturierten Einstieg ins Thema KI erhalten. Man kann sich in diesem vielfältigen Thema mehr als verlieren, daher fand ich den Kurs als Start sehr wertvoll, um einen ersten Überblick zum aktuellen Stand und den Möglichkeiten dieses Themas zu erhalten.
Wie die besten Prompts für optimale Ergebnisse gebildet werden, gehört zu KI-Ausbildungen dazu. «Für die Nutzung von KI empfehle ich, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit neuen Entwicklungen Schritt zu halten», erklärt Roger Basler. Weiter sollte man mit verschiedenen Tools experimentieren, um ein Gefühl für deren Potenzial zu bekommen. Dem pflichtet Yannick Treichel bei: «Probieren heisst die oberste Devise. Wirkung kommt durch das Tun. ChatGTP oder DALL-E gehören zu den bekanntesten KI-Anwendungen. Es ist aber wichtig, einen Überblick der Top KI-Tools zu haben und zu wissen, welche wofür eingesetzt werden können.» Gute Lernerfolge erzielt man auch, in dem man Plattformen und Communities nutzt, um Erfahrungen auszutauschen und aus den besten Erfahrungen zu lernen. Und zum Schluss aber nicht an letzter Stelle: «Wenn man ein KI-Tool gefunden hat, dass einem wirklich hilft, sollte man lernen, es zu meistern“ ist Yannick Treichel überzeugt. „Das Beste daran: Das ist keine Arbeit, sondern macht richtig Spass!“
Inzwischen lässt sich für fast alles eine passende KI-Anwendung finden. Besonders in der Texterstellung, sowie in der Bildgenerierung finden sich viele solcher hilfreichen Tools. Wir stellen euch hier eine Auswahl daraus vor.
Texterstellung
Bildgenerierung
Quelle: neuroflash.com