Gepostet 27.01.2020, Bruno Manz
Unsere Ansprüche haben sich verändert, nach wie vor beeinflusst das berufliche Umfeld unsere Zufriedenheit in grossem Mass.
Für die Generation Y ist Selbstverwirklichung wichtiger als eine Führungsaufgabe und sie gewichtet die Work-Life-Balance höher als den Status. Dass sie es ernst meint, zeigt sich, weil für das persönliche Glück Rückschritte bezüglich Lohn und Hierarchie in Kauf genommen werden. Dieser Wertewandel hat zwischenzeitlich auch die anderen Generationen erfasst.
Längst haben moderne Betriebe erkannt, dass die Zufriedenheit im Beruf bedeutend für das Leben ist. Will man jüngere – und ältere – Talente im Betrieb halten, lohnt es sich, dafür zu sorgen, dass die Arbeitsinhalte und das Umfeld attraktiv sind, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und gesund bleiben.
Nadine Schnüriger ist 28 Jahre alt, hat Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Bern studiert und ist am Kantonsspital Uri Fachverantwortliche für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Von Berufes wegen steht für sie die Zufriedenheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz im Fokus. Es gehört zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, Strukturen zu schaffen, die Rückmeldungen zulassen und kontinuierliche Verbesserungen ermöglichen. «Wir investieren in Bereiche wie Führung, Selbstmanagement und gesundheitsförderliche Massnahmen», sagt Nadine Schnüriger. Mit gezielten Aktionen, wie z. B. Workshops für gesunde Ernährung oder «Bike-to-work»-Aktionen für mehr Bewegung auf dem Weg zur Arbeit, wird dem Personal eine gesunde Lebensweise nähergebracht.
Dass sich der Einsatz auch für die Unternehmen lohnt, davon ist die Fachverantwortliche überzeugt. Studien zeigen, dass zufriedene und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger oft krank sind und länger beim gleichen Arbeitgeber bleiben. Spätestens wenn man Personal rekrutiert, wirkt sich auch der Imagegewinn positiv aus.
Mit ihrer eigenen Arbeit schätzt sich Nadine Schnüriger derzeit sehr glücklich, weil sie das Thema fasziniert und sie auf ein motivierendes Umfeld zählen darf – sowohl im Team als auch bei ihren Vorgesetzten.
Wer sich mit den Anliegen der Generation Y im Arbeitsleben beschäftigen möchte, dem ermöglichen verschiedene Aus- und Weiterbildungen den Einstieg ins Thema, sei es über Kurse zum Betrieblichen Gesundheitsmanager, ein MAS Betriebliches Gesundheitsmanagement oder ein Studium in Arbeitspsychologie.